„Großes Potenzial“ – BMW will mit Wasserstoffautos in Serie gehen

Veröffentlicht am 02.09.2022, 16:59
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Während schon alle deutschen Hersteller Elektroautos in ihren Portfolios führen, ist BMW (ETR:BMWG) bisher der einzige, der nun zusätzlich eine Serie mit Wasserstoffantrieb produzieren will. Zwar haben auch Audi und Mercedes (ETR:MBGn) Wasserstoff-Modelle entworfen, damit in Serie gehen wollen sie aber (noch) nicht. Ganz anders das bayerische Unternehmen, das übrigens natürlich auch in unserem DAX40-Paket regelmäßig analysiert wird. BMW will in Zukunft sogar selbst Brennstoffzellen in seinem Werk in Garching bei München fertigen. Der Produktionsstart wurde bereits pressewirksam mit Ministerpräsident Markus Söder eröffnet, der sich ausdrücklich für den Einsatz von Wasserstoffmotoren ausgesprochen hat und diese Technologie dementsprechend mit einer fast €500 Millionen starken Förderung vom Staat unterstützen will.

BMW will mit Wasserstoffautos in Serie gehen.

Der Plan für das Wasserstoff-Projekt des bayerischen Herstellers gestaltet sich wie folgt: Ab 2023 soll zunächst eine Kleinserie des iX5 Hydrogen mit rund 100 Fahrzeugen produziert werden. Diese sollen aber noch nicht zum Verkauf an Kunden freigegeben, sondern zunächst „in den wesentlichen Wasserstoffmärkten für Test- und Demozwecke eingesetzt“ werden. Bis zum Ende der 2020er Jahre verspricht sich BMW jedoch „großes Potenzial für den Einsatz in Serie“, was wohl auf die Möglichkeit eines Verkaufs auch in höheren Stückzahlen hindeuten soll. Entwicklungsvorstand Frank Weber geht davon aus, dass in Zukunft beide Systeme – Elektro- und Wasserstoffantrieb – nebeneinander zum Einsatz kommen werden. Für die „Resilienz“ der Autoindustrie sei es von großer Wichtigkeit, auf verschiedene Arten von alternativen Antrieben zu bauen. Tatsächlich dürften diese immer wichtiger werden, denn Anfang Juni hat das Europäische Parlament beschlossen, dass ab 2035 keine neuen Verbrennerfahrzeuge mehr zugelassen werden dürfen. Zudem tragen auch die steigenden Energiepreise ihren Teil bei. Und schließlich haben auch beide Systeme ihre Vorteile. Elektrofahrzeuge eignen sich besonders gut für kurze Strecken, zum Beispiel in der Stadt, während Wasserstoffmotoren vor allem bei Schwertransporten sowie bei Zügen, Schiffen und Flugzeugen eingesetzt werden können.

Bereits jetzt steigt die Anzahl der Autos mit alternativen Antrieben in Deutschland. Das Kraftfahrt-Bundesamt gibt an, dass 44.2% der Neuzulassungen in den ersten 7 Monaten dieses Jahres Fahrzeuge mit Elektro-, Hybrid-, Plug-in-Hybrid-, Gas- oder Wasserstoffmotor waren, was einer Steigerung von 13% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.

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