Siemens Energy (ETR:ENR1n), ein Unternehmen aus unserem DAX40 Aktien-Paket, schreibt Rekordverluste für das abgelaufene Geschäftsjahr. Der Verlust vor Sondereffekten beläuft sich auf rund 2.8 Milliarden Euro, während der Verlust nach Steuern sogar bei etwa 4.6 Milliarden Euro liegt – das größte Minus seit Gründung des Unternehmens. Dieser Verlust ist hauptsächlich auf anhaltende Probleme im Windkraftgeschäft zurückzuführen, die im vergangenen Jahr einen Höhepunkt erreichten. Trotz dieser Herausforderungen erwartet Siemens (ETR:SIEGn) Energy für das Geschäftsjahr 2024 einen Gewinn von einer Milliarde Euro, vor allem dank geplanter Verkäufe.
Windkraft-Tochter Gamesa sorgt weiterhin für Probleme
Trotz eines beeindruckenden Auftragsbestands von 112 Milliarden Euro und einem Anstieg des Auftragseingangs um fast 34 Prozent auf 50.4 Milliarden Euro, konnte das Unternehmen die Verluste nicht abwenden. Jene Einbrüche sind vor allem auf die Probleme bei der Tochter Siemens Gamesa (BME:SGREN) zurückzuführen. Die Probleme bei Siemens Gamesa, insbesondere im Zusammenhang mit den Onshore-Plattformen 4.X und 5.X, sind vielschichtig. Sie umfassen technische Mängel und Verzögerungen, die zu erheblichen finanziellen Belastungen geführt haben. Diese Herausforderungen sind symptomatisch für die Schwierigkeiten im schnell wachsenden, aber auch technologisch anspruchsvollen Markt für erneuerbare Energien und haben das Unternehmen tief in die roten Zahlen getrieben, obwohl andere Geschäftsbereiche ihre Jahresziele erreicht oder gar übertroffen haben.
Siemens Energy arbeitet aktiv an Lösungen, um die Rentabilität von Siemens Gamesa zu verbessern. Dazu gehören Maßnahmen wie die Optimierung der Produktionsprozesse, die Verbesserung der Lieferkette und die Fokussierung auf die profitabelsten und technologisch fortschrittlichsten Produkte. Zudem wird eine stärkere Selektivität bei der Annahme von Projekten angestrebt, um Risiken zu minimieren.
Milliardenschwere Unterstützung seitens der Bundesregierung
Die finanzielle Situation von Siemens Energy wurde durch die Unterstützung der Bundesregierung und anderer Staaten stabilisiert. Die Bundesregierung hat eine Staatshilfe in Form von Bürgschaften zugesagt, die insgesamt 15 Milliarden Euro umfassen, wobei der Staat Rückgarantien für die Hälfte dieser Summe übernimmt. Zusätzlich zu den deutschen Bürgschaften führt Siemens Energy Gespräche mit weiteren Ländern über zusätzliche Garantien.
Trotz der finanziellen Herausforderungen bleibt Siemens Energy optimistisch. Der Konzern sieht sich weiterhin in einer Schlüsselrolle bei der Energiewende und erwartet, dass diese Rolle das Wachstum und den Erfolg in den kommenden Jahren bestimmen wird. Der Vorstandsvorsitzende Christian Bruch betonte die Bedeutung einer starken Bilanz und zeigte sich zuversichtlich, dass man die Probleme bei den erneuerbaren Energien in den Griff bekommt. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht jedoch das Ausmaß der Herausforderungen: Siemens Gamesa verzeichnete allein im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 einen Verlust von 670 Millionen Euro. Die technische Analyse der Qualitätsprobleme ist weitgehend abgeschlossen und es werden Maßnahmen zur Schadensbegrenzung und Korrektur entwickelt.
Die finanzielle Lage von Siemens Energy bleibt angespannt, mit einer geschwächten Eigenkapitalbasis und einer gestiegenen Verschuldung. Dennoch bleibt der Konzern zuversichtlich, vor allem dank eines Sondereffekts durch den Verkauf eines Aktien-Pakets an einem gemeinsam gehaltenen Unternehmen in Indien. Insgesamt steht Siemens Energy damit vor großen Herausforderungen, sieht sich aber dank staatlicher Unterstützung und strategischer Maßnahmen auf einem guten Weg, seine finanzielle Lage zu stabilisieren und seine Rolle in der Energiewende zu festigen. Ob wir die Korrekturbewegung bereits als abgeschlossen betrachten und wo unsere langfristigen Ziele für das Papier liegen, das erfahren Sie hier.
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