FOMC-Protokoll im Mittelpunkt, Japan könnte Drosselung aufschieben

Veröffentlicht am 08.07.2015, 14:37
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10

Die Fed wird heute das Protokoll zu seiner FOMC-Sitzung vom 16.-17. Juni veröffentlichen. Bei der Pressekonferenz am 17. Juni sagte eine zurückhaltende Frau Yellen, dass das Komitee weitere Verbesserungen am Arbeitsmarkt sehen und hinreichend zuversichtlich sein möchte, dass die Inflation mittelfristig das Ziel von 2% erreichen wird, bevor es mit der Erhöhung des Leitzinses beginnt. In der Zwischenzeit sind neue US-Daten veröffentlicht worden, und das Mindeste, was wir sagen können, ist, dass die Bedingungen alles andere als erfüllt sind. In der letzten Woche brachten die NFP-Zahlen für Juni eine negative Überraschung. Sie wurden mit 223.000 neu geschaffenen Stellen veröffentlicht, doch die "starke" Zahl aus dem Vormonat mit 280.000 wurde auf 254.000 nach unten revidiert. Noch besorgniserregender ist, dass der Inflationsdruck weiterhin gedämpft bleibt, daher gehen wir davon aus, dass diese Situation anhalten wird, da das Lohnwachstum schwach aussieht (flach im Juni und 0,2% im Monatsvergleich im Mai).

Wir gehen davon aus, dass das Protokoll zeigen wird, dass sich die Fed in Richtung einer Zinsstraffung bewegt und unerschütterlich optimistisch in Bezug auf die anstehende Erholung der US-Wirtschaft ist. Die Märkte haben jedoch den zurückhaltenden Ton des Protokolls bereits eingepreist, weshalb wir von keinem weiteren USD-Rückgang ausgehen, zumal die Unsicherheiten um die Griechenlandkrise weiter zunehmen. Die jüngsten US-Daten bestärken uns darin, dass die Fed möglicherweise 2015 nicht mehr mit dem Straffungszyklus beginnen, sondern vielmehr bis 2016 warten wird, bis sich Inflation und Wachstum deutlich verbessert haben.

Japan wird seine Geldpolitik nicht vor 2017 zurückfahren (von Yann Quelenn)

Gestern sagte Etsuro Honda, Berater von Premierminister Shinzo Abe, dass es für Japan schwierig sei, die Geldpolitik vor der im April 2017 anstehenden Mehrwertsteuererhöhung zurückzufahren. Die Erhöhung von 5% auf 8% im letzten Jahr hat bereits in zwei Quartalen zu deutlichen Wachstumseinbrüchen geführt. Zudem haben die qualitativen und quantitativen Lockerungsmaßnahmen - mit anderen Worten: der Geldsegen - das japanische Schulden-BIP-Verhältnis auf mehr als 230% gebracht.

Für den Moment kämpft Japan immer noch damit, die Deflation hinter sich zu lassen, was für jedes Wachstum nötig ist. Nach zwanzig Jahren der Deflation scheinen die Erwartungen der BoJ für eine Inflation bei 2% bis Mitte 2016 reichlich optimistisch. In der Tat spielen die Verbraucherausgaben dabei eine große Rolle, denn sie sind der Hauptmotor für das japanische Wachstum. Der Einzelhandelsumsatz für Mai war mit 3,0% im Vergleich zu 2,2% im Jahresvergleich besser als erwartet. Die Händler werden sich den Einzelhandelsumsatz für Juni am Ende des Monats genau ansehen.

Im Umfeld der japanischen Wachstumserwartungen gewinnt der USD/JPY an Abwärtsmomentum. Zudem schwinden die Erwartungen an eine Erhöhung der US-Zinsen im September. Wir haben daher die Unterstützung bei 120,86 im Auge.

1

EURUSD Der EUR/USD hat die Unterstützung bei 1,0955 (Tief vom 29. 6. 2015) durchbrochen. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,1278 (Hoch vom 29. 6. 2015). Ein stärkerer Widerstand liegt bei 1,1436 (Hoch vom 18. 6. 2015). Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,0868 (Tief vom 28. 5. 2015). Wir erwarten eine Stabilisierung des Paars unterhalb von 1,1100. Langfristig deutet das symmetrische Dreieck von 2010 bis 2014 weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen sehen wir die jüngsten Seitwärtsbewegungen als eine Pause im eigentlichen Abwärtstrend. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung). Bei einem Ausbruch nach oben könnte ein Test des Widerstands bei 1,1534 (Reaktionshoch vom 3. 2. 2015) bevorstehen.

GBPUSD Der GBP/USD hat die Unterstützung bei 1,5488 (Tief vom 15. 6. 2015) durchbrochen. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 1,5930 (Hoch vom 18. 6. 2015). Wir erwarten, dass das Paar in den nächsten Tagen wieder zurückfällt. Langfristig sieht die technische Struktur nach einem Erholungsboden aus, dessen maximales Aufwärtspotenzial bei dem starken Widerstand von 1,6189 (Fibo 61% Eintritt) zu finden ist.

USDJPY Der USD/JPY fällt weiter. Eine Stundenunterstützung liegt bei 121,45 (Tief vom 25. 5. 2015). Ein Stundenwiderstand kann bei 124,45 (Hoch vom 17. 6. 2015) gefunden werden, und ein stärkerer Widerstand liegt noch immer bei 135,15 (14-Jahreshoch). Die technische Struktur weist noch immer auf ein Abwärtsmomentum hin, da das Paar niedrigere Hochs ausprägt. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 118,18 (Tief vom 16. 2. 2015).

USDCHF Dem USD/CHF ist es nicht gelungen, den Widerstand bei 0,9543 (Hoch vom 27. 5. 2015) anzugreifen. Ein stärkerer Widerstand findet sich bei 0,9721 (Hoch vom 23. 4. 2015). Eine Stundenunterstützung liegt bei 0,9151 (Tief vom 18. 6. 2015). Wir erwarten, dass das Paar wiederholt den Stundenwiderstand bei 0,9543 angreift. Langfristig ist ein Ende des derzeitigen Abwärtstrends nicht auszumachen. Nachdem ein Ausbruch über 0,9448 und die Etablierung eines bullischen Trends nicht gelungen ist. Folglich kann die derzeitige Schwäche als Gegenbewegung gesehen werden. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015).

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.