Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
unter den Rohstoffen gibt es derzeit viel Bewegung. Die Energieträger, Edelmetalle und Industriemetalle klettern mehr oder weniger im Gleichschritt nach Norden. Es scheint, als ob der gesamte Sektor im Jahr 2018 wiederentdeckt wird. Begonnen hat die Aufwärtsbewegung der Rohstoffe mit dem Öl – schon im Sommer 2017 ging es los.
Während das Öl der Nordseesorte Brent damals noch rund 44 Dollar pro Barrel (159 Liter) kostete, sind es aktuell ca. 70 Dollar. Innerhalb von nur sechs Monaten legte der Energieträger um mehr 50 Prozent an Wert zu. Allerdings muss der massive Preisanstieg ins Gesamtbild eingeordnet werden: Im Jahr 2014 war das Öl mit 110 Dollar noch deutlich teuer.
Charttechnik: Ausbruch aus der Seitwärtszone
Nach der ausgedehnten Talfahrt von Ende 2014 bis 2016 stabilisierte sich der Rohstoff auf niedrigem Kursniveau. Zunächst notierte das Brent-Öl anschließend in einer Seitwärtsbewegung innerhalb der Grenzen von 45 und 57 Dollar. Wer hätte gedacht, dass im Herbst 2017 der Ausbruch aus der Schiebezone nachhaltig gelingt? Ich nicht. Aber die charttechnische Analysemethode hat wieder einmal Recht gehabt: Nach der Überwindung des Widerstands bei 57 Dollar gewann die Aufwärtsbewegung erst richtig an Fahrt.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Brent-Öls seit Ende April 2016 dargestellt (in US-Dollar je Barrel, Candlestick-Chart, eine Kerze entspricht einem Tag):
Der Energieträger bewegt sich in einem lupenreinen Trendkanal nach Norden. Trotz des erhöhten Preisniveaus ist bislang keine Schwäche erkennbar. Mittelfristig sind nach charttechnischen Kriterien weiter steigende Notierungen wahrscheinlich. Erst bei 80 Dollar besteht der nächste Widerstandsbereich, welcher sich aus dem Jahr 2015 ableiten lässt.
Freundliche Grüße aus Köln
Bernd Raschkowski