Das befürchtete Szenario einer Eskalation zwischen Russland und der Ukraine ist eingetreten. Russland hat Truppen in die zuvor von Präsident Putin als unabhängige Volksrepubliken anerkannten Regionen Donezk und Luhansk entsendet und damit nicht nur eine Grenze, sondern auch die rote Linie für den Westen überschritten. Massive wirtschaftliche Sanktionen dürften folgen. Die Börsen weltweit reagieren mit Abverkäufen und sind tiefrot. Der Deutsche Aktienindex reißt seine wichtige Unterstützung bei 14.800 Punkten endgültig und fällt auf den tiefsten Stand seit März vergangenen Jahres. Die nächste Haltelinie liegt aus technischer Sicht erst wieder bei 13.800 Zählern. Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets vor.
Mit der Eskalation im Ukraine-Konflikt steigen auch die Preise für Öl und Gas weiter. Und dass, nachdem die deutschen Erzeugerpreise im Januar schon um 25 Prozent angesprungen sind. Dies war der größte Anstieg seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1949. Größter Faktor für waren die Energiepreise. In Kombination mit den geopolitischen Unwägbarkeiten dürfte sich das Ende der Inflationsspirale damit noch sehr viel weiter nach hinten verschieben und auch die Europäische Zentralbank zeitnah mit einer ersten Zinserhöhung aufwarten.
Gute Nachrichten gibt es heute von den beiden DAX-Unternehmen Fresenius (DE:FREG) und Fresenius Medical Care (DE:FMEG). Beide wollen die Dividende anheben, gerade vor dem Hintergrund der Pandemie ein starkes Zeichen an die Kapitalmärkte. Fresenius konnte im vierten Quartal den Reingewinn um fünf Prozent steigern. Einen ähnlichen Anstieg erwartet der Konzern für das laufende Jahr. Beim Dialyse-Hersteller Fresenius Medical Care hat Corona etwas mehr zu Buche geschlagen und einen operativen Gewinnrückgang von knapp 3 Prozent verursacht. Unterm Strich konnte zwar noch ein positives Ergebnis verbucht werden, dies ist aber auf das Auflösen von Rückstellung zurückzuführen. Nichtsdestotrotz überwiegt bei beiden die Nachricht der Dividendenerhöhung, die die positiven Zukunftsaussichten der Konzerne unterstreicht.