Die Märkte scheinen sich allmählich zu beruhigen, während sich die Kurse in Richtung der Märztiefs aufmachen. Zwar gehe ich davon aus, dass wir die Tiefs der vergangenen Woche in den nächsten Monaten noch einmal testen werden, aber fürs Erste dürfen sich die Bullen ein bisschen zurücklehnen. Auf längere Sicht sind jedoch sogenannte „Death Crosses“ zwischen 50-Tage- und 200-Tage-Durchschnitt in einigen Leitindizes zu sehen – ein Signal, das den Ton für den Rest des Jahres angeben dürfte.
Beim S&P 500 fiel der jüngste Anstieg eher moderat, dafür aber relativ konstant aus. Das Handelsvolumen hat sich wieder auf ein ruhigeres Niveau eingependelt. Bevor wir ein wirklich bullisches Gesamtbild in den technischen Indikatoren sehen, könnten noch ein paar Wochen vergehen. Immerhin sind die Stochastics [39,1] gerade nahe der 50er-Marke – eine Schwelle, die häufig als Signal für potenzielle Aufwärtsphasen interpretiert wird.
Der Russell 2000 (IWM) hatte im Vorfeld des Jahres 2025 die größte Underperformance gezeigt und war daher auch besonders empfindlich für den durch die Zölle von US-Präsident Trump ausgelösten Ausverkauf. Wie beim S&P 500 ist ein Rücklauf Richtung Märztiefs denkbar, wobei die runde Marke von 200 US-Dollar als psychologische Hürde fungiert.
Im Nasdaq dürfte der erste Test der Märztiefs ziemlich rasch kommen, da gleichzeitig die 20-Tage-Linie in Schlagdistanz liegt. Wenn sich der Kurs aber bis 17.235 durchsetzen kann, rückt sogar der 50-Tage-Durchschnitt als nächstes Ziel in den Fokus.
Parallel dazu könnte der Halbleiterindex (SOX) eine ähnliche Bewegung zeigen. Ein Rücksetzer auf die Region um 3.400 Punkte wäre für viele Anleger ein starker Kaufgrund. Schon jetzt könnte man überlegen, bei einigen Chip-Titeln zuzugreifen.
Die Marktbreite beim Nasdaq ist derzeit so tief wie zuletzt beim Swing-Tief 2022 (und 2020 zuvor), was sich beide Male als hervorragende Einstiegsgelegenheit entpuppt hat. Für geduldige Investoren kann es sich deshalb lohnen, genauer hinzuschauen.
Zwar haben wir aktuell ein vielversprechendes Kaufumfeld, doch wer kurzfristig auf schnelle Gewinne aus ist, dürfte es deutlich schwerer haben als jene, die lieber auf längere Sicht investieren möchten.