Der Dax knickt zum Wochenauftakt ein. Neben der Furcht der Anleger vor einer Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China belastet jetzt auch die politische Krise in Deutschland den Leitindex.
Die Trump-Administration hatte am Freitag weitere Strafzölle von 25 Prozent auf mehr als 1000 Produkte aus China im Wert von 50 Milliarden US-Dollar verhängt. Inkrafttreten sollen die Zölle ab 6. Juli. Als Vergeltungsmaßnahme kündigte auch China ein Paket mit Strafzöllen an und weitere sollen folgen. Zugleich signalisierte China aber auch die Bereitschaft zu Verhandlungen.
Unterdessen steht in Deutschland das Parteibündnis zwischen der CDU/CSU auf dem Spiel. Sollte sich die Regierung in der Flüchtlingsfrage nicht einigen können, so bestünde die reale Möglichkeit von Neuwahlen in Deutschland, was weder dem Dax noch dem Euro schmecken dürfte. Schließlich könnte die rechtsextreme AfD dann auf deutlich mehr Stimmen hoffen und damit auch mehr Plätze im Bundestag erhalten.
Potenzielle Schulter-Kopf-Schulter-Formation im Wochenchart
Aus Sicht der Markttechnik könnte der Dax gerade eine rechte Schulter ausbilden, die, wenn vervollständigt, ein Umkehrmuster in Form einer großen Schulter-Kopf-Schulter-Formation darstellt. Die Nackenlinie könnte bei rund 11.686 Punkten verlaufen.
Ein Abrutschen unter die Nackenlinie würde ein potenzielles Abschlagspotenzial von gut 1.700 Punkten aktivieren. Der Dax könnte damit die 10.000-Punkte-Marke testen.
Auf dem Weg zum Ausschöpfen des Kurspotenzials liegen aber einige Unterstützungsmarken, die nicht so einfach zu durchbrechen sein dürften.
Vor allem die Kombination aus der 200-Wochen-Linie und dem 50% Fibonacci-Retracement bei rund 11.100/56 Punkten, stellt eine hohe Hürde für die Bären dar.
Schubkraft auf der Oberseite würde der Dax erst wieder bei einem Sprung über 13.170/250 Punkten entwickeln.