Die gestern gemeldeten US-Einzelhandelsumsätze für den Januar waren offenbar zu viel des Guten. Der Anstieg lag mit +5,3% erheblich höher als die prognostizierten 1,1%. Freilich muss ein Blick unter die Motorhaube geworfen werden: denn zugleich wurde der Basismonat Dezember von -0,7% auf -1,0% reduziert. Außerdem dürfte ein großer Teil des Umsatzschubes einmalig gewesen sein: Ende Dezember erhielten fast alle Geringverdiener in den USA Barschecks über 600 USD. Zudem weist das US-Redbook bereits wieder einen Umsatzrückgang von -0,9% in den ersten 2 Februarwochen ggü. Januar auf. Dass die US-Erzeugerpreise im Januar mit +1,3 Prozent ggü. Dezember zugelegt haben, gab dann jedoch den negativen Ausschlag für die Anlegerstimmung: das war der höchste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Dezember 2009. Nochmal zur Erinnerung: mit steigenden Renditen gewinnt die Fair Value-Betrachtung von Aktien an Bedeutung. Da das veröffentlichte FED-Protokoll jedoch jegliche Straffung der Geldpolitik der US-Notenbank für längere Zeit ausschloss, legten sich die Zinsängste im Laufe des Abends. Aber wie gestern geschrieben, dürfen sich Investoren nicht zu sicher fühlen: das Protokoll bezieht sich auf den Januar und berücksichtigt die jüngsten teils exzessiven Bewegungen an den Märkten noch nicht. Die Januar-Daten aus der US-Industrie waren gut: Produktion (+0,9%) und Kapazitätsauslastung (75,6%) waren besser als erwartet und höher als im Dezember. Chinas Börsen eröffneten nach der einwöchigen Pause (Lunar New Year) freundlich, was dem aufgestauten Nachfragedruck der guten letzten Börsentage geschuldet war. Im Sitzungsverlauf verwandelte der CSI300 jedoch ein Eröffnungsplus von 2,1% in ein Minus von 0,7%. Dem Shanghai Composite gelang es, +0,6% zu retten. Auffallend die Branchenrotation, insbesondere Titel mit vergleichsweise niedriger Bewertung waren gesucht zu Lasten der jüngsten Highflyer. In Europa stützen aktuell die Bergbauwerte die Indizes, hier stimulieren gute Reports und der auf 10-Jahreshoch gekletterte Kupferpreis. Am hinteren Ende die Bankwerte unter Führung der britischen Titel. Die US-Rohöllagerbestände fielen in der Woche zum 12. Februar um 5,8 Mio Barrel und damit mehr als doppelt so stark wie erwartet, weshalb der Preis weiter anzieht. Inflationsängste und eine latente Risk off- Tendenz stabilisieren heute den Goldpreis, der auch davon profitiert, dass die konkurrierenden Top-Bonds ihren Preisverfall gestoppt haben und wieder etwas teurer werden.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.