FSO veröffentlicht Bevölkerungsprognosen (von Arnaud Masset)
Das Schweizerische Bundesamt für Statistik hat heute Morgen seine Bevölkerungsprognosen bekannt gegeben. Der Bericht weist auf die bereits allseits bekannte Problematik der Schweizerischen Immigrationsabhängigkeit hin. Der wirtschaftliche Erfolg der Schweiz war hauptsächlich mit Hilfe einer historisch hohen Zuwanderungsrate möglich, wodurch der Anteil der Ausländer in der Schweizer Bevölkerung auf 24,26% gestiegen ist (Stand Dezember 2014), mithin 3,14% mehr als im Vorjahr. Der ständige Immigrantenfluss ist jedoch auch mehr als nötig, um den wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz zu sichern und um die Nachfrage des Landes nach qualifizierten Arbeitern zu stillen.
Dennoch findet die antieuropäische Einstellung der rechtsgerichteten Schweizerischen Volkspartei (SVP) sowie ihre ständigen Aufrufe nach strengeren Zuwanderungsregelungen Unterstützung von einem Teil der Schweizer Bevölkerung. Dies könnte den Erfolg des Schweizer Wirtschaftsmodells gefährden. Glücklicherweise hat die Mehrheit der Schweizer wiederholt für die aktuelle Immigrationsregelung gestimmt (das letzte Mal anlässlich der Ecopop-Initiative, die im letzten November mit 74% abgelehnt wurde). Dies unterstreicht die Besorgnisse der Schweizer im Hinblick auf ihren wirtschaftlichen Erfolg.
Anhand eines Referenzszenariums zeigen die Prognosen des Schweizerischen Bundesamts für Statistik, dass die Bevölkerung um fast 25% auf 10,2 Mio. im Jahr 2045 steigen wird. Doch selbstverständlich hängen diese Zahlen stark von der sozialökonomischen und politischen Entwicklung in der Schweiz in den nächsten Jahren ab. Das Amt geht auch davon aus, dass die aktive Bevölkerung wahrscheinlich schneller wachsen wird, was hauptsächlich an der höheren Beteiligung der Frauen am Arbeitsmarkt liegt. Insgesamt wird die Entwicklung der internationalen Beziehungen zwischen der Schweiz und ihren wichtigen Handelspartnern (d.h. Europa), der Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt und die Notwendigkeit für die Schweiz, wirtschaftlich gegenüber Europa offen zu bleiben, der Schlüssel zum Schweizer Erfolg bleiben. Der starke Anstieg der ständigen Einwohnerzahl wird die Schweiz zu Anpassungen zwingen und zur Bereitschaft für Zukunftsherausforderungen wie z.B. dem knappen Wohnungsangebot und der alternden Bevölkerung.
Kanada kämpft mit niedrigen Ölpreisen (von Yann Quelenn)
Der am letzten Freitag veröffentlichte Einzelhandelsumsatz lag mit enttäuschenden -0,1% deutlich unter dem Konsens von 0,7%. Die Fahrzeugbranche hat die Verkaufszahlen nach oben getrieben. Davor war der CPI im Jahresvergleich bei 0,9% gelegen. Für den Moment bleibt die Arbeitslosenquote stabil bei 6,8%. Insgesamt verschlechtert sich die kanadische Wirtschaft weiter aufgrund der niedrigen Ölpreise und der wirtschaftlichen Verlangsamung in den USA. Das BIP für das 1. Quartal lag bei -0,2% und wurde zu dem Zeitpunkt von einem starken Einzelhandelsumsatz gerettet. Wir gehen nun davon aus, dass das BIP für das 2. Quartal weiter fallen wird, da der Einzelhandelsumsatz zurückgegangen ist und auch aufgrund der Schwäche im Energiesektor. In der Tat waren die Investitionen im Energiebereich schwach. Governor Poloz wies auch darauf hin, dass die hohen Immobilienpreise und Schulden ein bedeutsames Risiko für die Wirtschaft darstellen. Das bedroht in der Tat die Politik der Zentralbank, die Zinsen niedrig zu halten. Wir sind in Bezug auf die Wachstumsprognose von 1,9% für dieses Jahr skeptisch. Die OECD hat diese Prognosen übrigens drastisch zurückgenommen und sagt 1,5% für 2015 voraus.
Wir bleiben zum CAD gegenüber dem USD aufgrund der schwachen Daten und den zurückhaltenden Zentralbanken bärisch. Ein Durchbruch durch den Widerstand bei 1,2270 würde dem Paar mittelfristig Aufwärtsmomentum verleihen.
EURUSD Der EUR/USD legt zu! Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,1436 (Hoch vom 18. 6. 2015). Ein stärkerer Widerstand liegt bei 1,1459 (Hoch vom 15. 5. 2015). Eine Stundenunterstützung findet sich bei 1,1151 (Tief vom 12. 6. 2015). Die kurzfristige technische Struktur weist auf ein Aufwärtsmomentum hin. Langfristig deutet das symmetrische Dreieck von 2010 bis 2014 weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen sehen wir die jüngsten Seitwärtsbewegungen als eine Pause im eigentlichen Abwärtstrend. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung). Bei einem Ausbruch nach oben könnte ein Test des Widerstands bei 1,1534 (Reaktionshoch vom 3. 2. 2015) bevorstehen.
GBPUSD Der GBP/USD hat in den letzten drei Wochen kräftig zugelegt. Derzeit konsolidiert das Paar. Noch immer herrscht ein starkes Aufwärtsmomentum vor. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,5930 (Hoch vom 18. 6. 2015). Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,5422 (Tief vom 11. 6. 2015). Langfristig sieht die technische Struktur nach einem Erholungsboden aus, dessen maximales Aufwärtspotenzial bei dem starken Widerstand von 1,6189 (Fibo 61% Eintritt) zu finden ist.
USDJPY Der USD/JPY greift jetzt die Stundenunterstützung bei 122,46 (Tief vom 10. 6. 2015), bevor er sich weiter erholt. Wir erwarten, dass das Paar diese Unterstützung nochmals testet. Kurzfristig baut das Paar Abwärtsmomentum auf. Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 135,15 (14-Jahreshoch). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 118,18 (Tief vom 16. 2. 2015).
USDCHF Der USD/CHF fällt in Richtung der Unterstützung bei 0,9072 (Tief vom 10. 6. 2015) zurück. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 0,9408 (Hoch vom 11. 6. 2015). Eine Stundenunterstützung liegt bei 0,9151 (Tief vom 18. 6. 2015) und ein stärkerer Widerstand findet sich bei 0,9573 (Hoch vom 29. 5. 2015). Kurzfristig bildet das Paar niedrigere Hochs aus, daher bleiben wir für die nächsten Wochen bärisch. Langfristig ist ein Ende des derzeitigen Abwärtstrends nicht auszumachen. Nachdem ein Ausbruch über 0,9448 und die Etablierung eines bullischen Trends nicht gelungen ist. Folglich kann die derzeitige Schwäche als Gegenbewegung gesehen werden. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015).