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Gold bricht aufgrund massiver Gewinnmitnahmen stark ein

Veröffentlicht am 12.08.2020, 10:34
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Die US-Aktien erfuhren vor Börsenschluss einen starken Abverkauf, da die Verhandlungen über die Steueranreize in den USA bisher zu keinem Ergebnis geführt haben. Allgemeine Gewinnmitnahmen bei den Technologieaktien schickten den Nasdaq am Dienstag 1,69% in den Keller, aber die Versorger und Immobilien führten die Verluste in New York an, da die Bedenken stiegen, dass eine verzögerte oder gar keine steuerliche Unterstützung die Einkommen in diesen Sektoren stark belasten wird.

Die US-Staatsanleihen waren ebenfalls aggressiv geboten. Die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen stiegen auf 0,65%, ein Monatshoch, und die Renditekurve wurde steiler, da die politische Sackgasse erneut Bedenken hinsichtlich der hohen Regierungsschulden in den USA aufkommen liess, wo das Schulden-/BIP-Verhältnis im zweiten Quartal bereits ein Rekordniveau von 1,36% erreicht hat. Frisches Blut ist erforderlich, um die Wirtschaft am Laufen zu halten und die bestehenden Schulden zurückzuzahlen.

Der steile Anstieg der US-Renditen belastete den Goldmarkt. Das Edelmetall fiel in einer Sitzung ca. 170 USD pro Unze und verzeichnete seinen stärksten Rückgang in sieben Jahren. Der Goldpreis brach auf 1862 USD pro Unze ein, da die Inhaber spekulativer Long-Positionen schnell ausstiegen, um Gewinne mitzunehmen. Die Abwärtskorrektur des Goldes war keine Überraschung, wenn man die atemberaubende Rallye vor diesem Einbruch ansieht. Aber um 1845 USD pro Unze, dem wichtigen 38,2% Retracement auf die Rallye von März bis August, sollte sich der Abverkauf abkühlen, und wir dürften stattdessen eine Konsolidierung und Käufe bei Rücksetzern sehen, da die schlechte Risikostimmung und die steigenden Inflationserwartungen inmitten der massiven geldpolitischen und steuerlichen Anreize das Gold mittelfristig und langfristig weiter unterstützen.

Das WTI-Rohöl nahm den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (42,90 USD pro Barrel) in Angriff, ging dann aber aufgrund von soliden Angeboten auf diesem Niveau zurück, auch wenn die API-Daten vermuten liessen, dass die US-Ölbestände in der letzten Woche um 4,4 Millionen Barrel eingebrochen sind. Die schwache Risikostimmung wird den Preis pro Barrel wohl unter seinem gleitenden 200-Tagesdurchschnitt halten, während bei den Ölbären noch nicht ausreichend Überzeugung herrscht, um den Preis pro Barrel unter die 40 USD pro Barrel zu ziehen.

Die wichtigen asiatischen Indizes fielen am Mittwoch, ausgenommen waren nur der Nikkei (+0,44%) und Topix (+1,33%), die von einem schwächeren Yen profitierten.

Die Aktivität der FTSE- (-0,20%) und Euro Stoxx-Futures (-0,78%) konsolidierte, nachdem wir gestern starke Gewinne gesehen haben.

Der EURUSD fiel auf 1,1711, da der US-Dollar plötzlich eingebrochen ist und es besteht die Möglichkeit, dass er seinen Verlust in Richtung 1,1640 ausweitet, das geringfügige 23,6% Retracement auf die Erholung von März bis August. Da heute weder in Europa noch in den USA wichtige Ereignisse anstehen, sollte das Paar es dem Dollar nachmachen.

Im Vereinigten Königreich fielen die BIP-Daten für das zweite Quartal leicht besser als erwartet aus. Die britische Wirtschaft ging um 20,4% zurück, da die Pandemie für die wirtschaftliche Aktivität verheerende Schäden anrichtete. Die Unternehmensinvestitionen brachen um 31,4% ein und der Dienstleistungsindex gab fast 20% ab. Aber die starke Erholung der Produktions- und Konstruktionsleistung im Juni führte zu einem Anstieg des Pfundes nach der Veröffentlichung der Daten. Der allgemein stärkere US-Dollar könnte jedoch die Gewinne nach Veröffentlichung der Daten gefährden und den GBPUSD unter die Schwelle von 1,30 ziehen.

Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) hielt ihren offiziellen Leitzins unverändert auf dem Allzeittief von 0,25%, weitete ihr umfassendes Anleihenkaufprogramm (LSAP) auf 100 Mrd. NZD aus und deutete die Möglichkeit negativer Zinsen an, sollte es einen erneuten Lockdown geben und die bereits geschädigte Wirtschaft des Landes zusätzlich unter Druck geraten. Die zurückhaltende Stimmung der RBNZ schickte den Kiwi gegenüber dem US-Dollar auf mehr als Dreiwochentiefs. Der NZDUSD fiel zum ersten Mal seit Mai unter seinen gleitenden 50-Tagesdurchschnitt (0,6550). Sollte er unter die Schwelle von 0,65 fallen, könnte das den Weg zu einem tieferen Abverkauf in Richtung 0,6380, der Unterstützung vom Juni, freimachen.

Der Abverkauf der türkischen Lira kühlte ab, da die Zentralbank sich entschieden hat, Liquidität vom Markt zu nehmen, aber es bleibt das Risiko, dass die TRY fallen könnte, da die Anleger nicht wissen, ob das Team um Murat Uysal die Zinsen bei seiner Sitzung am 20. August ändern wird. Eine deutliche positive Anpassung der Zinsen ist erforderlich, um den Dollar gegenüber dem US-Dollar unter die Marke von 7 zu bringen, da die Anleger eine höhere Kompensation fordern, um die steigenden Inflations- und Ausfallrisiken in der Türkei abzudecken.

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