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Spionageverdacht gegen Alibaba

Veröffentlicht am 05.10.2023, 23:19
Aktualisiert 12.10.2023, 15:37
BABA
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Die belgischen Sicherheitsbehörden haben das europäische Logistikzentrum des chinesischen Online-Riesen Alibaba (NYSE:BABA) im Fokus einer Überwachung. Laut Informationen der "Financial Times" liegt der Grund der Aktion in dem Verdacht verborgener Spionageaktivitäten.

Das Logistikzentrum in Frage befindet sich am Frachtflughafen Lüttich, dem fünftgrößten in Europa, und spielt eine zentrale Rolle in Alibabas europäischer Logistik. Es dient hauptsächlich der Verteilung von Waren, die über Alibabas Online-Handelsplattform AliExpress direkt an europäische Verbraucher verkauft werden. Die belgischen Geheimdienste haben die konkrete Absicht bekundet, mögliche „Spionage- oder Einmischungsaktivitäten“ durch chinesische Unternehmen, einschließlich Alibaba, aufzudecken.

Ein Kernpunkt der Untersuchung scheint die Software von Cainiao, der Logistik-Tochter von Alibaba, zu sein. Mit der Begründung, dass sie die Logistikabläufe optimiert und als integraler Bestandteil von Alibabas "elektronischer Welthandelsplattform" (EWTP) fungiert, gerät sie unter kritische Beobachtung der belgischen Behörden. Diese Software gibt Cainiao potenziellen Zugang zu Daten von Händlern, Produkten sowie Transportdetails und -strömen, was ein erhebliches Risikopotenzial in Bezug auf Spionageaktivitäten darstellt, insbesondere da chinesische Unternehmen rechtlich verpflichtet sind, ihre Daten mit Chinas Behörden und Sicherheitsdiensten zu teilen.

Die Beziehungen zwischen Alibaba und Belgien waren nicht immer angespannt. Im Jahr 2018 wurde eine Vereinbarung zwischen Alibaba und der belgischen Regierung unterzeichnet, durch die ein E-Commerce-Handelszentrum der Logistiksparte Cainiao ins Leben gerufen wurde. Trotz der erheblichen Investition von Alibaba, welche ursprünglich als ein Katalysator für die wirtschaftliche Belebung der Region rund um den Frachtflughafen Lüttich betrachtet wurde, haben sich die Zeiten und die Wahrnehmungen geändert.

Der wachsende Widerstand gegen chinesische Investitionen, der in ganz Europa zu beobachten ist, findet auch in Belgien statt. Die Europäische Union, unter der Leitung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, äußert den klaren Wunsch, strategische Abhängigkeiten von China zu reduzieren. Auch Belgien hat Gesetze zur Überprüfung ausländischer Investitionen in kritische Infrastrukturen eingeführt, und obwohl Bedenken hinsichtlich des Logistikzentrums bereits vor dessen Bau geäußert wurden, markieren die aktuellen Aktionen und Untersuchungen eine deutliche Verschärfung der Haltung gegenüber chinesischen Geschäftsinteressen.

In einer Antwort auf die Anschuldigungen leugnet Alibaba jedes Fehlverhalten und stellt seine Verpflichtung zur Transparenz und zur Einhaltung aller anwendbaren Gesetze und Vorschriften klar. Der aktuelle Justizminister Belgiens, Vincent Van Quickenborne, bezeichnet die ursprünglichen Verhandlungen mit Alibaba jedoch als Relikt „aus einem früheren Jahrhundert“, signalisierend, dass die „Zeiten der Naivität“ vorbei sind und ein strengeres regulatorisches Umfeld in der Zukunft liegen könnte

Software der Logistik-Tochter Cainiao im Fokus belgischer Sicherheitsbehörden

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Dieser Artikel erschien zuerst auf Aktien.news

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