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Roku: Ist die Aktie jetzt wirklich günstig?

Veröffentlicht am 08.08.2022, 06:52
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31
  • Sowohl das Management von Roku als auch Optimisten für diese Aktie begründeten die schwache Prognose für das 3. Quartal mit makroökonomischen Faktoren
  • Rückläufige Werbeausgaben allein können jedoch den Rückgang von 84 % gegenüber dem Höchststand nicht erklären
  • Roku-Optimisten konzentrieren sich möglicherweise auf die Konjunkturprobleme des Jahres 2022 - und ignorieren dabei den Boom, der das Jahr 2021 geprägt hat

Die Aktie von Roku (NASDAQ:ROKU) ist seit ihrem Rekordhoch im Juli letzten Jahres um 84 % gefallen. Dazu gehört auch ein Einbruch um 23 % während der Sitzung am 31. Juli, nachdem Roku am Vortag nachbörslich enttäuschende Ergebnisse vorgelegt hatte.

Es mag verlockend sein, diesen Kursrutsch als Kaufgelegenheit zu sehen. Und genau so haben das viele Anleger auch interpretiert: ROKU erholte sich am Montag und Dienstag und legte an beiden Tagen um 16 % zu.

Genau diesen Anlegern könnte nun eine herbe Enttäuschung drohen. Die ROKU-Aktie ist in letzter Zeit enorm gefallen - und es gibt gleich mehrere Gründe für diesen starken Rückgang. Der wichtigste Grund ist jedoch nicht der, auf den sich die Optimisten - sowohl in Bezug auf ROKU als auch auf den Markt als Ganzes - konzentrieren.

Was nach dem Geschäftsbericht über Roku zu sagen ist

Man kann es nicht beschönigen: Die Ergebnisse von Roku waren enttäuschend. Sowohl Umsatz als auch Gewinn blieben weit hinter den Erwartungen der Wall Street zurück. Dabei sind die Prognosen des Unternehmens für das 3. Quartal viel besorgniserregender. Die Konsensprognose für das laufende Quartal lag bei 902 Mio. USD Umsatz, während Roku nur 700 Mio. USD erwartet.

Das Management begründete das Problem mit makroökonomischen Bedenken. Im Aktionärsbrief ließ das Unternehmen folgendes verlauten: "Die Verbraucher kürzen ihre Ausgaben für nicht essentielle Dinge, während die Werbekunden ihre Ausgaben für die (Anm. d. Red. profitablere) kurzfristige TV-Werbung deutlich reduziert haben."

Aus dieser Perspektive sind die Ergebnisse zum 2. und vor allem die Erwartungen an das 3. Quartals nur vorübergehend problematisch. Irgendwann werden die Verbraucherausgaben wieder anziehen. Bis dahin wird Roku im Zuge der langfristigen Verlagerung hin zum Streaming und weg vom linearen Fernsehen weiter Nutzer hinzugewinnen.

Tatsächlich haben mindestens zwei Analysten nach dem Bericht ähnlich argumentiert und für die ROKU-Aktie kurzfristigen Druck, aber auch langfristigen Erfolg prognostiziert.

Daher würden Optimisten argumentieren, dass dies nur ein kleines Problem auf dem langen Weg zu einer deutlich höheren Bewertung ist. Aus dieser Sicht ist der Abverkauf hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass sich die Anleger zu sehr auf die kurzfristigen Entwicklungen konzentrieren.

Ist das Jahr 2022 problematisch für Roku?

In der Tat ist es wahrscheinlich, dass sich auf dem gesamten Markt eine solche Sichtweise durchgesetzt hat. Schließlich haben die Rezessionsängste in den letzten Wochen nur zugenommen, dennoch hat sich der S&P 500 inzwischen um 12 % von seinen Tiefstständen im Juni erholt.

Aber sowohl für ROKU als auch für den Markt als Ganzes gibt es ein fehlendes Glied in dieser Argumentation: Was genau geschah im Jahr 2021? Erstens: Die Wirtschaft florierte. Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt wuchs in diesem Jahr um 10 %.

Für ein Unternehmen wie Roku gab es noch mehr begünstigende Faktoren. Das makroökonomische Wachstum bedeutete, dass die Werbetreibenden bereit waren, Geld auszugeben, um Verbraucher zu locken. Aber Roku profitierte auch von der explosionsartigen Zunahme von Streaming-Diensten, von denen viele auf der Plattform werben wollten, um eigene Nutzer zu gewinnen.

Übrigens hat Roku auf die Schwäche des Marktes für Scatter-Werbung hingewiesen - also genau auf den Markt, der im letzten Jahr zu den Gewinnern gehörte. Vor allem ist es der Markt, auf dem die Preise am höchsten sind, wie die Ergebnisse von Roku zeigen. Im 2. Quartal sank die Bruttomarge der Plattform (Plattformumsatz ohne Verkäufe von Roku-Playern) im Vergleich zum Vorjahr um 880 Basispunkte. Die Prognose für das 3. Quartal sieht noch schlechter aus: Der konsolidierte Bruttogewinn soll gegenüber dem Vorjahr um etwa 4 % sinken.

Optimisten würden argumentieren, dass das Roku-Geschäft auf lange Sicht um einiges besser laufen wird, als es sich im dritten Quartal andeutet. Das ist wahrscheinlich wahr. Wer so argumentiert, muss aber auch bedenken, dass das Geschäft langfristig schlechter laufen wird, als im letzten Jahr. Die im letzten Jahr erzielten Bruttomargen von rund 65 % sind auf lange Sicht nicht haltbar.

Das Bewertungsproblem

Auch in Bezug auf die Multiples war die Bewertung der ROKU-Aktie im vergangenen Jahr nicht nachhaltig. In der Spitze lag die Marktkapitalisierung von ROKU beim 27-fachen des potenziellen Plattformumsatzes im Jahr 2021. (Die Player werden mit einer negativen Bruttomarge verkauft, weshalb es richtig ist, diese Einnahmequelle im Wesentlichen zu ignorieren, zumindest aus einer optimistischen Perspektive).

Dieser Multiplikator war für ein Unternehmen mit Bruttomargen um 65 % im Grunde völlig unsinnig - ganz zu schweigen von den 56 %, die im 2. Quartal erzielt wurden. Und dieser Multiplikator entkräftet das Argument, dass der Kursverfall der ROKU-Aktie von einer kurzfristigen Konzentration auf die wirtschaftliche Entwicklung angetrieben wird.

Der Hauptgrund für den Kursverfall ist die Tatsache, dass Roku vor einem Jahr zu einem absurd hohen Kurs gehandelt wurde. Diesen Faktor kann man nicht ignorieren.

Dieses Gefühl scheint auch für den Markt insgesamt zu herrschen - nicht nur für ROKU. Das ganze Jahr 2021 hindurch stützten die Investoren ihre Bewertungen auf unangemessene Multiples für Umsätze und Gewinne, die in einem extrem günstigen Umfeld erzielt wurden.

Dieses Umfeld normalisiert sich derzeit - aber das ist nicht der einzige Grund, warum die Aktie gefallen ist oder fallen sollte. Anleger, die ihr Geld in ROKU und andere gefallene Engel stecken und dabei die Gesetze des Marktes außer Acht lassen, tun dies auf eigenes Risiko.

Haftungsausschluss: Vince Martin hält keine Positionen in den in diesem Artikel genannten Wertpapieren.

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