Mit Schützenhilfe der US-Indizes, die gestern wieder aufs Gas drückten, arbeitete sich auch der DAX weiter nach oben. Dabei schlängelt sich dieser innerhalb des kurzfristigen Trendkanals, welchen ich am vergangenen Donnerstag beschrieben hatte, langsam aufwärts.
DAX - kurzfristige Chartanalyse
Und so steht nun auch fest, dass es sich bei dem Rücksetzer auf die Seitwärtskonsolidierung (gelbes Rechteck) tatsächlich nur um einen erfolgreichen Test des Ausbruchsniveaus von oben handelte (grüner Kreis). Zudem wurde sogar das Kursziel der Bullen nach der Target-Trend-Methode ( Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten) bereits überwunden - ein klar bullishes Zeichen.
Aktuell tobt der Kampf um eine nachhaltige Rückeroberung des dunkelblauen Rechtecks. Der Ausgang dieser Schlacht ist aber noch offen. Es gilt nämlich wie schon am vergangenen Donnerstag auch diesmal noch einige Hürden zu überwinden, damit der kurzfristig bullishe Eindruck erhalten bleibt.
Kraftlos, aber stetig
Als Erstes wäre dies die 12.590er Rechteckgrenze selbst. Hier wirkt bereits die Art und Weise, wie der DAX diese überwunden hat, etwas kraftlos. Anstatt eines dynamischen Anstiegs, sah es eher wie ein quälender Aufstieg aus, der scheinbar sogar noch an Dynamik verliert. Damit machte die Aufwärtsbewegung eher den Anschien einer Gegenbewegung im Abwärtstrend.
Andererseits kann auch ein kraftloser Anstieg bullish sein, schließlich ist es normal, dass Aufwärtsbewegungen weniger dynamisch verlaufen als Korrekturbewegungen.
Warnschuss an der 50% Marke
Problematisch ist da mehr, dass bereits eine relativ kleine Abwärtsbewegung ausreichend ist, um die bullishen Signale wegzuwischen. Und tatsächlich hat der DAX heute genau das einem neuralgischen Punkt getan. Zuvor hatte er nämlich exakt 50 % seiner vorangegangenen Abwärtsbewegung wieder gutzumachen.
DAX - Fibonacci-Retracements
Und gerade an dieser Fibonacci-Marke sieht man häufig Rücksetzer. Dieser könnte nur kurz werden, gefolgt von neuen Hochs. Mit ihm könnte aber auch die Aufwärtsbewegung ihr Ende finden und der Abwärtstrend könnte sich fortsetzen. Dann würde es sich bei der vorliegenden Aufwärtsbewegung zum Schluss nur um eine „normale“ Gegenbewegung auf die vorangegangenen Kursverluste handeln.
Nächstes Ziel ist die Mittellinie bei 12.945 Punkten
Also liegen vor dem DAX nun richtungsweisende Marken. Da hätten wir zum Einen das 50%-Fibonacci-Retracement bei 12.637,23 Punkten und zum Anderen die 12.590er Rechteckgrenze als wichtige bullishe Marke. Sollte der DAX aber an beiden Widerständen scheitern und erneut in den Bereich der Seitwärtskonsolidierung unterhalb von rund 12.400 Punkten abtauchen (gelbes Rechteck im obersten Chart), kann man eher wieder Short-Trades in Erwägung ziehen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus