Die Norweger gehen in der Verwaltung ihres Vermögens eigene Wege. Sie gründeten einen Staatsfonds, der die Abhängigkeit des Landes vom Öl verringern soll. Nun erwägt die norwegische Zentralbank neue Wege zu gehen und entwickelt ihre eigene digitale Währung als Ergänzung zum Bargeld, um das Vertrauen in das Geldsystem zu stärken.
Eine Arbeitsgruppe der norwegischen Zentralbank hat erst einmal festgelegt, was bei der Berücksichtigung einer digitalen Zentralbankwährung berücksichtigt werden sollte. Die Autoren betonen mindestens drei mögliche Anwendungen: die Einführung einer zuverlässigen Alternative zu Einlagen bei Privatbanken, ein geeignetes gesetzliches Zahlungsmittel als Ergänzung zu Bargeld und eine unabhängige Backup-Lösung für elektronische Zahlungssysteme. Bisher steht man noch am Anfang, um eine potentielle digitale Kryptowährung zu schaffen. Laut norwegischer Zentralbank (lesen Sie hier was Fed-Mitglieder zu eigener digitalen US-Währung sagen) darf ihre Gründung aber die Fähigkeit der Bank und anderer Finanzinstitute, Kredite zu gewähren, nicht beeinträchtigen.
Folgen Schweden und die Schweiz?
Andere Länder in Europa überlegen, ebenfalls über ihre Zentralbank eine digitale Währung auszugeben. Ähnlich wie Norwegen erwägt Schwedens Reichsbank eine E-Krone, weil die Bargeldumlaufzeiten geringer werden. Gestern berichteten Medien, dass der Schweizerische Bundesrat eine Studie über eine staatlich unterstützte digitale Währung beantragt hat, in der die Risiken und Chancen seiner Einführung untersucht werden. Jetzt muss das Schweizer Parlament entscheiden, ob es den Antrag des Bundesrates unterstützt. Sollte er genehmigt werden, wird das Schweizer Finanzministerium die Studie durchführen.