Die Rohstoffhausse ist eigentlich eine klare Aufforderung an die Notenbanken, die Zinsen zu straffen. Jedoch hat EZB-Ratsmitglied Olli Rehn das Dilemma treffend formuliert: der Krieg, die Inflation und die Sanktionen gegen Russland trüben die Wachstumsaussichten – das wiederum könnte die Inflation mittelfristig dämpfen. Es wäre besser zu warten, bis die Sicht frei sei. Voreiliges Handeln der EZB könnte eine Rezession in Europa auslösen. Auch für Joe Biden war in seiner gestrigen Rede an die Nation die Inflation ein großes Thema. Er forderte die Unternehmen auf, sie sollen ihre Kosten senken. Das geht in erster Linie über Effizienzsteigerungen, also Investitionen. Im STXE 600-Branchen steht weiterhin der Automobilsektor unter Druck. Einerseits ist der wegbrechende Absatzmarkt Russland ein Problem. Zudem drohen Produktionsaussetzungen, weil Zulieferer aus der Ukraine wichtige Bauteile nicht mehr in vollem Umfang liefern können. Auch die Touristikbranche zählt zu den Verlierern: haussierende Treibstoffkosten belasten die Fluglinien, die Russen fallen als Kunden weg und die Lust auf Reisen dürfte infolge des Krieges nicht sonderlich ausgeprägt sein. Ryanair (IR:RYA) berichtet über einen Buchungseinbruch. Über alle Branchen hinweg wollen viele global agierende Firmen ihre Geschäftsbeziehungen zu Russland kappen und/oder die dortigen Aktivitäten reduzieren. Was ich nicht beantworten kann: wer soll all diese Assets kaufen? Das klingt nach heftigen Abschreibungen, weil bei diesem Ungleichgewicht kein fairer Preis für den Verkäufer erzielbar ist. Moralisch ist der Rückzugswunsch nachvollziehbar, er dürfte jedoch den Buchwert der jeweiligen Unternehmen mindern. In seiner Rede kündigte Biden eine Aktion an, um COVID endgültig zu besiegen: Amerikaner können sich bald in Apotheken testen lassen und bei positivem Ergebnis unmittelbar und kostenlos die neue antivirale Pfizer-Tablette erhalten. Das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt sinke damit um 90%. Die Hoffnung auf ein neues Friedensgespräch stabilisiert heute früh die Börsen. Ein Thema könnte die Einführung der russischen Sprache als offizielle Zweitsprache sein. Eine Einigung in diesem Punkt würde ich als erstes starkes Friedenssignal deuten. Meine gestern geäußerte Hoffnung auf den Donbass als Verhandlungsmasse bestätigte sich nicht: er wird weiter als russische Bedingung aufgeführt. Staatsanleihen sind lebhaft gesucht. Der Renditerutsch der Top-Bonitäten bringt dem apano-Stimmungsindex +2 Punkte. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.