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Ist die Verlängerung der Produktionskürzungen sicher? 4 Fragen bleiben

Veröffentlicht am 17.05.2017, 11:47
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Der Ölmarkt erhielt in dieser Woche erheblichen Auftrieb, nachdem Saudi-Arabien und Russland bekannt gegeben hatten, dass sie die Verlängerung der von OPEC und Nicht-OPEC-Staaten durchgeführten Produktionskürzungen befürworten. Der russische Energieminister Alexander Nowak sagte noch im April 2017, Russland sei nicht von der Verlängerung der Maßnahmen überzeugt. Es ist also ein bedeutender Positionswechsel.

Somit scheinen sich die zwei größten Ölproduzenten zehn Tage vor der offiziellen OPEC-Konferenz in Wien einig zu sein. Die Verlängerung der Vereinbarung scheint also ausgemacht zu sein.

Vier wichtige Fragen müssen noch geklärt werden:

1. Können Saudi-Arabien und Russland wichtige OPEC- und Nicht-OPEC-Mitglieder von einer Verlängerung der Maßnahmen um neun, anstatt nur um sechs Monate, überzeugen?

Die Mehrzahl der OPEC-Länder wird eine Verlängerung der Maßnahmen bis ins erste Quartal 2018 befürworten. Irak hatte bisher keinen Hehl aus seinem Wunsch nach einer Sonderstellung gemacht. Am 11. Mai gab das Land jedoch bekannt, eine Verlängerung der Produktionskürzungen um weitere sechs Monate unterstützen zu wollen. Drei weitere Monate wären da schwer zu verkaufen, dennoch dürfte Irak letztendlich nachgeben.

Iran hatte sich gegen die Vereinbarung im November ausgesprochen, bis es einen Sonderstatus zugewiesen und von den Vorgaben befreit worden war. Auch hier dürfte der OPEC-Konsens unterstützt werden. Irans Rohölexporte gingen im April zurück und dürfte im Mai noch weiter sinken.

Überraschenderweise stellt sich Kasachstan als einziges Förderland quer. Zwar unterstützt es die Verlängerung prinzipiell, “wird jedoch nicht automatisch zu den gleichen Bedingungen daran teilnehmen.” Grund ist die Ausweitung des Betriebs auf dem Kaschagan-Ölfeld. Allerdings hat Kasachstan nicht genügend Einfluss, um die Vereinbarung wirklich zu verhindern.

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2. Werden zusätzliche Reduzierungen der Fördermengen vereinbart?

Meldungen zufolge sollen die Teilnehmer an dem Abkommen bei ihrem Treffen am 25. Mai in Wien über noch höhere Produktionskürzungen entscheiden. Es ist unwahrscheinlich, dass die OPEC den aktuellen Konsens, der in der vergangenen Woche die Preise angehoben hatte, gefährden wird. Vor kurzem deutete Russland die Teilnahme von drei bis fünf weiteren Förderländern an. Bislang hatte nur Turkmenistan Interesse gezeigt. Mehr Teilnehmer würden der Gruppe helfen.

3. Welche Auswirkungen wird es auf die US-amerikanische Schieferöl-Industrie geben?

Weitere Produktionsdrosselungen der OPEC und ihren Partnern dürften die Schieferölproduzenten in den USA und ihre Kreditgeber weiter ermutigen. Höhere US-Produktion wird einen Abwärtsdruck auf die Ölpreise ausüben. Der aktuelle EIA-Bericht zur Schieferölproduktion zeigt, dass diese im Juni weiter ansteigen wird. Allerdings gibt es auch Anzeichen dafür, dass der Anstieg nicht in dem gleichen Tempo erfolgen wird. Steigende Dienstleistungskosten dürften einen erheblichen Teil der Gewinne ausmachen. Profitabilitätsfaktoren variieren bei Schieferöl selbst innerhalb eines Feldes enorm und es besteht der Verdacht, dass Rentabilitätsansprüche einiger Fracking-Betriebe unangemessen niedrig sind. Die Schieferölproduktion wird weiter steigen, aber höchstwahrscheinlich nicht mehr in dem Tempo vergangener Monate.

4. Wie werden die politischen Unruhen in Venezuela bei der Vereinbarung über Produktionskürzungen berücksichtigt?

Vor ein paar Monaten lag die Erdölförderung in Venezuela bei 1,9 Mio. bpd. Vor dem Hintergrund der anhaltenden politischen Unruhen kann das Land ihre Produktion nur schwer aufrechterhalten. Sollten sich Venezuelas Produktionsprobleme verschlimmern oder gar zu einem Stillstand führen, so könnte dies den Anreiz für die übrigen Teilnehmer, ihre eigenen Produktion zu drosseln, mindern. Sollten sich die Teilnehmer jedoch weiter an die vereinbarten Kürzungen halten und Venezuelas Produktion infolge der Instabilität zurückgehen, so wäre der Effekt auf das globale Überangebot erheblich und die Preise würden entsprechend steigen.

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Trotz der Entwicklungen in Venezuela scheint die Instabilität des Landes an den Ölmärkten nicht eingepreist worden zu sein. Sollten die Unruhen weitergehen, so muss der Markt dies letztendlich berücksichtigen und die Preise werden steigen.

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