Der US-Immobilienmarkt feuert dieser Tage aus allen Rohren. Die Preise für die eigenen vier Wände stiegen im April so schnell wie seit über 30 Jahren nicht mehr, wie der S&P Case-Shiller Index am Dienstag zeigte. Das folgte einer Zunahme von 13,2% im März. Der Berichtsmonat April war zudem der elfte Monat in Folge, in dem sich der Preisauftrieb beschleunigt hat.
Nach diesen augenaufreibenden Zuwächsen gibt es gute Gründe für die Annahme, dass der Wohnungsmarkt des Landes noch viele Jahre stark bleiben wird. Niedrige Zinsen und die pandemiebedingte Flucht in die Vororte tragen zur Wohnungsknappheit bei und treiben die Preise in die Höhe.
"Die Faktoren, die den Anstieg der Hauspreise auf neue Höchststände im letzten Jahr begünstigt haben, bleiben bestehen und zeigen kaum Anzeichen für ein Nachlassen", sagte Matthew Speakman, Ökonom bei der Zillow Group.
"Die Zahl der zum Verkauf stehenden Wohnungen bleibt historisch gering, insbesondere angesichts der erhöhten Wohnungsnachfrage."
Um von dieser robusten Verfassung des Immobilienmarkts zu profitieren, verlagern Anleger ihre Mittel in Unternehmen, die am besten positioniert sind, um in diesem Umfeld erfolgreich zu sein. Der S&P 500 Real Estate Branchenindex zum Beispiel ist dieses Jahr um 22% gestiegen, doppelt so stark wie der breiter aufgestellte S&P 500.
Auch börsengehandelte Immobilienfonds (exchange-traded funds, ETFs) ziehen das Geld der Anleger an. Der iShares US Real Estate ETF (NYSE:IYR) verzeichnete in der ersten Juniwoche Zuflüsse in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar.
In den 75 Milliarden US-Dollar schweren Vanguard Real Estate Index Fund ETF (NYSE:VNQ) flossen im Mai laut Bloomberg-Daten 1,2 Milliarden US-Dollar.
Inflationsängste
Ein weiterer Grund, warum Immobilienaktien eine Wette wert sind, ist die Angst vor Inflation in der Welt nach der Pandemie. Wenn sich die Wirtschaft wieder öffnet und die Menschen ihr normales Leben wieder aufnehmen, besteht die Möglichkeit, dass der Inflationsdruck eskaliert.
Sollte es dazu kommen, könnte dies die Unternehmensgewinne verwässern und die Federal Reserve zwingen, die Zinssätze früher als erwartet anzuheben. In diesem Umfeld könnten Anleger mit Real Estate Investment Trusts (REITs) höhere Renditen erzielen, die große Mehrfamilienhäuser, Gewerbeimmobilien oder Einkaufszentren verwalten.
Laut dem US-Arbeitsministerium stiegen die Verbraucherpreise im Mai gegenüber dem Vorjahr um 5%, was der größte Inflationsschub seit fast 13 Jahren war. Vertreter der Federal Reserve haben im letzten Monat signalisiert, dass sie 2023 an der Zinsschraube drehen wollen, sofern die Inflation weiter anzieht.
Aktien der Simon Property Group (NYSE:SPG), Amerikas größtem Mall-Betreiber, deren Aktienkurs in diesem Jahr um mehr als 50% gestiegen ist, werfen über 4% an Dividende ab.
Ebenso bietet Brookfield Property Partners (NASDAQ:BPY), das weltweit Büro-, Einzelhandels-, Mehrfamilienhaus- und Industrieimmobilien verwaltet, eine Jahresrendite von etwa 7%. Im Gegensatz dazu lag die Rendite der US-amerikanischen 10-jährigen Staatsanleihe zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts knapp unter 1,5%.
Fazit
In einem Niedrigzinsumfeld mit einer anhaltend starken Wohnungsnachfrage werden Immobilienaktien weiterhin profitieren. Anleger könnten einige der werthaltigsten REITs kaufen, die anständige Renditen und ein Potenzial an Kapitalgewinnen bieten, um von diesem Trend zu profitieren.
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