Die kontroverse Entwicklung von Walmart (NYSE:WMT) und Home Depot (NYSE:HD) seit Jahresanfang ist markant. Beide sind Dow Jones Komponenten und in derselben Branche angesiedelt: Einzelhandel. Walmart ist im niedrigpreisigen Basiskonsum angesiedelt, Home Depot steht für Alles rund ums Wohnen. Da Walmart als Konjunktur resistenter gilt, war hier bis Anfang Mai ein sehr positiver Kursverlauf zu beobachten, während die zyklischere Home Depot unter erheblichem Abgabedruck litt. Die Quartalsberichte zeigten jedoch, dass die Anleger sich irrten: die Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machte den Kunden von Walmart offenbar massiv zu schaffen, weshalb sie weniger kauften. Home Depots Kunden hingegen sind in erster Linie Hausbesitzer, haben höhere Einkommen und der Wertzuwachs ihrer Immobilien ermunterte sie zu Renovierungs- und Verschönerungsaktivitäten. Während der Kurs von Walmart um 20% einbrach, blieb der von Home Depot stabil. Die Komplexität der ökonomischen Zusammenhänge birgt die Gefahr falscher Schlussfolgerungen. Das gilt derzeit ganz besonders, weil mit Kriegs- und Covid-bedingten Lieferengpässen massive Angebots- und deshalb Preisverzerrungen vorliegen. Selbst die Notenbanken wissen nicht genau, wie sie damit umgehen sollen. China ist heute einen lange erwarteten weiteren Schritt gegangen, um die Wirtschaft zu unterstützen. Bloomberg schätzt, dass China 2022 umgerechnet ca. 5,3 Billionen USD in seine Wirtschaft pumpen wird. Das entspricht einem Drittel der Wirtschaftsleistung des Landes. Umgesetzt wird es durch steuerliche Anreize und staatliche Investitionen, während laut der Nachrichtenagentur die Zentralbank eine dabei unterstützende Rolle einnimmt. Diese Funktion hat die PBoC heute früh wahrgenommen, indem sie den Zinssatz auf Kredite mit fünf Jahre Laufzeit für erste Adressen um 15 Basispunkte auf 4,45% abgesenkt hat. Diese Maßnahme dient eindeutig der Stützung des kränkelnden Immobiliensektors und fiel überraschend hoch aus, am Markt waren max. 10 Basispunkte erwartet worden. Der Satz für einjährige Ausleihungen blieb unverändert. Wie vor einigen Tagen hier berichtet hat China ja einen Burgfrieden mit der Techbranche geschlossen. Wir hatten das zum Anlass genommen, um erstmals seit längerer Zeit wieder chinesische Aktien zu kaufen. China agiert expansiv, die FED zunehmend kontraktiv: wir erwägen, Asien absolut und relativ stärker zu gewichten. Der apano-Stimmungsindex gewinnt 10 Punkte (Nikkei/DAX/US-Vola). Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.