Die für gestern angesetzte neue Runde der „Friedensgespräche“ wurde auf heute (?) verschoben. Es gibt keine aktuellen Nachrichten dazu. Der russische Vormarsch setzt sich langsam aber stetig fort. Zugleich wird das wirtschaftliche Desaster für Russland immer größer: diverse Indexanbieter wie MSCI haben das Land aus ihren globalen Indexlisten gestrichen und Investitionen sind derzeit quasi unmöglich. Heute früh hat die australische Regierung den staatlichen Pensionsfonds aufgefordert, sich von Restpositionen zu trennen. Der Kauf/Verkauf von Russlandfonds ist eingestellt und die Londoner Börse hat ab heute den Handel mit russischen Aktien (konkret: das sind die in USD notierenden Zweitlistings) ausgesetzt. Deren Kurse waren gestern erneut zermahlen worden. Die Schwergewichte Rosneft, Sberbank und Lukoil haben unglaubliche ca. 99% an Börsenwert verloren. Russland hat den Handel an der Moskauer Börse bereits vor Tagen gestoppt. Der wirtschaftliche Schaden für den Kreml ist mittlerweile so unfassbar hoch, dass es Pessimisten gibt, die befürchten, dass Moskau die Flucht nach vorne antritt und seinen Kontrahenten auch einen „höheren Preis berechnen“, also Richtung NATO eskalieren wird. Aussagen des russischen Außenminister Sergei Ryabkov von heute im Sender RBC früh erhärten diese düstere These. Er betonte zudem, dass die „Militäroperation“ in der Ukraine fortgesetzt würde, bis alle Ziele erreicht seien. Optimisten hoffen hingegen, dass Putin jeden Kompromiss annimmt, den er bekommen kann, um sich einigermaßen gesichtswahrend aus dem eingegangenen Kriegsabenteuer zurückziehen zu können. Für diese Theorie spricht, dass – ohne es zu verharmlosen! – die Invasion bislang relativ abgebremst abläuft. Jerome Powell hat sich gestern zur voraussichtlichen Entscheidung der US-Notenbank bei ihrer Märzsitzung geäußert. Aus inflationärer Sicht wäre eine deutliche Zinsanhebung angemessen, zudem bereite die FED auch das Regelwerk für die angestrebte Bilanzschrumpfung vor. Jedoch müsse die Situation in der Ukraine beobachtet werden, die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft seien höchst ungewiss. Deshalb schlage er dem Gremium eine Anhebung von lediglich 0,25% vor. Das entspricht der aktuellen Erwartungshaltung der Börsianer. Der gestrige Risk on - Tag ging zu Lasten der Staatsanleihen. Deren Kursrückgänge waren recht ausgeprägt und Punkte relevant für den apano-Stimmungsindex: -2 auf -21. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.