Der Euro eröffnet heute (07.30 Uhr) bei 1,2875, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1,2844 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102,22 In der Folge notiert EUR/JPY bei 131,60, während EUR/CHF bei 1,2435 oszilliert.
Wer gestern die Reuters-Meldungen verfolgte, konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es zwischen Italien und Frankreich einerseits und Deutschland andererseits zu verstärkten Spannungen über die Ausrichtung des Krisenmanagements gibt.
Das ist bedauerlich und belegt, dass die Lernkurven aus dem Verlauf der Krise flach sind. Hier wird Innenpolitik auf Kosten der Eurozone gemacht, ohne sich offensichtlich der Konsequenzen bewusst zu sein. Nachhaltige Politik wird nicht über die Presse, sondern ohne die Presse gemacht. Weder sind die Einlassungen des französischen Industrieministers Montebourg von Sachlichkeit geprägt (Veränderung des EZB-Mandats, pro Protektionismus, Kritik an Stabilitätskriterien), noch ist die Replik von Herrn Meister geeignet, Zuversicht in der und in die Eurozone zu stärken.
Der von uns geschätzte DIHK-Chefvolkswirt Schumann betont, dass die deutsche Industrie Anzeichen suche, dass das Konjunkturtal in der Eurozone erreicht sei und es wieder aufwärts ginge. Aus Krisenangst kommt es in Deutschland seit sechs Quartalen zu Rückgängen im Investitionsbereich (= Untersättigung, siehe Jahresausblick 2013). Ergo sind die Sorgen Südeuropas und auch der deutschen Industrie über das Krisenmanagement und die Konjunkturlage absolut berechtigt. Genau so berechtigt ist aber auch der Anspruch an die von strukturellen Defiziten geprägten Ländern, ihre Hausaufgaben zu machen.
Die Anpassungen im zeitlichen Rahmen bei der Reduktion der Haushaltsdefizite stellt bereits eine wesentliche Neuausrichtung dar. Dessen sollten sich Frankreich und Italien bewusst sein. Es gibt eine neue Balance zwischen Reformpolitik und Konjunktursensitivität.
Diese neue Balance zu zerreden, kann nicht im Interesse der Eurozone sein. Im Gegenteil wird dadurch eine Situation heraufbeschworen, die eine Diskontierung der bisher erzielten Erfolge der Restrukturierung verhindert und damit eine konjunkturelle Gesundung verhindern hilft. Mehr gibt es hier nicht zu sagen.
Wir freuen uns, dass nicht nur die OECD Frühindikatoren, sondern auch das IFO-Barometer für die globale Nachfrage nach oben zeigt. Hier kam es in der Quartalsumfrage zum zweiten Anstieg. Ausgangspunkt ist und bleibt das „Draghi-Event“ im September 2012.
Ansonsten enttäuschten die gestern veröffentlichten Wirtschaftsdaten weitgehend bis auf eine Ausnahme, mit der wir heute beginnen wollen.
Der „National Association of Home Builders Index“, der als Frühindikator des US-Immobilienmarkts gilt, legte unerwartet von zuvor 41 (revidiert von 42) auf 44 Punkte zu und markierte den höchsten Wert seit Februar 2012. Die Prognose lag bei lediglich 43 Zählern. Der Blick auf den langfristigen Chart verdeutlicht die markante Stabilisierung der letzten Monate.

Nachdem gestern die deutschen und französischen BIP-Daten enttäuschten, verfehlte auch die Eurozone als Konsequenz die bei -0,1% angesiedelte Konsensusprognose. Es wurden -0,2% nach zuvor -0,6% im Quartalsvergleich und -1,0% nach zuvor -0,9% im Jahresvergleich. Diese Daten unterstreichen noch einmal, dass das konjunkturelle Problem der Eurozone ernst zu nehmen ist. Reformpolitik ist unverzichtbar, aber sie ist so zu gestalten, dass ökonomische Gebilde und Gesellschaften nicht vollständig verunfallen ….
Fakt ist, dass das BIP seit sechs Quartalen rückläufig ist. Dieses Problem sollte angemessen adressiert werden!

Einige US-Daten konnten nicht überzeugen:
Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 0,6% nach zuvor 1,1%.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1,2750 – 1,3250 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
Wer gestern die Reuters-Meldungen verfolgte, konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es zwischen Italien und Frankreich einerseits und Deutschland andererseits zu verstärkten Spannungen über die Ausrichtung des Krisenmanagements gibt.
Das ist bedauerlich und belegt, dass die Lernkurven aus dem Verlauf der Krise flach sind. Hier wird Innenpolitik auf Kosten der Eurozone gemacht, ohne sich offensichtlich der Konsequenzen bewusst zu sein. Nachhaltige Politik wird nicht über die Presse, sondern ohne die Presse gemacht. Weder sind die Einlassungen des französischen Industrieministers Montebourg von Sachlichkeit geprägt (Veränderung des EZB-Mandats, pro Protektionismus, Kritik an Stabilitätskriterien), noch ist die Replik von Herrn Meister geeignet, Zuversicht in der und in die Eurozone zu stärken.
Der von uns geschätzte DIHK-Chefvolkswirt Schumann betont, dass die deutsche Industrie Anzeichen suche, dass das Konjunkturtal in der Eurozone erreicht sei und es wieder aufwärts ginge. Aus Krisenangst kommt es in Deutschland seit sechs Quartalen zu Rückgängen im Investitionsbereich (= Untersättigung, siehe Jahresausblick 2013). Ergo sind die Sorgen Südeuropas und auch der deutschen Industrie über das Krisenmanagement und die Konjunkturlage absolut berechtigt. Genau so berechtigt ist aber auch der Anspruch an die von strukturellen Defiziten geprägten Ländern, ihre Hausaufgaben zu machen.
Die Anpassungen im zeitlichen Rahmen bei der Reduktion der Haushaltsdefizite stellt bereits eine wesentliche Neuausrichtung dar. Dessen sollten sich Frankreich und Italien bewusst sein. Es gibt eine neue Balance zwischen Reformpolitik und Konjunktursensitivität.
Diese neue Balance zu zerreden, kann nicht im Interesse der Eurozone sein. Im Gegenteil wird dadurch eine Situation heraufbeschworen, die eine Diskontierung der bisher erzielten Erfolge der Restrukturierung verhindert und damit eine konjunkturelle Gesundung verhindern hilft. Mehr gibt es hier nicht zu sagen.
Wir freuen uns, dass nicht nur die OECD Frühindikatoren, sondern auch das IFO-Barometer für die globale Nachfrage nach oben zeigt. Hier kam es in der Quartalsumfrage zum zweiten Anstieg. Ausgangspunkt ist und bleibt das „Draghi-Event“ im September 2012.
Ansonsten enttäuschten die gestern veröffentlichten Wirtschaftsdaten weitgehend bis auf eine Ausnahme, mit der wir heute beginnen wollen.
Der „National Association of Home Builders Index“, der als Frühindikator des US-Immobilienmarkts gilt, legte unerwartet von zuvor 41 (revidiert von 42) auf 44 Punkte zu und markierte den höchsten Wert seit Februar 2012. Die Prognose lag bei lediglich 43 Zählern. Der Blick auf den langfristigen Chart verdeutlicht die markante Stabilisierung der letzten Monate.

Nachdem gestern die deutschen und französischen BIP-Daten enttäuschten, verfehlte auch die Eurozone als Konsequenz die bei -0,1% angesiedelte Konsensusprognose. Es wurden -0,2% nach zuvor -0,6% im Quartalsvergleich und -1,0% nach zuvor -0,9% im Jahresvergleich. Diese Daten unterstreichen noch einmal, dass das konjunkturelle Problem der Eurozone ernst zu nehmen ist. Reformpolitik ist unverzichtbar, aber sie ist so zu gestalten, dass ökonomische Gebilde und Gesellschaften nicht vollständig verunfallen ….
Fakt ist, dass das BIP seit sechs Quartalen rückläufig ist. Dieses Problem sollte angemessen adressiert werden!

Einige US-Daten konnten nicht überzeugen:
- Der NY-Fed Manufacturing Index per Mai sank von zuvor 3,05 auf -1,43 Punkte. Die Prognose lag bei 4,0 Zählern.
- Die Industrieproduktion per April sank unerwartet stark um -0,5% im Monatsvergleich (Prognose -0,2%). In der Folge sank die Kapazitätsauslastung von 78,3% auf 77,8%.
Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 0,6% nach zuvor 1,1%.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Ein nachhaltiger Ausbruch aus der Bandbreite 1,2750 – 1,3250 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!