Der US-Dollar ist am Mittwochabend nach Kommentaren von US-Präsident Donald Trump spürbar unter Druck geraten. In einem am Mittwoch veröffentlichten Interview des „Wall Street Journals“ beklagte er die Stärke der amerikanischen Währung. Teilweise sei er selbst daran schuld, sagte Trump. „Die Leute haben Vertrauen in mich“.
Viel bedeutender waren jedoch seine Kommentare in Bezug auf die US-Leitzinsen und Chinas angeblichen Währungsmanipulationen. So werde China in einem anstehenden Bericht des US-Finanzministeriums nicht als Währungsmanipulator gekennzeichnet werden, kündigte Trump an. Denn das würde die Gespräche mit Peking bezüglich Nordkorea erschweren. Mit Blick auf die geplanten Leitzinserhöhungen in den USA sagte Trump, dass er die Notenbankchefin Janet Yellen wirklich respektiere - allerdings gefalle ihm eine Niedrigzinspolitik besser. Höhere Leitzinsen locken Investoren an, was den US-Dollar weiter nach oben treibt und das Exportwachstum sowie die Handelsbilanz mit dem Rest der Welt belastet. Gleichzeitig erhöht sich die staatliche Schuldenlast. Allein der letzte Zinsschritt im März hat das Schuldenmachen der Vereinigten Staaten um 50 Milliarden Dollar verteuert.
US-Präsident Trump stehe Mnuchin zufolge kurz davor, die drei freigewordenen Vorstandsposten im Offenmarktausschuss der Federal Reserve neu zu besetzen. Es war nicht das erste Mal, dass Trump den Dollar als überbewertet bezeichnete, doch seine Pläne, geldpolitische Tauben an die Spitze der Notenbank zu setzen, war der perfekte Katalysator für die im späten Handel stattgefundene Abwärtsbewegung des Greenbacks. Nicht nur der USD/JPY rutschte erstmals seit November wieder unter die Marke von 109,00, sondern auch der EUR/USD kletterte als Reaktion auf das Interview auf den höchsten Stand seit 4 Handelstagen.
Fragt sich nur wie nachhaltig die Verluste sind. Denn die Osterfeiertage und die damit zusammenhängende Urlaubszeit könnte die Handelsaktivität ein wenig bremsen und Gewinnmitnahmen auf kürzlich eröffnete Shortpositionen im US-Dollar provozieren.
Im Euroraum stehen heute nur wenige wichtige Wirtschaftsdaten auf dem Terminplan. Im Mittelpunkt dürften die Verbraucherpreise für Deutschland, Frankreich und Italien stehen. In den Vereinigten Staaten hingegen stehen am Nachmittag Zahlen zur Inflation und zum Arbeitsmarkt an. Kurstreiber für den US-Dollar bleiben allerdings nach wie vor die geopolitischen Spannungen und mögliche Kommentare seitens der Trump-Administration.
Autor: Malte Kaub
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