Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1374 (07:21 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1363 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110.80. In der Folge notiert EUR-JPY bei 126.02. EUR-CHF oszilliert bei 1.1358.
Caixin Manufacturing Index zeigt die von uns erwartete Reaktion: er steigt wieder deutlich an. Der Index stieg um 1,6 Punkte auf 49,9. Damit verfehlte er zwar die Expansionsschwelle von 50 Punkten, aber übertraf deutlich die Analystenerwartungen von 48,5 Punkten. Insbesondere die zukunftsweisende Komponente der Neuaufträge drehte bereits im Februar über die 50 Punkte Marke in den expansiven Bereich. Das Konjunkturmaßnahmenpaket der chinesischen Regierung beginnt damit Wirkung zu zeigen. Sobald eine Einigung im Handelsstreit mit den USA erzielt wird, sollte derIndex weiter ansteigen.
Die russische Wirtschaft bleibt zwar auf Wachstumskurs, der Markit Einkaufsmanagerindex fiel jedoch auf 50,1 Punkte von 50,9 Punkten zurück. Auch die Komponente für die Neuaufträge war rückläufig von 53,2 auf 51,0. Damit wird weiteres Wachstum für die russische Wirtschaft angezeigt, der jüngste Abschwung der weltweiten Konjunktur ist aber zu spüren. Auf der Ausgabenseite zeigt sich das Land weiter restriktiv. Die russischen Gold- und Devisenreserven sind Ende Februar auf 480,5 Mrd. USD gestiegen. Sie übersteigen erstmals die Summe aus staatlichen und privaten Auslandsverbindlichkeiten. Fakt ist, dass das Land gegenüber Finanzkrisen erheblich besser aufgestellt ist, als die USA oder Europa. Auch vor dem Hintergrund des Fehlens konjunkturpolitischer Maßnahmen zeigt die russische Wirtschaft eine hohe Resilienz, sie bleibt ohne staatliche Impulse und ansteigende Verschuldung auf Expansionskurs.
Expansiv ist auch die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe in den USA. Einen deutlichen Sprung von 56,7 Punkten auf 64,7 Punkte, machte der Chicago Einkaufsmanagerindex. Die Analysten hatten mit 57,5 Punkten gerechnet. Von acht Unterkategorien des Index zeigten sieben eine Expansion an, darunter die wichtigen Neubestellungen. Es ist davon auszugehen, dass auch die US-Zölle gegen China zu Umlenkungseffekten geführt haben. Dies sollte auch in den Inflationsdaten der nächsten Monate zu erkennen sein.
Derweil brodelt weiter die Gerüchteküche um mögliche Lösungsansätze zum Brexit. Gemäß eines Berichts des Guardians will die Opposition Mays Handel mit der EU akzeptieren, wenn es im Anschluss ein zweites Referendum gibt. Es ist immer deutlicher zu sehen, dass unideologischer nach Lösungsansätzen gesucht wird. Ich halte weiter einen Hard-Brexit für sehr unwahrscheinlich und rechne mit einer Verschiebung und eventuell sogar Absage des Brexits.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1200 30 neutralisiert diese Bewertung.
Viel Erfolg!