Der US-Dollar hatte einen harten Start in die Woche, da die Anleger sich von dem Stellenbericht am Freitag nicht beeindruckt zeigten und durch die düsteren Daten sogar enttäuscht schienen. Die US-Wirtschaft schaffte im Februar 235.000 Stellen und übertraf somit deutlich die Durchschnittsprognosen von 200.000, während die Zahl aus dem Vormonat nach oben auf 238.000 revidiert wurde. Alle Beschäftigungszahlen verbesserten sich im Februar, da die Arbeitslosenquote auf 4,7% zurückging und die Beschäftigung auf 63% anstieg. Die U-6- oder Unterbeschäftigungsquote fiel von 9,4% vor einem Monat auf 9,2%. Wie kommt es also, dass der USD nach einem so bullischen Bericht heute Morgen unter Druck geriet?
Nun, hierfür gibt es verschiedene Gründe. Zum ersten konnte das Lohnwachstum ganz klar nicht beeindrucken, obwohl die Stellen mit solider Geschwindigkeit geschaffen wurde, da die durchschnittlichen Stundenlöhne um 0,2% im Monatsvergleich zulegten ggü. erwarteten 0,3%. In der Tat ist der Inflationsdruck in den letzten paar Monaten gestiegen, da die Rohölpreise sich erholt haben - der Verbraucherpreisindex hat im Januar 2,5% erreicht. Das nominale Lohnwachstum ist jedoch stabil geblieben, was zu einer niedrigeren Kaufkraft für den gewöhnlichen Amerikaner führt. Sieht man sich an, wie diese Zahl um die Inflation bereinigt aussieht, so erkennt man sofort, dass die realen Löhne um 0,52% gefallen sind. Es handelt sich hierbei um das erste Mal seit Dezember 2013, dass das Maß ins Negative gerutscht ist. In der Tat sahen wir seit Dezember 2015 eine Verlangsamung beim Wachstum der Reallöhne und im letzten Monat schrumpften sie sogar. Dieser negative Trend könnte erklären, warum die Fed es im letzten Jahr nicht eilig hatte, die Zinsen anzuheben.
Die Sitzung am Mittwoch sollte hiervon nicht beeinträchtigt werden, da Janet Yellen nicht das Risiko eingehen kann, den Markt zu enttäuschen, vor allem, nachdem sie diese Zinserhöhung in den letzten paar Monaten bereits verkauft hat. Der Trend wird aber sicherlich den Straffungspfad der Fed beeinträchtigen, da er sie ins Schwitzen bringen könnte. Auf der einen Seite muss sie den steigenden Inflationsdruck kontrollieren, auch wenn das Kernmaß stabil bleibt; auf der anderen Seite jedoch wird die Fed, wenn sie zu schnell zu viel Druck auf die Wirtschaft ausübt, indem sie die Kreditzinsen anhebt, die aktuelle, anfällige Erholung verlangsamen wenn nicht sogar stoppen.
Insgesamt wird sich der kurzfristige Markt auf die steigenden politischen Risiken in Europa konzentrieren, was dazu beitragen sollte, dass der Dollar stabil bleibt. Die mittelfristigen Dollarprognosen hängen stark von den Ergebnissen der europäischen Wahlen ab; sollte das politische Schachbrett jedoch keine Änderung erfahren, wird der USD die Gewinne wieder einbüßen.