Einen Schritt vor, einen Schritt zurück – nach der jüngsten Erholung muss der Krypto-Markt wieder einen Dämpfer hinnehmen. Solange der Bitcoin aber nicht aus seiner engen Handelsspanne ausbricht, bleibt die Lage unklar. Hier lohnt sich der Blick auf Altcoins wie Ripple.
Im frühen Geschäft am Dienstag zeigt der Krypto-Markt ein durchwachsenes Bild. Nach dem Rückschlag am Montag zeichnet sich eine Stabilisierung ab, mehr aber auch nicht. Es fehlt weiterhin an positiven Impulsen.
Erst auf Sicht von sieben Tagen wird deutlich, dass die Optimisten zuletzt eindeutig Regie führten. In der Performance-Matrix liegen alle Münzen kräftig im Plus, einige Coins wie Ripple, IOTA und Neo rückten sogar um mehr als 20 Prozent vor. Vielfach handelt es sich dabei aber nur um eine überfällige technische Erholung nach den kräftigen Verlusten in den vergangenen Wochen. Gerade bei Ripple sollten Krypto-Fans aber genauer hinschauen.
Mit aktuell gut 13 Mrd. Dollar Börsenwert bringt der Altcoin deutlich mehr auf die Waage als Bitcoin Cash und dürfte vorerst auf Rang drei bleiben. In den vergangenen Tagen zeigte Ripple zudem Relative Stärke: Ausgehend vom Tief legte der Kurs um knapp 40 Prozent zu. Hintergrund sind neue Partnerschaften mit den drei Kryptobörsen Bittrex, Bitso und Coin.ph. Zudem will man in Asien stärker auftreten und grenzüberschreitende Zahlungen effizienter gestalten. Das Unternehmen Ripple konnte zuletzt auch viele Firmen überzeugen, die Blockchain-Technologie zu nutzen – der Kundenkreis wächst. Softwareprodukte wie xCurrent und xVia bieten zweifellos reichlich Fantasie. Das Problem: Der XRP-Token wird nicht benötigt, um die Blockchain-Projekte des Unternehmens Ripple zu nutzen. Hier unterscheidet sich Ripple wesentlich von Bitcoin und Ethereum.
Blicken wir auf den Chart. Zur Monatsmitte rauschte der Kurs aus dem Abwärtskanal nach unten und zeigte eine Übertreibung. Die überfällige Erholung reichte bisher nur zu einer Rückkehrbewegung in die Mitte der Range. Ein Ausbruch darüber mit Kursen von 0,4 Dollar zeichnet sich bisher nicht ab. Und selbst wenn der Sprung gelingen sollte, lauern zwischen 0,42 bis 0,45 Dollar und 0,50 bis 0,55 Dollar zwei weitere, zähe Hürden.
Fazit: Trotz der kräftigen Erholung zeigt der XRP-Token noch keine klaren Signale für einen Einstieg. Auch die Tatsache, dass die Erfolge des Unternehmens nicht mit dem Token in einem direkten Zusammenhang stehen, ist kritisch zu sehen. Ripple bleibt daher nur etwas für Zocker, die gerne Relative Stärke spielen.