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Netflix - Vorschau auf die Quartalszahlen: Wettbewerb bedroht Zahlenwerk

Veröffentlicht am 16.04.2019, 08:46
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  • Berichtet am Dienstag, dem 16. April, nach US-Börsenschluss
  • Umsatzerwartung: 4,5 Mrd USD
  • GpA: 0,57 USD
  • Netflix Inc. (NASDAQ:NFLX) hat seinen Investoren mit seiner Wertentwicklung bislang kaum Grund zur Beschwerde gegeben. Die Aktie hat eine explosive Renditeentwicklung hingelegt, seit sie 2002 an der Börse gelistet wurde und ist in weniger als 20 Jahren um etwas 30.000% gestiegen. Die Anteilseigner haben einen Hauptgrund für ihre Investition in Netflix: Das Unternehmen liefert weiterhin ein beeindruckendes Wachstum bei den Abonnentenzahlen ab, der Kennzahl, auf die sich die meisten Analysten und Investoren fokussieren.

    In den vergangenen fünf Jahren allein ist der Kurs von Netflix um über 600% gestiegen, als der Streaminggigant sein Wachstum fortsetzte und in den USA mehr als 60 Mio Abonnenten gewann und 139 Millionen weltweit, mit starken Inhalten im Rücken und einer Technologie, bei der niemand gleichziehen konnte.

    Netflix monthly, 10 years

    Aber dieses Erfolgskonzept wird in diesem Jahr erstmals stark herausgefordert werden, als viel größere Konkurrenten mit tieferen Taschen wie Disney (NYSE:DIS) und Apple (NASDAQ:AAPL) sich anschicken, ernsthaft ins Videostreaminggeschäft vorzudringen. Diese neue Bedrohung zählt heute zu den größten Problemen für Netflix, die es ansprechen muss, wenn es heute nach Handelsende an der Wall Street sein Ergebnis zum ersten Quartal bekanntgibt.

    Netflix hat rund 10 Mrd USD an Marktwert eingebüßt, seit Disney Details seines neuen Vorzeigeprojekts, dem Streamingdienst Disney+ am Donnerstag bekanntgab. Während der Kurs von Disney nach der Ankündigung auf ein neues Rekordhoch schoss, steht die Netflix-Aktie weiter unter Druck. Die Aktie fiel am Freitag um 4,5% und auch gestern ging die Talfahrt weiter, als sie weitere 0,7% einbüßte und den Handel zu 348,87 USD beendete.

    Disneys Antwort auf die revolutionäre Technologie von Netflix und dessen reichen Inhaltsangebot heißt Disney+, soll am 12. November an den Start gehen und mit einem Preis von 7 USD im Monat erheblich günstiger als Netflix sein—dessen populärstes Angebot in den USA rund 11 USD im Monat kostet.

    Zwei Warnzeichen für Netflix-Investoren

    Das größte Problem für Netflix angesichts des Angriffs der neuen Streamingdienste wird der Schutz des angestammten Reviers sein, wo das Wachstum schon jetzt ein Plateau erreicht hat. Netflix erwartet für das Q1 in den USA weitere 1,6 Mio neue zahlende Kunden zu gewinnen, weniger als die 2,3 Millionen, die es in der gleichen Periode vor einem Jahr hinzufügte.

    Bislang waren die Investoren bereit, diese Verminderung des Wachstums beiseite zu schieben, da Netflix die Schwäche auf dem Heimatmarkt mit neuen Abonnenten weltweit kompensieren konnte. Mit dem heute erscheinenden Ergebnis gibt es gute Chancen, dass Netflix ein weiteres gutes Quartal im internationalen Geschäft hatte, wo das Wachstum auch aufgrund mangelnder Konkurrenz weitergeht.

    Aber den Wettbewerbsvorteil halten zu können, dürfte in Zukunft schwerer werden, besonders wenn Disney — gestärkt von Fox-Inhalten wie “The Simpsons”, den Marvel und Star Wars Franchisen und Inhalten vom National Geographic Channel — beginnt die Aufmerksamkeit der Abonnenten auf sich zu ziehen.

    Ein weiteres potentielles Warnsignal ist, dass Netflix ein riskantes Wachstumsmodell verfolgt, indem es neue Programme und deren Vermarktung über Kredite finanziert. Während der Veröffentlichung seiner Q4-Zahlen enthüllte Netflix, dass es in 2019 rund 3 Mrd USD mehr an Barmitteln ausgeben will, als es einzunehmen plant. Es wäre das sechste Jahr in Folge, in dem das Unternehmen einen negativen Cashflow aufweist.

    Fazit

    Wie wir schon in der Vergangenheit schrieben, nehmen die Risiken bei Netflixs beeindruckendem Aufstieg zu und die Kursentwicklung der letzten Zeit reflektiert dies deutlich. Während der vergangenen sechs Monate ist die Aufwärtsbewegung der Netflix-Aktie zum Erliegen gekommen und es scheint, als spiele die gewagte Bewertung des Unternehmens hier eine Rolle. Netflix wird zum 47 fachen des geschätzten EBITDA bewertet, während der Durchschnitt der anderen US-Mediengiganten beim neunfachen liegt, zeigen Daten von Bloomberg.

    Für vorsichtige Investoren wäre dies ein guter Zeitpunkt einige Gewinne zu realisieren und die Position abzubauen. Ein Weg dies zu tun, ist gleichgroße Anlagen in Netflix als auch Disney aufzubauen, um die Risiken zu streuen. Aus unserer Sicht wird es Unternehmen wie Disney viel Geld und Mühe kosten, Netflix zu entthronen und unter Beweis zu stellen, dass sie mit seiner mächtigen Plattform mithalten können. Auf der anderen Seite würde auch eine kleinere Verfehlung der Erwartungen bei Netflix einen viel größeren Ausverkauf lostreten.

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