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Fed Watch: Notenbanker wollen Geldpolitik nur behutsam straffen

Veröffentlicht am 21.02.2022, 15:30
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Alles Sturköpfe in der Federal Reserve. Warum sollte man auch eigene Fehler eingestehen, wo man doch nachher einfach sagen kann: "Hoppla, tut uns leid - wer konnte denn sowas ahnen?"

Jeder weiß inzwischen, dass die Inflation nicht vorübergehend ist. Der US-Notenbankchef Jerome Powell pflegte stets zu betonen, dass die Zentralbank über die notwendigen Instrumente zur Bekämpfung der Inflation verfüge, aber aus Gründen, die nur den weisen Köpfen im Offenmarktausschuss der US-Notenbank bekannt sind, macht sie nur langsam von ihnen Gebrauch.

Schnelle und große Zinserhöhungen oder langsame und stetige Anhebungen?

Der Präsident der New Yorker Fed John Williams war einer derjenigen, die sich darum bemühten, die Markterwartungen für eine Zinserhöhung um mehr als einen Viertelprozentpunkt auf der März-Sitzung der Fed zu dämpfen.

"Ich persönlich sehe kein zwingendes Argument, um gleich zu Beginn einen großen Schritt zu machen", sagte Williams, der stellvertretender Vorsitzender des FOMC und ständiges stimmberechtigtes Mitglied ist, letzte Woche bei einer Veranstaltung der New Jersey City University. Da muss man sich schon fragen, was er für zwingend erachtet, wenn nicht 7,5 % Inflation.

Für Williams, den ehemaligen Chefvolkswirt der Fed von San Francisco, als Finanzministerin Janet Yellen noch an der Spitze der Regionalbank stand, reicht es aus, wenn die Fed einen "stetigen" Zinserhöhungskurs einschlägt.

Fed-Gouverneurin Lael Brainard, die ebenfalls zu den geldpolitischen Tauben im FOMC gehört, meinte, dass die Fed ab März "eine Reihe von Zinserhöhungen" in die Wege leiten könnte.

Aus dem letzte Woche veröffentlichten Protokoll der FOMC-Sitzung vom Januar ging hervor, dass viele Notenbanker immer noch die Sorge haben, man könnte die Erholung der Wirtschaft abwürgen, falls man die Zinsen zu schnell und drastisch anhebt - beispielsweise um einen halben Prozentpunkt im März.

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An den Börsen herrschte daraufhin ein kollektives Aufatmen, da die Anleger dies als Hinweis darauf interpretierten, dass der Leitzins im März nur um einen Viertelprozentpunkt angehoben werden würde - was nach den Äußerungen von Williams und Brainard durchaus plausibel klingt.

Der Präsident der St. Louis Fed, James Bullard, warnte letzte Woche aber während einer Podiumsdiskussion an der Columbia University, dass die Zinsen drastischer und viel schneller angehoben werden müssten, um die Inflation zu dämpfen. So sagte er:

"Das Risiko, dass die Situation außer Kontrolle gerät, ist heute so groß wie seit einer Generation nicht mehr. Ein mögliches Szenario wäre... eine neue Überraschung, die wir im Augenblick nicht vorhersehen können, die aber zu einer noch höheren Inflation führen könnte. Genau so eine Situation wollen wir verhindern...".

Der ehemalige Co-CEO von PIMCO, Mohamed El-Erian, der jetzt als Wirtschaftsberater für die PIMCO-Mutter Allianz tätig ist, äußerte sich in einem Yahoo Finance-Interview ebenfalls besorgt darüber, dass die Fed viel zu spät handelt.

"Wir befürchten, dass die Fed durch ihr Zuspätkommen auch das Wirtschaftswachstum gefährdet. Und das bedeutet, dass die Gewinne der Unternehmen unsicherer werden. Deshalb ist das eine äußerst heikle Phase. Noch besteht ein Zeitfenster, um das Richtige zu tun. Aber leider schließt sich dieses Fenster."

Er ging vor allem auf die geplante quantitative Straffung der Fed ein - also den Zeitpunkt, an dem die Fed ihr Anleiheportfolio abbaut, indem sie die Erlöse aus fällig werdenden Anleihen nicht mehr reinvestiert. Dieser Schritt müsse nicht unbedingt störend sein, aber wenn die Fed in diesem Monat weiterhin neue Anleihen kauft und ihre aufgeblähte Bilanz noch mehrere Monate lang aufrechterhält, könnte dies die Auswirkungen noch verstärken.

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Der US-Erzeugerpreisindex per Berichtsmonat Januar stieg im Jahresvergleich um 9,7 % und lag damit deutlich über den von Wirtschaftsexperten erwarteten 9,1 %. Dieser Index der Großhandelspreise schlägt sich in der Regel auf die Verbraucherpreise nieder, was nichts Gutes für die Inflationsdaten in den kommenden Wochen verheißt.

Der Index der persönlichen Konsumausgaben, der weithin als einer der wichtigsten Datenpunkte für die Entscheidungsträger der Fed angesehen wird, dürfte bei seiner Veröffentlichung Ende dieser Woche einen Anstieg von 5,2 % gegenüber dem Vorjahr für Januar ausweisen, selbst wenn man die volatilen Lebensmittel- und Energiekosten ausklammert. Der Verbraucherpreisindex, der den Verbrauchern (und Anlegern) am besten bekannt ist, steht am 10. März vor der in der darauffolgenden Woche stattfindenden FOMC-Sitzung zur Veröffentlichung an.

Drama um die Nominierung von Fed-Vorstandsmitgliedern geht in die nächste Runde

Auch die Nominierungen von Präsident Joe Biden für den Gouverneursrat der US-Notenbank Fed sorgten in der vergangenen Woche für Wirbel. So boykottierten die Republikaner die Abstimmung des Bankenausschusses des Senats über die fünf Nominierten, nachdem der Vorsitzende Sherrod Brown aus Ohio darauf bestanden hatte, über die gesamte Liste auf einmal abzustimmen. Durch den Boykott wurde die Arbeit des Ausschusses effektiv blockiert - mindestens ein Republikaner muss anwesend sein, damit der Ausschuss beschlussfähig ist - und alle Nominierungen wurden auf Eis gelegt.

Die republikanischen Abgeordneten, allen voran Pat Toomey aus Pennsylvania, haben sich gegen die Nominierung von Sarah Bloom Raskin als stellvertretende Vorsitzende für den Bereich Regulierung ausgesprochen, nachdem sie in der Vergangenheit erklärt hatte, sie wolle Banken dazu zwingen, fossilen Brennstoffunternehmen den Zugang zu Kapital zu verweigern.

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