Seit dem Kurspeak im Juni letzten Jahres hat sich die Aktie von flatexDEGIRO (ETR:FTKn) in der Spitze in etwa gedrittelt. Bei einem Kurs von 10 Euro scheint nun vorerst ein Boden gefunden zu sein. Doch ist dieser nachhaltig?
In der Börsenhausse des letzten Jahres gab es eine regelrechte Euphorie um Brokeraktien, und die Aktie vom Platzhirsch flatexDEGIRO gehörte zu den großen Gewinnern.
Doch seitdem hat sich die Stimmung ins Gegenteil verkehrt. Zunächst sorgten Befürchtungen vor einer verschärften Konkurrenz unter Brokern und Neobrokern für eine erste deutliche Korrektur im Sektor, dann erledigte der Börsenabsturz den Rest. Denn mit deutlich fallenden Kursen nimmt in der Regel relativ schnell auch der Handelsumsatz der Broker ab.
In der Tat zeigen sich in den Resultaten von flatexDEGIRO deutliche Bremsspuren. Zuletzt hat die Dynamik in der Neukundengewinnung abgenommen, und auch die Handelsaktivitäten der Kunden sind niedriger. Ein Stück weit konnte das aufgefangen werden durch höhere Erlöse pro Trade. Trotzdem ist der Umsatz im ersten Halbjahr 2022 um 7,3 Prozent auf rd. 210 Mio. Euro gesunken. Das EBITDA lag hingegen mit 89,1 Mio. Euro weit über dem Vorjahr (53,2 Mio. Euro), wobei dabei auch Sonderfaktoren eine Rolle gespielt haben.
Im Gesamtjahr soll der Umsatz nach der Prognose des Managements zwischen 400 und 440 Mio. Euro und damit in der Nähe des Vorjahresniveaus (417,6 Mio. Euro) liegen, und auch die bereinigte EBITDA-Marge (2021: 42,4 Prozent) soll in etwa konstant gehalten werden.
Das stellt eine gute Basis für die weitere Expansion dar – wenn der Gegenwind von der Börse nicht weiter zunimmt. Wer davon ausgeht, dass die Indizes langsam aber sicher einen Boden gefunden haben, der findet in flatexDEGIRO eine spekulativ interessante Aktie, die von einer weiteren Erholung der Leitindizes überproportional profitieren sollte (aktien-global.de, 11.08.2022, 14:10).