Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
neben Gold und Silber zählt unter anderem auch Palladium zu den wichtigsten Edelmetallen des Planeten. Besonders in den letzten Jahren war der Rohstoff stets sehr gefragt. Damals führte ein Angebotsengpass den Preis für Palladium dynamisch nach Norden. Das Edelmetall verzeichnete bis Februar des laufenden Jahres eine atemberaubende Rally – und sorgte für ungläubiges Kopfschütteln bei einigen Marktteilnehmern.
Palladium mit ausgedehnter Aufwärtsbewegung…
In der Spitze rannte Palladium Ende Februar bis auf 2.860 US-Dollar je Feinunze empor. In den ersten zwei Monaten 2020 verbuchte das Metall damit einen Preisaufschlag von rund 30 Prozent. Selten zuvor hatte das zur Herstellung von Auto-Katalysatoren benötigte Edelmetall solch eine Rally erlebt.
…und anschließender Korrektur
Mit der Corona-Krise und den wirtschaftlichen Sorgen rund um den Globus endete die Rally des Edelmetalls jedoch abrupt. Nach der übertrieben schnellen Aufwärtsbewegung kam es im März zu einer massiven Korrektur. Ausgehend vom Hoch verlor die Notierung zeitweise fast die Hälfte ihres Wertes. Im Tief fiel Palladium Mitte März bis auf 1.500 US-Dollar. Für ein Edelmetall sind solche Schwankungen durchaus selten.
Charttechnik: Abwärtstrend intakt
Anschließend erholte sich der Rohstoff zwar wieder etwas, übergeordnet verharrt Palladium jedoch in der begonnenen Korrektur-Phase. Im direkten Vergleich mit Gold oder Silber liegt Palladium zudem relativ schwach im Markt.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Edelmetalls seit September 2019 dargestellt (in US-Dollar je Feinunze, Candlestick-Chart, eine Kerze entspricht einem Tag):
Aus charttechnischer Sicht wurde ein Abwärtstrend ausgebildet.
Momentan befindet sich diese Negativ-Linie bei 2.046 Dollar. Erst ein Ausbruch über die maßgebliche Trendlinie würde die Lage des Edelmetalls aufhellen.
Käufe zurückstellen
Aktuell kostet eine Feinunze Palladium 1.918 US-Dollar je Feinunze. Trotz der Preiskorrektur der letzten Monate sollten Investments in den Rohstoff zunächst nicht getätigt werden. Die charttechnische Analyse signalisiert tendenziell eher fallende Kurse, solange wichtige Kursmarken nicht überwunden werden.
Aufgrund des intakten Abwärtstrends bietet das Edelmetall kein gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Als nächstes Kursziel gilt die klassische Unterstützungsmarke bei 1.814 Dollar. Eine weiter charttechnische Unterstützung befindet sich bei rund 1.500 Dollar.
Freundliche Grüße aus Köln
Ihr Bernd Raschkowski