Das EUR/USD Paar konnte vor der Rede des EZB-Präsidenten Mario Draghi um 19 Punkte zulegen, nachdem die Produktionsdaten der europäischen Industrie erschienen. Die Industrieproduktion in der Eurozone enttäuschte im Mai mit einem Rückgang um 1,1 Prozent im Monatsvergleich. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet, nach einem Zuwachs um 0,7 Prozent im April. Das Forex-Paar notiert aktuell bei 1,3626. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wies darauf hin, dass die jüngsten Turbulenzen an den Märkten, die durch bekannt gewordene Zahlungsschwierigkeiten einer portugiesischen Bank ausgelöst wurden, zeigen würden, wie fragil die Wirtschaft des Euroraums ist.
Merkels während einer Wahlkampfveranstaltung der Christlich Demokratischen Union ausgesprochenen Warnung vor einer zu lockeren Sparpolitik war auch an Frankreich und Italien gerichtet, die deutsche Bundeskanzlerin erinnerte dabei rhetorisch an die jüngste Schuldenkrise im Euroraum.
Obwohl viele Gesetze und Richtlinien eingeführt wurden um eine neue Eurokrise zu vermeiden, geraten diese neuen Regelungen – wie zum Beispiel der Stabilitäts- und Wachstumspakt – laut Merkel immer mehr in den Hintergrund. Merkel warnte davor, dass hiernach trozt aller Bemühungen zur Stabilisiterung des Euro zu einer neuen Schuldenkrise im Euroraum führen könnte.
Portugals zweitgrößte Bank Banco Espirito Santo SA schockte am 10. Juli die Märkte mit einer Meldung, derzufolge das Unternehmen seinen Schuldenzahlungen nicht mehr nachkommen konnte. Die europäischen Aktienmärkte reagierten mit einem Abverakauf auf diese Meldung, konnten sich jedoch wieder erholen. Das Credit Rating der Bank wurde durch die Rating-Agentur Standard & Poor’s von BB- auf B+ abgewertet.