Am letzten Handelstag des Mai zeigten sich die US-Indizes flatterhaft. Dahinter standen Portfoliobereinigungen zum Monatsende bzw. bereits beginnende Umschichtungen mit Blick auf den Juni. Für Unbehagen sorgten die wieder ansteigenden Renditen. Dieser Prozess setzt sich heute früh fort, die 10y US-Staatsanleihen stehen aktuell 2 Basispunkte höher bei 2,88%. Der heutige 1. Juni markiert den Beginn der FED-Bilanzreduktion. Von Relevanz für die Märkte könnten daher heute die separaten Auftritte der beiden FED-Gouverneure John Williams und James Bullard werden. Asiens Börsen starteten behauptet in den neuen Monat. Der Topix verzeichnete mit +1,3% einen nennenswerten Zugewinn, der Kursanstieg der japanischen Aktien dürfte teilweise dem schwächeren Yen zu verdanken sein. Der gestern gemeldete Anstieg der Inflation in der Eurozone auf Rekord hohe 8,1% im Einjahresvergleich belegt nicht nur die massive Belastung der Haushalte und Unternehmen, sondern setzt auch die EZB immer stärker unter Zugzwang. Denn der erneute Anstieg von den im März und April gemessenen +7,5% löst Befürchtungen aus, dass Peak Inflation (also der Neigungswinkel des Preisanstiegs) vielleicht doch noch nicht erreicht ist. Damit vermehren sich nun die Stimmen, die davon ausgehen, dass die Tauben in der EZB überstimmt werden und es nach den quasi bereits gefixten +0,25% im Juli nicht zu einem weiteren 0,25% Schritt im September kommen wird, sondern dass der Leitzins im Euroraum dann um 0,5% angehoben wird. Das belastete gestern den Handelstag in Europa und ließ die Renditen weiter anziehen. Der neue Monat bringt heute zwar fresh money aus den laufenden Sparverträgen an die Börsen, aber die Kursreaktion ist doch sehr verhalten. Das lässt die Vermutung zu, dass auf der Gegenseite heute auch etliche Trader aktiv sind, die die letzte Woche lediglich als Bärenmarktrallye interpretieren, Kasse machen. Der apano-Stimmungsindex gewinnt 2 Punkte wegen des gesunkenen Goldpreises. Der fallende Kurs des Krisenmetalls darf aber nicht als Zeichen entspannter Anleger fehlinterpretiert werden, vielmehr ist es der Tribut für die wieder anziehenden Anleiherenditen, die das Metall schwächen. Der DAX-Rückgang kostet den Stimmungsindex heute 2 Punkte. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
