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Ronald Stöferle: 4.800 Dollar für eine Unze Gold in 2030

Veröffentlicht am 26.12.2020, 20:14
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Kolumne von Benjamin Summa am 22. Dezember 2020

4.800 US-Dollar für eine Feinunze Gold – diese Preis-Prognose wirkt auf den ersten Blick ziemlich steil. Doch Ronald Peter Stöferle, Autor des „In Gold We Trust“-Reports, hat dafür gute Gründe. Erstmals hat er in der Ausgabe 2020 seines viel beachteten Marktreports ein Bewertungsmodell vorgestellt, welches er bei pro aurum TV erläutert.

Stöferle nutzt zwei Einflussfaktoren: die Geldmengenentwicklung und den impliziten Golddeckungsgrad. Aus beiden Werten leitet er einen Zielwert von 4.800 US-Dollar am Ende der Dekade ab: „Dies klingt nach viel, entspricht aber einer Performance von nur zehn Prozent pro Jahr“, unterstreicht Stöferle.

Der Edelmetall-Analyst macht im Gespräch mit pro aurum TV deutlich, dass er nicht davon ausgeht, dass die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes einen Sargnagel für den Gold-Bullenmarkt darstellen wird. „Kurzfristig wird es Druck geben, wir haben auch bereits eine Erholungsrallye an den Aktienmärkten gesehen.“ Aber: Mittel- bis langfristig ist die Nachricht nach Einschätzung von Ronald Stöferle das Beste für Gold. In der Krise hätte sich eine extrem hohe Sparquote entwickelt, die Anleger hätten kaum Vertrauen, niemand mache größere Investitionen. „Jetzt, wo der Impfstoff da ist, wird sich langsam die mangelnde Zuversicht aus dem Markt verabschieden. Enorme Summen an Liquidität, die geschaffen wurden, wollen investiert werden.“ Stöferle hält steigende Inflationsraten für eine logische Folge – und damit auch einen steigenden Goldpreis.

Bei pro aurum TV geht Ronald Peter Stöferle auf die Ursachen für die Goldhausse des Jahres 2020 ein. Der Boom bei ETFs war demnach ein wesentlicher Treiber in diesem Jahr mit einem Nachfrageboom von tausend Tonnen Gold. „Keine Peanuts“, stellt Stöferle klar. Ein leichter Outflow in den letzten Monaten sei nicht überraschend, die Investmentnachfrage werde hoch bleiben. Stöferle beobachtet, dass für Vermögensverwalter und institutionelle Anleger das Gold wieder verstärkt ein Teil der „Asset Allocation“ werde. „Nachdem die Zinswende auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben wurde und inzwischen 18 Billionen US-Dollar an Anleihen negativ verzinst sind, entdecken große Investoren das Gold wieder.“

Auf die Frage nach dem optimalen Goldanteil im Portfolio folgt Ronald Stöferle der bewährten Faustregel, wonach eine Goldquote von fünf bis zehn Prozent unverzichtbar ist. Der Goldpreis hat nach Einschätzung von Ronald Stöferle in diesem Jahr nicht nur eine stattliche Rendite gebracht, sondern auch Verluste von Aktien ausgeglichen und die Volatilität jedes Depots geglättet. Stöferle erinnert daran, dass die Notenbanken sogar rund 20 Prozent ihrer Reserven in Gold allokiert haben.

Dem Minensektor stellt Ronald Peter Stöferle ein exzellentes Zeugnis aus – die Minen stehen nach seiner Einschätzung so gesund wie nie zuvor da. Es sei eine Bereinigung durch den Bärenmarkt eingetreten. Sehr hohe und stark steigende Margen sowie steigende Dividenden und attraktive Bewertungskennzahlen seien gute Argumente für das „Smart Money“ und Zuflüsse in Gold. „Die Unternehmen haben die Corona-Krise gut gemeistert“, resümiert Stöferle.

Neben Gold sollten Anleger aus Sicht von Ronald Peter Stöferle auch Silber im Blick behalten, denn das weiße Metall hat sich in diesem Jahr deutlich besser entwickelt als Gold. „Das Gold-Silber-Ratio ist gefallen. Fundamental ergibt sich aufgrund der Angebot-Nachfrage-Situation eine sehr spannende Konstellation.“ Eine grüne Welle werde die industrielle Nachfrage beim Silber zusätzlich stimulieren. „Das Ratio wird weiter fallen, Silber wird sich besser entwickeln als Gold. Aber man muss die Volatilität aushalten“, unterstreicht Stöferle.

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