Die US-Aktien haben ihre Gewinne ausgeweitet, da die Anleger bei den Verhandlungen über die nächsten steuerlichen Anreize in den USA Fortschritte sahen, da das Weisse Haus einige Zugeständnisse machte, um den Stillstand zu beenden, auch wenn die Demokraten noch mehr Zugeständnisse fordern. Ein Abkommen ist noch nicht erreicht, aber die Sprecherin des Hauses, Nancy Pelosi sagte, dass die Demokraten entschlossen seien, das Abkommen bis Freitag unter Dach und Fach zu bringen. Die Erwartung, dass wir bald gute Nachrichten hören werden, führt dazu, dass die Anleger mehr US-Aktien kaufen.
Ansonsten ist die Stimmung durchwachsen. Wichtige asiatische Indizes handelten im roten Bereich, da die Spannungen zwischen den USA und China eskalieren, das US-Staatssekretär Mike Pampeo sagte, dass er wolle, dass «nicht vertrauenswürdige chinesische Apps» aus den App Stores entfernt werden, was die Streitigkeiten nicht mehr nur auf Tiktok beschränkt. Die Aktien in Shanghai (-0,38%) und Hongkong (-1,59%) gaben nach, der Nikkei legte 0,51% zu und der ASX 200 (+0,31%) erhielt von den Bergbau-, Energie- und Industrieaktien Auftrieb.
Der US-Dollar-Index ist unter 93 gefallen, während die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen auf 0,54% gestiegen sind. Die starke Nachfrage nach den US-Staatsanleihen trotz den hohen US-Staatsschulden führt dazu, dass die Renditen der US-Staatsanleihen um Allzeittiefs liegen, was sicherlich daran liegt, dass es wenig Alternativen zu den «risikofreien» US-Staatsanleihen gibt, da die Staatsschulden weltweit steigen.
Wo wir schon bei den sicheren Häfen sind: Gold weitete seine atemberaubende Rallye am Mittwoch über 2050 USD pro Unze aus. Es gibt erstaunlich wenige Gewinnmitnahmen und keine alarmierenden Anzeichen auf eine Erschöpfung auf den aktuellen Werten. Aber wir werden sicherlich eine Abwärtskorrektur sehen, wenn sich die Wogen in Beirut geglättet haben, die die Preise einer Unze in den Bereich 2000/1980 USD pro Unze bringen wird. Hält sich in diesem Bereich die Unterstützung, könnten wir eine Konsolidierung und einen weiteren positiven Versuch bei den Goldpreisen sehen. Hält sie sich nicht, könnte das zu einer schnellen Auflösung der kurzfristigen spekulativen Long-Positionen und einem starken Preisrückgang führen.
Was die Daten angeht, so waren die gestern veröffentlichten europäischen PMI-Zahlen für Juli stark, auch wenn die Zahlen leicht hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieben. Aber die wichtigen europäischen Indizes schlossen in positivem Terrain. Der FTSE übertraf die Wertentwicklung seiner Pendants, da die Bergbauaktien angeführt von den Goldbergbauern den rohstofflastigen Index über 6110 p brachten. Die Aktivität der FTSE-Futures (-0,57%) deutet bei Eröffnung eine Abwärtskorrektur an, aber der britische Bluechip-Index dürfte durch einen soliden Anstieg bei den Öl- und Rohstoffpreisen Unterstützung erfahren und über 6000 p konsolidieren.
Der Anstieg der Ölpreise nach der Explosion in Beirut brachte das WTI-Rohöl am Mittwoch über seinen gleitenden 200-Tagesdurchschnitt von 43 USD pro Barrel, aber angemessene Angebote versperrten den Weg über dieses Niveau. Schocks auf Angebotsseite haben oft eine kurzlebige positive Auswirkung auf die Ölpreise, unter der Voraussetzung, dass am globalen Ölmarkt bereits ein Überangebot herrscht. Nur eine Aufwärtskorrektur der Nachfrageerwartungen könnte die Öl-Rallye deutlich verstärken. Andernfalls werden die Anleger weiter Top-Selling-Möglichkeiten verfolgen, um den Preis pro Barrel um und unter 40 USD zu bringen.
Der EURUSD macht die Verluste gegenüber einem allgemein schwächeren US-Dollar nahezu vollständig wieder gut und bereitet sich darauf vor, die zweite Woche in Folge die Angebote bei 1,19 in Angriff zu nehmen. Das Aufwärtspotenzial des Paars hängt weitgehend von der globalen US-Dollar-Performance ab. Ein weiterer Rückgang des Greenbacks wird den Weg für einen Anstieg in Richtung 1,20 frei machen.
Auch Cable konsolidiert seine Gewinne aufgrund des schwächeren US-Dollars über der Schwelle von 1,31. Der Höhepunkt des Tages ist die Entscheidung der Bank of England (BoE). Die BoE dürfte ihre Zinsen und die Anleihenkäufe bei ihrer Sitzung diesen Monat unverändert halten, aber es gibt Gerüchte, dass die Bank gegen Jahresende Banken erlauben könnte, Gelder zu negativen Zinssätzen aufzunehmen oder die Höhe der zum Leitzins verfügbaren Gelder zu erhöhen, um die Finanzbedingungen weiter zu entspannen. Somit sollten die BoE-Tauben einen gewissen Abwärtsdruck für das Pfund Sterling gegenüber dem Dollar und dem Euro erzeugen.