Für Antizykliker ist die Aktie von Lufthansa ein Traum. Bei 30 Euro und mehr trommelten die Analysten, wir rieten dagegen in Webinaren und in Depots massiv zum Verkauf. Jetzt hat die Aktie mehr als 30 Prozent korrigiert, manche nennen das einen kleinen Crash. Wo sind die, die bei mehr als 30 Euro sagten, dass Lufthansa (DE:LHAG) nur “super” sein kann. Damals war Öl billig, Air Berlin weg und und und. Aber klar – Trendfolger gehen einfach long und lassen Investoren allein. Wir zeigen uns einmal mehr antizyklisch und raten jetzt, da die technischen Analysten den Daumen senken, zum Kauf von Discountern (VL9ZBT), Aktienanleihen (HX1XWB) und Discount-Calls (PR4UFF). Warum? Vola hoch, Öl teuer, Stimmung mau – schönes Umfeld, um 10 Euro billiger reinzukommen als paar Monate zuvor. Wer die Aktie pur handeln will, greift bei etoro beim Aktientrading günstig zu oder bei Degiro. Beide Broker lassen die angeblichen Starpartner Consorsbank und Comdirect in Gebühren weit hinter sich. Viele unserer Leser beschweren sich über diese Starpartnerschaft-Knebelei und wir können da nur zustimmen. Schauen Sie sich Vergleiche an und ziehen Sie Konsequenzen, so finden wir.
Was wir zur LH-Aktie sagen – das präsentieren wir Ihnen hier:
Lufthansa hat kräftigen Gegenwind
Das Umfeld für die weltweiten Fluggesellschaften trübt sich deutlich ein. Der Branchenverband IATA (International Air Transport Association) hat daher die 2018er-Gewinnprognose für den Sektor um zwölf Prozent auf 33,8 Mrd. Dollar gesenkt. 2017 stand noch ein Rekordergebnis von 38 Mrd. Dollar zu Buche, wozu nicht zuletzt die US-Steuerreform beigetragen hat. Die IATA geht davon aus, dass die Zahl der Passagiere im laufenden Jahr um 6,5 Prozent auf 4,36 Mrd. steigen wird. Das Frachtvolumen soll hingegen um lediglich 4,0 Prozent zulegen. Spitzenreiter sollen die Unternehmen aus Nordamerika sein mit einem Profit von 15,0 Mrd. Dollar, vor jenen aus Europa (8,6 Mrd. Dollar) und der Region Asien-Pazifik (8,2 Mrd.).
Grund für die Reduktion des Ausblicks seien vor allem die stark gestiegenen Kosten für Flugbenzin. So sollen diese Ausgaben um 26,1 Prozent auf 188 Mrd. Dollar nach oben schießen, womit sie 24,2 Prozent der operativen Kosten der Airlines ausmachen würden. Damit wären die Ausgaben für Flugbenzin für viele Gesellschaften der wichtigste Kostenfaktor. 2017 lag der Wert bei 21,4 Prozent.
Lufthansa-Aktie im Sinkflug
Hingegen gab sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr auf dem IATA-Treffen in Sydney zuversichtlich für die Sommer-Saison. Er geht davon aus, dass die zuletzt unter Druck stehenden Durchschnittserlöse wieder steigen und erwartet eine Rekordauslastung der Flugzeuge. Dennoch ist die Aktie seit Jahresanfang im Sinkflug. Gegenüber Ende 2017 hat sie um 26 Prozent nachgegeben und notiert in der Nähe des Neun-Monats-Tiefs.
Die IATA räumte ein, dass es einige Risiken für ihre Prognose gebe, wie den Handelsstreit zwischen den USA und etlichen anderen Ländern, dem Rückzug der USA aus dem Atom-Abkommen mit dem Iran, sowie den möglichen Folgen des bevorstehenden Brexit, also des Austritt Großbritanniens aus Europa.
Für Aufsehen in der Branche hatte zuletzt die Meldung gesorgt, dass Europas größter Hotelbetreiber Accor (PA:ACCP) über den Kauf eines Anteils von 14,3 Prozent an der angeschlagenen Fluggesellschaft Air France-KLM nachdenkt. Während sich das Papier von Air France-KLM daraufhin deutlich erholt hat, ist jenes von Accor eingebrochen.