In naher Zukunft wird der Handel auf den Aktienmärkten in Europa durch die Verbesserung der Situation in Italien sowie die Dynamik der Weltölpreise beeinflusst werden.
Nachdem das Budget in diesem Land mit einem größeren Defizit angenommen wurde, als es zuvor erwartet wurde, waren die Marktteilnehmer deprimiert, jetzt aber hat sich die Stimmung der Anleger etwas verbessert.
Sie warten darauf, dass die italienischen Behörden Maßnahmen treffen werden, um das Haushaltsdefizit zu verringern. Bereits jetzt verspricht die Regierung den Bürgern ein Haushaltsmanöver, welches das Haushaltsdefizit im Jahre 2012 auf 1,8 Prozent des BIP reduzieren soll.
In naher Zukunft wird die Europäische Kommission den Entwurf des italienischen Haushaltsplans bewerten. Anleger werden auf ihre Kommentare zu diesem Thema warten.
Im Großen und Ganzen ist Italien ein recht schwaches Glied der Europäischen Union. Es hat die zweitgrößte Staatsverschuldung gemessen am BIP nach Griechenland. Gegenwärtig ist sie auf ein historisches Maximum angewachsen und beläuft sich auf 2,3 Billionen Euro.
Gleichzeitig werden die Aktien der europäischen Unternehmen im Öl- und Gassektor durch die bis zu den Höchstständen vom Herbst 2014 steigenden Ölpreise unterstützt. Wahrscheinlich wird dieser Trend aufgrund von Bedenken der Marktteilnehmer über die Verringerung der Ölexporte aus dem Iran im Zusammenhang mit Wirtschaftssanktionen der USA weiter dauern.
Dabei hat die französische Total (PA:TOTF) bereits erklärt, dass sie keine Möglichkeit sehe, ihre Tätigkeit im Iran wiederaufzunehmen, weil dies für sie im Kontext der US-Sanktionen ein zu großes Risiko ist.
Ivan Marchena, Analyst bei Libertex