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Euroswiss-Futures-Lücke - SNB und Frankenaufwertung

Veröffentlicht am 17.03.2015, 15:00
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Die Bemühungen der SNB gegen die Aufwertung des Franken sind in der Schweiz noch immer ein Grund zur Besorgnis. Auch wenn die landesweite Meinung die Entscheidung vom 15. Januar zur Aufhebung der EUR/CHF-Bindung unterstützt (da sich die SNB nicht nachhaltig gegen den stärker werdenden EUR-Abwärtstrend hätte stemmen können), so wirken sich die Ängste vor weiteren negativen Zinssätzen im Franken dennoch auf die Wirtschaft aus. Die schädigende Wirkung der negativen Zinssätze bei den privaten Ersparnissen der Haushalte, besonders bei ihren Pensionsfonds, machen der Schweizer Bevölkerung zunehmend Sorgen.

Die Schweizer Bürger werden ihre Einkommenserklärung Ende März dem Finanzamt vorlegen und werden alles andere als gern Steuern auf ihre risikofreien CHF-Bestände zahlen, zumal die Anlagebeträge auf ihren Kontokorrent- und Sparkonten jenseits der 50.000 Franken Schwelle 2014 bei weitem nicht genügend abgeworfen haben, um die Steuern zu decken. Das Risiko liegt in der Flucht ins Bargeld, was praktisch möglich und dank den 1.000 Frankennoten sogar recht praktisch ist. Es gibt jedoch Gerüchte über einen juristischen Vorstoß zur Erhebung von Steuern auf physische Bargeldbestände. Also alles andere als gute Zeiten für die Schweiz. Wir schließen diese Möglichkeit nicht aus und halten uns gleichzeitig von jeglichen Voraussagen zu den Devisenkursen fern, bevor wir über dieses bestimmte Thema nicht mehr Klarheit erlangt haben.

Der Rat der Bundesstaaten sollte diese Woche in einer Notfallmaßnahme über die drastische Entscheidung der SNB zur Aufhebung der Bindung und der aggressiven Einführung von negativen Zinssätzen abstimmen. Die Abstimmung wurde aber abgesagt, da die Senatoren der liberalen (PLR) und demokratischen (PDC) Parteien sich am Montag davon distanziert haben. Das bedeutet, dass selbst wenn der Nationalrat am Mittwoch das Thema weiterhin erörtern will, es wenig Hoffnung auf ein substanzielles Ergebnis geben wird. Damit sendet der Bundesrat eine klare Botschaft aus: Die SNB ist unabhängig.

Die SNB kämpft weiter damit, den EUR/CHF im implizierten Zielband von 1,05/1,10 zu halten. Zu Zeiten mit starkem Verkaufsdruck auf den EUR (wie in der letzten Woche und wahrscheinlich nach der FOMC-Sitzung diese Woche) wirkt sich die Anfälligkeit der EUR/CHF-Niveaus besonders stark auf die Erwartungen für weitere negative Zinssätze aus. Die Euroswiss-Futures eröffneten heute mit einer Lücke bei 100,850, da die Händler eine mögliche Zinssatzsenkung einpreisen. Wir gehen davon aus, dass die SNB die Zinsen bei ihrer vierteljährlichen Sitzung am Donnerstag (19. März) unverändert belassen wird: die Zinsen für die Sichteinlagen bei -0,75%, das dreimonatige Libor-Band bei -0,25%/-1,25%.

Der USD/CHF hält sich jedoch glücklicherweise über 1,00, da die USD-Nachfrage aufgrund von Erwartungen an eine restriktive Fed stark ist. Die Fed beginnt heute mit ihrem zweitägigen Treffen und wird wohl ihre Formulierung "Geduld" aufheben. Ist dies der Fall, sollte die Divergenz zwischen Fed und SNB dazu beitragen, dass Kapital sofort in USD-Anlagen mit höherer Rendite umgeleitet wird. Sollte die Fed vor ihrer ersten Zinssatzerhöhung weiterhin lieber "geduldig" bleiben wollen, wird dies nur die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die so erwartete Ankündigung bei der nächsten Sitzung kommt.

Wir befinden uns also bereits in einer Spirale mit restriktiven Erwartungen. Sollte die FOMC-Sitzung enttäuschen, gibt es nur ein begrenztes und kurzlebiges Abwärtspotential für den USD. Deshalb sollte der USD/CHF weiter seinen schon vor dem 15. Januar begonnenen Aufwärtstrend zeigen. Das dreimonatige 25-Delta USD/CHF Risk Reversal hat seit Mitte März positives Terrain erreicht (aktuell über 40 Punkte), da die Optionsmärkte zum Swissy gegenüber dem US-Dollar Put-Positionen eingehen.

Chart

EURUSD Der EUR/USD versucht eine Erholung in der Nähe der psychologischen Unterstützung bei 1,0500. Stundenwiderstände finden sich bei 1,0684 (Hoch vom 12. 3. 2015) und bei 1,0907 (Hoch vom 9. 3. 2015). Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,0458. Langfristig deutet das symmetrische Dreieck weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen wird jede Stärke ihrer Natur nach als vorübergehend angesehen. Ein starker Widerstand liegt bei 1,1534 (Hoch vom 3. 2. 2015). Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung).

GBPUSD Der GBP/USD hat den Schlüsselunterstützungsbereich zwischen 1,4952 (Tief vom 23. 1. 2015) und 1,4814 durchbrochen. Die kurzfristige Struktur ist negativ so lange der Stundenwiderstand bei 1,4902 hält. Ein weiterer Widerstand findet sich bei 1,5027. Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,4700 (Tief vom 13. 3. 2015). Langfristig öffnet der Bruch der starken Unterstützung bei 1,4814 den Weg für weitere mittelfristige Schwäche. Starke Unterstützungen befinden sich bei 1,4231 und 1,3503. Ein Schlüsselwiderstand findet sich bei 1,5552.

USDJPY Der USD/JPY konsolidiert unterhalb des Schlüsselwiderstands bei 121,85 (achten Sie auch auf den langfristig abfallenden Kanal). Unterstützungen finden sich bei 120,61 (Tief vom 9. 3. 2015) und bei 119,38 (Tief vom 3. 3. 2015). Ein Hauptwiderstand liegt bei 124,14. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die Schlüsselunterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007) wird daher favorisiert.

USDCHF Der USD/CHF konsolidiert nach seinem jüngsten scharfen Anstieg. Stundenunterstützungen finden sich bei 0,9982 (Tief vom 12. 3. 2015) und 0,9825 (Tief vom 9. 3. 2015), wogegen sich ein Stundenwiderstand bei 1,0129 zeigt. Ein starker Widerstand befindet sich bei 1,0240. Langfristig ist das bullische Momentum im USD/CHF nach dem Rückgang infolge der Aufgabe des EUR/CHF-Bodens zurückgekommen. Ein Test des starken Widerstands bei 1,0240 ist wahrscheinlich. Eine Schlüsselunterstützung findet sich jetzt bei 0,9374 (Tief vom 20. 2. 2015; achten Sie auch auf die 200er DMA).

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