In den USA scheint die politische Unterstützung trotz andauernder Covid-19-Welle die Aktien von tiefen Abwärtsbewegungen abzuhalten Insbesondere der Technologiesektors zeigt sich relativ immun gegen die Auswirkungen von Covid-19. Das Multi-Asset-Team von Nikko Asset Management sieht jedoch auch außerhalb der USA gute Chancen für Wachstums-Assets. Wir stellen die Einschätzung für die Südseiten der Börse München vor…
- Es gibt Anzeichen für eine bevorstehende Reflation, die auf die gigantischen Unterstützungspakete weltweit zurückzuführen sind. Solche Entwicklungen gehen in der Regel mit einem schwächeren Dollar und oft auch mit einer besseren Aktienperformance außerhalb der USA einher. Für einen Wendepunkt bei den internationalen Kapitalströmen mag es noch zu früh sein, aber es gibt erste Anzeichen dafür, dass die Märkte ein solches Phänomen einzupreisen beginnen.
- Die Lage in China hat sich zuletzt verbessert, vor allem weil sich dank des vergleichsweisen Erfolgs beim Umgang mit Covid-19 die Nachfrage erholt hat. Dabei darf man nicht außer Acht lassen, dass A-Aktien oft von lokalen Investoren angetrieben werden. In den vergangenen Wochen haben die Behörden ihre Unterstützung für Aktien signalisiert, die Folge waren erhebliche spekulative Zuflüsse. Liquiditätsgetriebenen Kursrallys laufen wir nicht hinterher. Aber wir schätzen seit langem die sich verbessernden Fundamentaldaten der A-Aktien, die durch die staatlichen Anreize für den privaten Sektor – einschließlich umfangreicher Investitionen in die Tech-Infrastruktur – und die nach wie vor wachsende Verbrauchernachfrage angetrieben werden. Abgesehen davon schadet die zusätzliche Liquidität sicherlich nicht, insbesondere da die Aktien im Vergleich zum Rest der Welt mit einem immer noch tiefen Abschlag gehandelt werden.
Europa steht besser da als die USA
- Europäische Aktien angehoben auf neutral: Europa steht besser da als die USA, was Covid-19 angeht, und die Nachfrage verbessert sich, nicht zuletzt aus China. Die fiskalische Unterstützung war umfangreich, und der EU-Konjunkturfonds könnte, falls er genehmigt wird, zusätzliche Mittel für die anfälligeren Randgebiete bereitstellen. Der starke Euro hat bisher nicht auf den Erträgen gelastet.
- Bei den Schwellenländern zurück nach Asien rotieren: China sehen wir positiver, Lateinamerika (und in geringerem Maße auch Europas Schwellenländer) vorsichtiger. Lateinamerika hatte zuletzt von überzeugenden Bewertungen sowie Nachfrage- und Preisentwicklungen bei Rohstoffen profitiert, welche die Region exportiert. Inzwischen sind die Bewertungen weniger überzeugend, und Covid-19 sowie politische Instabilität bleiben große Herausforderungen.
- High Yield auf knapp unter neutral angehoben: Die Spreads haben sich seit Ende März vor allem aufgrund der Unterstützung durch die Geld- und Fiskalpolitik beträchtlich verringert, aber wir sehen Potenzial für eine weitere Kompression, angetrieben durch verbesserte Fundamentaldaten.
- Zyklisches besser als defensives Wachstum: Wir bevorzugen nach wie vor Aktien gegenüber defensiveren Alternativen. Bei REITs empfiehlt sich aufgrund der Covid-19-Problematik Vorsicht, und obwohl wir die Infrastruktur als Anlageklasse nach wie vor mögen, beurteilen wir den Bereich im Vergleich zu anderen Wachstumssegmenten inzwischen vorsichtiger.