Der Euro eröffnet heute (07.47 Uhr) bei 1,3050, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im US-Handel bei 1,3011 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 100,90. In der Folge notiert EUR/JPY bei 131,70, während EUR/CHF bei 1,2370 oszilliert.
Die Maßnahmen der japanischen Politik und der Bank of Japan zeigen verstärkte Markttraktion. Japanische Investoren werden an Auslandsmärkten aktiver. Entsprechend ergibt sich für den JPY höherer Verkaufsdruck. Auslöser der jüngsten JPY-Schwäche war das hohe Kaufvolumen im Sektor Auslandsanleihen durch japanische Investoren in der letzten Berichtswoche (siehe Rubrik „Letzte Nachrichten“). Wir freuen uns gleichzeitig, dass Japans Wirtschaftsminister betont, absolut kein Interesse an Währungsmanipulation zu hegen. Das nehmen wir dann einmal sportlich zur Kenntnis …
Wenden wir uns damit dem globalen Konjunkturbild zu. Chinas Erzeuger- und Verbraucherpreise fallen divergent aus. Während Erzeugerpreise per April im Jahresvergleich um -2,6% nach -1,9% sinken, legen die Verbraucherpreise um 2,4% nach zuvor 2,1% zu. Bei den Erzeugerpreisen sollte der Effekt der „Intervention“ am Rohstoffmarkt per Frühjahr 2013 (insbesondere Industriemetalle …) nicht unterschätzt werden. Grundsätzlich nimmt das Potential von möglichen monetären und zinstechnischen Stimulierungsmaßnahmen vor dem Hintergrund der Preisentwicklung in China hinsichtlich notwendiger Stabilitätspolitik ab.
Deutschland setzt positive Akzente. Das gilt nicht nur für die heute früh veröffentlichte Handelsbilanz (+17,6 Mrd.), die nach dem deutlichen Rückgang der Exporte und Importe per Februar im März mit einem leichten „Rebound“ reüssierte. Exporte nahmen im Monatsvergleich um 0,5% und Importe um 0,8% zu. Der Blick auf die Exportentwicklung liefert zwei Aspekte. Von August bis November 2012 kam es zu einer klaren Abschwächung. Seitdem ist die Tendenz unter Schwankungen leicht aufwärts gerichtet.

Im Konzert mit dem stark und unerwartet angezogenen Auftragsvolumen, das am Dienstag veröffentlicht wurde (+2,2%), erscheint die deutsche Konjunkturlage deutlich robuster als vom Markt zuletzt unterstellt. Die deutsche Industrieproduktion verzeichnete per März eine unerwartete Zunahme um 1,2% nach +0,6% (revidiert von +0,5%). Analysten hatten lediglich einen Anstieg um 0,5% unterstellt. Seit dem Tiefpunkt Januar 2013 ist eine klare Expansion auch im Chart erkennbar.

Im Jahresausblick 2013 haben wir deutlich gemacht, dass die reale Wirtschaft anders als Finanzmärkte reagiert, wenn es zu nachhaltigen Veränderungen in der Politik kommt (EZB, September 2012). Die Realwirtschaft reagiert nach Daumenregel mit einem Zeitverzug zwischen 6-9 Monaten. Metaphorisch ausgedrückt reagieren Finanzmärkte wie Schnellboote, während die Realwirtschaft wie Tanker manövrieren. Wir sind genau an diesem Zeitfenster. Das Zypernhandling hatte fraglos zusätzlich verzögernd gewirkt. Entsprechend hatten wir die Konjunkturprognosen anpassen müssen.
Die Daten aus den USA überzeugen:
Der Arbeitsmarkt setzt weiterhin positive Akzente. Die Arbeitslosenerstanträge sind in der aktuellen Berichtswoche per 4. Mai von zuvor 327.000 auf 324.000 (Prognose 335.000) gesunken und markierten den niedrigsten Stand seit Oktober 2007. Der langfristige Chart (4 Wochendurchschnitt) untermauert diese positive quantitative Entwicklung, die für das konsumorientierte Geschäftsmodell der USA von hoher Tragweite ist.

Im US-Großhandel nahmen die Lagerbestände per März im Monatsvergleich um 0,4% nach zuvor -0,3% zu. Der Absatz sank dagegen um -1,6% nach zuvor +1,5%. In der Folge stellte sich das Verhältnis Lagerbestand zu Absatz auf 1,21 (zuvor 1,19) Monatsumsätze.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,2950 – 80 neutralisiert den aktuellen Bias.
Viel Erfolg!
Die Maßnahmen der japanischen Politik und der Bank of Japan zeigen verstärkte Markttraktion. Japanische Investoren werden an Auslandsmärkten aktiver. Entsprechend ergibt sich für den JPY höherer Verkaufsdruck. Auslöser der jüngsten JPY-Schwäche war das hohe Kaufvolumen im Sektor Auslandsanleihen durch japanische Investoren in der letzten Berichtswoche (siehe Rubrik „Letzte Nachrichten“). Wir freuen uns gleichzeitig, dass Japans Wirtschaftsminister betont, absolut kein Interesse an Währungsmanipulation zu hegen. Das nehmen wir dann einmal sportlich zur Kenntnis …
Wenden wir uns damit dem globalen Konjunkturbild zu. Chinas Erzeuger- und Verbraucherpreise fallen divergent aus. Während Erzeugerpreise per April im Jahresvergleich um -2,6% nach -1,9% sinken, legen die Verbraucherpreise um 2,4% nach zuvor 2,1% zu. Bei den Erzeugerpreisen sollte der Effekt der „Intervention“ am Rohstoffmarkt per Frühjahr 2013 (insbesondere Industriemetalle …) nicht unterschätzt werden. Grundsätzlich nimmt das Potential von möglichen monetären und zinstechnischen Stimulierungsmaßnahmen vor dem Hintergrund der Preisentwicklung in China hinsichtlich notwendiger Stabilitätspolitik ab.
Deutschland setzt positive Akzente. Das gilt nicht nur für die heute früh veröffentlichte Handelsbilanz (+17,6 Mrd.), die nach dem deutlichen Rückgang der Exporte und Importe per Februar im März mit einem leichten „Rebound“ reüssierte. Exporte nahmen im Monatsvergleich um 0,5% und Importe um 0,8% zu. Der Blick auf die Exportentwicklung liefert zwei Aspekte. Von August bis November 2012 kam es zu einer klaren Abschwächung. Seitdem ist die Tendenz unter Schwankungen leicht aufwärts gerichtet.

Im Konzert mit dem stark und unerwartet angezogenen Auftragsvolumen, das am Dienstag veröffentlicht wurde (+2,2%), erscheint die deutsche Konjunkturlage deutlich robuster als vom Markt zuletzt unterstellt. Die deutsche Industrieproduktion verzeichnete per März eine unerwartete Zunahme um 1,2% nach +0,6% (revidiert von +0,5%). Analysten hatten lediglich einen Anstieg um 0,5% unterstellt. Seit dem Tiefpunkt Januar 2013 ist eine klare Expansion auch im Chart erkennbar.

Im Jahresausblick 2013 haben wir deutlich gemacht, dass die reale Wirtschaft anders als Finanzmärkte reagiert, wenn es zu nachhaltigen Veränderungen in der Politik kommt (EZB, September 2012). Die Realwirtschaft reagiert nach Daumenregel mit einem Zeitverzug zwischen 6-9 Monaten. Metaphorisch ausgedrückt reagieren Finanzmärkte wie Schnellboote, während die Realwirtschaft wie Tanker manövrieren. Wir sind genau an diesem Zeitfenster. Das Zypernhandling hatte fraglos zusätzlich verzögernd gewirkt. Entsprechend hatten wir die Konjunkturprognosen anpassen müssen.
Die Daten aus den USA überzeugen:
Der Arbeitsmarkt setzt weiterhin positive Akzente. Die Arbeitslosenerstanträge sind in der aktuellen Berichtswoche per 4. Mai von zuvor 327.000 auf 324.000 (Prognose 335.000) gesunken und markierten den niedrigsten Stand seit Oktober 2007. Der langfristige Chart (4 Wochendurchschnitt) untermauert diese positive quantitative Entwicklung, die für das konsumorientierte Geschäftsmodell der USA von hoher Tragweite ist.

Im US-Großhandel nahmen die Lagerbestände per März im Monatsvergleich um 0,4% nach zuvor -0,3% zu. Der Absatz sank dagegen um -1,6% nach zuvor +1,5%. In der Folge stellte sich das Verhältnis Lagerbestand zu Absatz auf 1,21 (zuvor 1,19) Monatsumsätze.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,2950 – 80 neutralisiert den aktuellen Bias.
Viel Erfolg!