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Q1-Zahlen von JPMorgan und Goldman Sachs: Ist das Schlimmste ausgestanden?

Veröffentlicht am 13.04.2021, 11:04
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Wenn in dieser Woche die Berichtssaison für das erste Quartal 2021 beginnt, könnten die Ergebnisse der US-Großbanken zeigen, dass sie nach der pandemiebedingten Schwächephase wieder auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückgekehrt sind. Für dieses optimistische Szenario sprechen eine der am schnellsten voranschreitende Impfkampagne der Welt, eine robuste Erholung auf dem Arbeitsmarkt und die Ausgabenfreudigkeit der US-Regierung.

Dies ist der Hauptgrund, warum Anleger in diesem Jahr Bankaktien aufgekauft und ihre Kurse auf Rekordstände getrieben haben.

KBW Bank Index (weekly)

Der KBW Bank Index ist in diesem Jahr bisher um 26% gestiegen, während der S&P 500 im gleichen Zeitraum lediglich 9% hinzugewann.

JPMorgan Chase (NYSE:JPM), Goldman Sachs (NYSE:GS) und die Bank of America (NYSE:BAC), - unsere drei Favoriten aus diesem Sektor - haben allesamt der Pandemie zum Trotz dank ihrer starken Investmentbanking- und Handelsabteilungen zweistellige Gewinne erzielt.

JPMorgan, Amerikas größte Bank, sagt voraus, dass die guten Zeiten bis weit ins Jahr 2023 andauern werden.In seinem jährlichen Brief an die Aktionäre erklärte Chief Executive Jamie Dimon letzte Woche, dass hohe Sparquoten der Verbraucher, eine erweiterte Impfkampagne und der von der Biden-Administration vorgeschlagene 2,3 Billionen Dollar schwere Infrastrukturplan zu einem wirtschaftlichen "Goldilocks-Szenario" führen könnten - also zu schnellem, nachhaltigem Wachstum bei gleichzeitig langsam nach oben driftender Inflation auf der einen und höheren Zinssätzen auf der anderen Seite.

Rekordgewinn im Quartal

Dank seiner Handelssparte und Gebühren aus M&A-Aktivitäten hat JPM in den letzten drei Monaten des Jahres 2020 einen Rekordgewinn erzielt. Das globale Finanzdienstleistungsunternehmen mit Sitz in New York City legt seine Ergebnisse für das erste Quartal am Mittwoch, den 14. April, vor Börseneröffnung vor. Analysten erwarten einen Gewinn von 3,06 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 30,46 Milliarden Dollar.

JPM (weekly)

Insbesondere der Handel an den Wertpapiermärkten ermöglichte den Banken eine schnelle Erholung von der Pandemie. Der Handelsumsatz von Goldman Sachs erreichte im letzten Quartal den höchsten Stand seit 10 Jahren. Analysten zufolge dürfte der Kreditgeber, der am selben Tag wie JPM Bericht erstattet, bei einem Umsatz von 12,27 Mrd. Dollar einen Gewinn von 10,1 Dollar je Aktie erzielen, den höchsten der letzten fünf Quartale.

Neben der Konjunkturerholung und der steigenden Konsumausgaben könnte die Rentabilität auch durch die Auflösung von Reserven steigen, die sie zur Deckung etwaiger fauler Kredite angelegt haben. Da der schlimmste Fall durch die Pandemie nicht eingetreten zu sein scheint, bedeutet dies, dass die Banken voraussichtlich mehrere Dutzend Milliarden Dollar von ihren Rückstellungsreserven für notleidende Kredite als Gewinne verbuchen können.

Zu diesem Optimismus tragen die langsam steigenden US-Anleiherenditen bei, die signalisieren, dass die Federal Reserve wahrscheinlich gezwungen sein wird, die Zinssätze früher als erwartet anzuheben, um der Inflation die Zügel anzulegen. Höhere Zinssätze ermöglichen es den Banken, von Kreditnehmern mehr Geld zu verlangen, was die Kreditmargen für Finanzprodukte von Kreditkarten bis zu Hypotheken erhöht.

Fazit

Bankaktien sehen selbst nach ihrem starken Lauf im Jahr 2021 weiterhin attraktiv aus, da viele Makrotrends in der wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie den Finanzkonzernen weiteren Rückenwind geben. JPM, Goldman Sachs und die Bank of America, die am Donnerstag, dem 15. April, vor Handelsbeginn in New York Bericht erstatten, bleiben aufgrund ihrer diversifizierten Portfolios und stärkeren Bilanzen unsere bevorzugten Empfehlungen aus dem Finanzsektor. Aus unserer Sicht sollte jede Schwäche dieser Aktien nach der Ergebnisveröffentlichung als Kaufgelegenheit angesehen werden.

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