Um den Chart-Reigen in dieser Woche abzuschließen, werfen wir gestern noch einen Blick auf den Dow Jones. Warum? Nun, Sie wissen: Der DAX kämpft mit der 10.000-Punkte-Marke. Der Nasdaq100 mit einem wichtigen Widerstandsbereich in der Nähe der Hochs aus dem Jahr 2000 und der Dow Jones hat es mit einer interessanten Trendlinie als Widerstand zu tun. An dieser ist seit Anfang des Jahres immer wieder abgeprallt.
Dazu folgender Chart:
Diese Widerstandslinie ist die Verbindung der beiden großen Hochs der vergangenen 14 Jahre (!). Diese Linie ist Teil einer großen Formation, einem nach rechts offenen Dreieck. Diese wird in der Charttechnik „Broadening Formation“ und von uns liebevoll „Trompete“ genannt. Leider haben diese Formationen keine weitere Aussagekraft, sie sind einfach nur ein Zeichen von Unsicherheit. Und um zu erkennen, dass in den vergangenen 14 Jahren an den US-Börsen große Unsicherheiten vorherrschten, bräuchte man zwar keine Formation im Chart – aber der Chart spiegelt einfach die Gegebenheiten.
Obwohl es keine Kursziele, nicht einmal eine Tendenz für einen Ausbruch bei dieser Formation gibt, sind die Begrenzungslinien relevant. Denn ein (sehr nachhaltiger) Ausbruch über eine dieser beiden Linien weist mit einer zwar geringen, aber doch handelbaren Wahrscheinlichkeit auf eine nachhaltige Trendfortsetzung hin. Der Kampf mit der Linie
Wie wichtig diese Linie ist, erkennt man in der Vergrößerung:
Es handelt sich bei diesem Chart um einen „Wochen-Chart“ (jede Kerze bildet den gesamten Verlauf einer Woche ab). Deutlich erkennen Sie in dem Chart, dass der Dow Jones an dieser Linie seit Jahresanfang festhängt. Dieses Beispiel belegt darüber hinaus, wie wichtig selbst solche langfristigen Trendlinien für den Kursverlauf eines Index oder eine Aktie sind.
Wie geht es nun weiter?
Auch diese Linie unterstützt die hier aufgestellten Prognosen. Wenn die hier besprochenen Indizes die großen Widerstände, auf die sie in den vergangenen Wochen gestoßen sind, tatsächlich nachhaltig überwinden können, dann wäre das ein sehr starkes und natürlich bullishes Signal. Dabei muss man aber die hohe Gefahr eines Fehlausbruchs einkalkulieren. Diese Gefahr wird umso größer, je länger die Indizes mit ihren Widerständen kämpfen!
Sollten die Indizes jedoch scheitern, wird es schwierig. Sie können nicht wissen, ob es ein Luftholen ist oder der Anfang eines neuen dynamischen Abwärtstrends. In diesem Fall kann man nur, wie schon beschrieben, schrittweise handeln und sich je nach Dynamik, je nach charttechnischer Entwicklung und den äußeren Umständen, immer mehr an die Seitenlinie stellen.
Es geht also um sehr viel zurzeit!
Jochen Steffens
Stockstreet GmbH