Beim Goldpreis sind die Gemüter gespalten. Nachdem das letzte Tief verteidigt wurde, hofft man auf bessere Zeiten. Gleichzeitig hat der Investor jedoch Sorge, dass es mit dem Goldpreis jederzeit wieder bergab gehen kann. Das war in der Vergangenheit nicht anders. Der Hoffnungsschimmer zu Jahresbeginn hatte sich bis 1270 $ erstreckt. Jetzt ist der Anstieg abgebrochen worden. Der Grund liegt im Chartbild.
Ein wenig spielt die aufkommende Unsicherheit an den Börsen und die Sorge um das Platzen der Wachstumsblase in den Schwellenländern dem Goldpreis in die Karten. Sobald sich irgendwo ein Krisenherd bildet, flüchten die Investoren in den sicheren Hafen Gold.
Im Moment haben einige Zentralbanken bereits begonnen, ihre Leitzinsen anzuheben. Heute Abend wartet man gespannt auf die Entscheidung der amerikanischen Notenbank FED. Es wird mit einer weiteren Reduzierung der Milliardenhilfen gerechnet. Am US-Leitzins wird wohl nicht gedreht werden, so die Erwartung der Marktteilnehmer.
Während einige Anleger die Unsicherheit über die Entscheidung der FED als belastend für den Goldpreis interpretieren, steht dem ein charttechnischer Grund gegenüber.
Goldpreis, Wochenchart, Stand: 1258 $/uz
Deutlich zu erkennen ist die hemmende Wirkung der oberen Trendlinie des Abwärtstrendkanals. Denn trotz des starken Beginns der ersten Wochen ist der Goldpreis noch nicht über den Berg. Erst ein Ausbruch aus dem Trendkanal würde neue Kräfte freisetzen und den Investoren Mut einflössen.
In dem Chartbild handelt es sich um einen Wochenchart, jede Kerze zeigt also den Kursverlauf einer ganzen Woche an. Daher ist es wichtig, keine voreiligen Entscheidungen zu treffen. Ratsam ist, den Abschluss einer Kerze zunächst abzuwarten.
Der Goldpreis ist nach zwei schwachen Jahren mit Optimismus in das aktuelle Jahr gestartet. Es gibt zwar schon erste positive Signale (erfolgreicher Test des Jahrestiefs), aber noch keinen Befreiungsschlag.
Goldinvestoren müssen sich noch ein wenig gedulden.