Das große Interesse indischer Düngemittelgesellschaften an einer Unternehmensbeteiligung und an Vereinbarungen zur Abnahme eines Teils der potenziellen Produktion ist eine positive Entwicklung für die Juniors der Branche, denen die großen Spieler des Sektors nicht mehr so viel Aufmerksamkeit widmen wie noch vor einigen Jahren.
Auch China, der größte Kaliverbraucher weltweit, sucht nach Möglichkeiten, sich über Vereinbarungen mit kleineren Gesellschaften Vorräte zu verschaffen, hieß es in dem Bericht von MiningWeekly.
Patricio Varas, CEO von Western Potash (AHE) (WKN A0QZLM) sieht in dieser Entwicklung eine große Chance für die Käuferseite, da diese Konzerne gewaltige Mengen an Kali verbrauchen würden, aber von den nur zwei großen Lieferantengruppen aus Kanada und Russland abhängig seien.
Noch vor drei Jahren, als immer mehr Prognosen von einer schnell steigenden Nachfrage nach Kali sprachen, übernahm der Bergbaugigant BHP Billiton (BHP, BHP1, BIL) (WKN 850524) den Junior Athabasca Potash und die deutsche K+S AG (WKN KSAG88) Potash One und begannen mit dem Bau neuer Minen.
Heutzutage aber verschieben die Großen der Minenbranche ihre Projekte oder legen sie sogar ganz auf Eis, da der Kalitpreis nachgegeben hat. BHP beispielsweise hat die endgültige Genehmigung für sein Kaliprojekt in der kanadischen Provinz Saskatchewan immer noch nicht erteilt und die brasilianische Vale (CVLB) (WKN 897998) hat ihr Projekt, ebenfalls in Saskatchewan erst einmal auf Eis gelegt. Und die Juniors geraten angesichts dieser Entwicklung natürlich erst recht in Schwierigkeiten.
Denn sie sehen sich, wie auch die Branchenschwergewichte, skeptischen Anlegern gegenüber, die sich Sorgen machen, dass bereits zu viel Kapazität im Markt sein könnte – zumindest kurzfristig. Zudem arbeiten die bestehenden Produzenten wie Mosaic (WKN A1JFWK), Agrium (AGU) (WKN 886256) und Potash Corp (WKN 878149) an Erweiterungen ihrer Minen.
Die kleineren Firmen sind in der Regel an der Exploration und Entwicklung neuer Kaliprojekte beteiligt, es mangelt ihnen aber an Kapital, um schließlich auch eine Mine zu errichten. Die mindestens kurzfristig schwierigen Bedingungen machen es diesen Unternehmen natürlich nicht leichter, diese Mittel aufzutreiben.
Karnalyte Resources (WKN A1H4NP) beispielsweise hat aber festgestellt, dass zwar die Bergbaugesellschaften wenig bis kein Interesse haben, aber Firmen, die Kali nach Indien einführen, sich aufgeschlossener zeigen. So verkaufte das Unternehmen erst Anfang des Jahres eine Beteiligung von 20% an seiner Kalimine an die indische Gujarat State Fertilizers & Chemicals und schloss gleichzeitig eine Abnahmevereinbarung in Höhe von 350.000 Tonnen pro Jahr ab.
Ein weiterer möglicher Partner, dabei handelt es sich ebenfalls um einen Kalikäufer, könnte bald eine ähnliche Vereinbarung eingehen und damit das Projekt der Realisierung einen entscheidenden Schritt näher bringen, hieß es. Karnalytes CFO Ron Love wollte allerdings keine Details nennen. Er erklärte aber, dass Indien sehr daran interessiert sei, in Sachen Nahrungsmitteln autark zu sein. Und da würden Düngemittel für die Zukunft eine große Rolle spielen, so Love weiter. Direkte Investitionen in neue Mine würden es erlauben, oft langwierige und schwierige Vertragsverhandlungen über neue Lieferungen zu vermeiden.
Langfristig scheint also ein deutliches Nachfragewachstum bei Düngemitteln wie Kali gesichert, da die Weltbevölkerung, insbesondere in Indien und China, weiter wächst. BHP Billiton hatte nicht umsonst vor einiger Zeit ein feindliches Übernahmeangebot in Höhe von 39 Mio. Dollar für Potash Corp. abgegeben, das allerdings am Einspruch der kanadischen Regierung scheiterte.
Zu den Juniors, die daran arbeiten, eine Abnahmevereinbarung zu erzielen, gehört auch Encanto Potash (EOC) (WKN A0YGN9). Das Unternehmen verhandelt mit einem Konsortium unter der Leitung der indischen Rashtriya Chemicals and Fertilizers in Bezug auf das Muskowekwan-Projekt in Saskatchewan, hieß es aus dem Unternehmen. Das Abkommen soll 2 Mio. der Kapazität von 2,8 Mio. Tonnen des Projekts umfassen und könnte schnell zu einer Finanzierung führen, so das Unternehmen.
Western Potash seinerseits hat Probleme, an das benötigte Kapital zu kommen, da die Kosten für das Solungsprojekt Milestone auf 3,3 Mrd. CAD geschätzt werden, erklärten die Analysten von Salman Partners. Ende des vergangenen Jahres verfügte das Unternehmen noch über 5 Mio. CAD an Cash und engagierte Anfang dieses Jahres UBS Securities zur Unterstützung bei der Suche nach einer Finanzierung. Nach Aussage von CEO Patricio Varas entsprechen die hohen Kosten einfach der Größe der Ressource.
Western befindet sich eigenen Aussagen zufolge in Gesprächen mit zahlreichen Parteien, darunter Hedge Fonds aber auch Düngemittelfirmen aus Indien und China. Man habe, im Gegensatz zur Konkurrenz, bereits Angebote für Abnahmevereinbarungen abgelehnt, so Varas, da man auf der Suche nach einer umfassenden Möglichkeit zum Bau von Milestone sei.
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