So lange Menschen denken können, wird mit Edelmetallen wie Gold und Silber bezahlt. Seit es zusätzlich die durch Notenbanken regulierten Währungen gibt, gelten die Edelmetalle als Fluchtwährungen und immer wenn Krisen in irgendeiner Form auftreten, sind diese oft das Mittel der Wahl zur Wertaufbewahrung. Aktuell ist die Angst vor einer Eskalation in der Golfregion ebenso präsent wie der bereits im Gange befindliche Handelsstreit zwischen den USA und China. Dies ist der Boden aus dem Edelmetall-Hausse-Träume entstehen.
Langfristeinschätzung Silber
Anleger in Silber hatten in den vergangenen acht Jahren kaum Grund zur Freude. Zwischenzeitliche Erholungsbewegungen wurden meist sehr schnell im Keim erstickt. Die Bodenbildung der letzten beiden Jahre deutete aber bereits an, dass die übergeordneten Abwärtstrends zu Ende gehen würden. Der Ausbruch vor wenigen Wochen nach oben hat gezeigt, dass diese Hoffnung berechtigt war. Auch wenn noch nicht so viel Boden gut gemacht werden konnte, wie dies bei Gold der Fall ist, hat sich die Lage doch deutlich verbessert. Der seit 2016 bestehende Abwärtstrend wurde gebrochen und mit dem nicht unterschrittenen Tief von 2018 kann bereits von einem neu begonnenen Aufwärtstrend die Rede sein.
Gold hat ein Aufwärtsdreieck nach oben verlassen und dieses damit klassisch aufgelöst. Der Aufwärtsschub führte an die alte Aufwärtstrendlinie. Der MACD-Indikator hat ein Kaufsignal generiert. Damit hat sich weiteres Aufwärtspotenzial eröffnet. Auch wenn in den kommenden Tagen eine Korrektur bis in den Bereich der neuen Unterstützungslinie bei ca. 1.440 USD erfolgen sollte, stellt sich die Lage für Gold sehr positiv dar.
Silber hat sich im Juli deutlich besser entwickelt als Gold. Dieses Vorweglaufen hat offenbar zu viel Kraft gekostet, weshalb die aktuelle Performance etwas zu wünschen übrig lässt. Die Indikatoren haben Verkaufssignale generiert. Daher dürfte es Silber in den nächsten Tagen schwer fallen, Gold zu folgen. Insgesamt ist aber tendenziell weiter mit anziehenden Notierungen zu rechnen.
Das Eigenleben von Platin hat sich nicht geändert. Trotz der jüngsten positiven Entwicklung von Gold konnte Platin davon nicht profitieren. Der aktuelle Abwärtstrend ist weiterhin intakt. Zuletzt konnte immerhin die Unterstützungslinie bei knapp unter 850 USD gehalten werden. Der MACD-Indikator hat ein Verkaufssignal generiert, weshalb die Wahrscheinlichkeit eines anhaltenden Abwärtstrends höher ist, als ein Halten der Unterstützungslinie.
Öl konnte sich nach dem jüngsten Rutsch im Bereich von ca. 54 USD halten. Die Indikatoren geben keine Hinweise auf die weitere Entwicklung. Eine Eskalation in der Golfregion dürfte aber wieder Bewegung in das schwarze Gold bringen.