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Wirtschaftliche Zukunft im Osten - Krypto: Vorsicht Aufsicht! - XI weise!

Veröffentlicht am 26.08.2021, 09:02
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1763 (06:08 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1726 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.95. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129.33. EUR-CHF oszilliert bei 1,0759.

An den Finanzmärkten dominierte in den letzten 24 Stunden eine verhaltene Gangart. Neue Rekorde an US-Aktienmärkten kombinieren sich mit einem zarten Hang zu Gewinnmitnahmen in Asien und Europa. Der USD bleibt weiter erstaunlich stabil. „Die üblichen Kräfte“ wiesen die edlen Metalle gegenüber dem USD in die Schranken. Am Zinsmarkt kam Bewegung auf. Renditen stiegen sowohl am US-Kapitalmarkt (Rendite 10-jähriger Treasuries 1,33%) als auch am deutschen Kapitalmarkt (Rendite 10-jähriger Bundesanleihen -0,42%).

Ökonomische Zukunft liegt im Osten 

Im 1. Halbjahr nahm der Handel mit Osteuropa (Russland, Polen, Tschechien, Ungarn, Slowakei) nach Angaben des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft um 24,3% zu. Die Exporte legten um 22,9% auf mehr als 124 Mrd. EUR zu, während die Importe um 25,8% auf mehr als 121 Mrd. EUR stiegen. Das Handelsvolumen entspricht damit knapp 20% des gesamten Außenhandels Deutschlands. 

An dieser Stelle bestätigt sich unsere These, dass ökonomisch die Zukunft im Osten liegt, denn diese Daten inkludieren nicht China und die Tigerstaaten. 

Exkurs Russland: Der Handel legte deutlich zu: Er stieg von Januar bis Juni um 24,7%. Im Juli kletterte er nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes um 17,7% im Jahresvergleich. In dem Kontext forderte der Vorsitzende des Ostausschusses, dass der Betrieb der Nord Stream 2-Gaspipeline durch die Ostsee nicht von einer neuen Bundesregierung nachträglich infrage gestellt werden dürfe.

Krypto: Vorsicht Aufsicht!

Die größte Krypto-Börse der Welt Binance kann laut britischer Finanzaufsicht FCA nicht ordnungsgemäß überwacht werden. Die Börse stelle ein hohes Risiko für Verbraucher dar. 

Kommentar: Je größer dieser Markt wird, desto größer das Risiko, dass Attraktivitätsmerkmale aufsichtsrechtlich beschnitten werden. Der mangelnde Rechtsrahmen der Krypto-Anlagen sollte alle Verbraucherschützer längst aggressiv sensibilisiert habe. Ihre so laute Stille wirft viele Fragen auf. 

Inhaltlich: Antworten von Binance auf zwei Anfragen mit Blick auf das Geschäftsmodell und Aktien-Token habe die Aufsicht als eine Weigerung zur Informationsherausgabe aufgefasst. 

Kommentar: So etwas kommt nicht nur nicht gut an, sondern wird als Affront seitens der Aufsicht gewertet. Samthandschuhe sind definitiv vom Tisch. 

Des Weiteren: Im Juni hatte die FCA der Tochter Binance Markets untersagt, Aktivitäten zu betreiben, die der Marktregulierung unterliegen. Die FCA warnte Verbraucher, die Angebote des Binance-Konzerns zu nutzen. 

Die Plattform war bereits in Deutschland, Japan und den USA ins Visier geraten. Die Aufsichtsbehörden befürchten weltweit, dass der Aufstieg der Krypto-Anlagen Geldwäsche begünstige und systemische Risiken erhöhe.

Fazit

Das Wohl und Wehe der Krypto-Anlagen wird ultimativ nicht an den Finanzmärkten bestimmt, sondern in den Aufsichtsbehörden weltweit. Das Chancen/Risikoprofil verschiebt sich hinsichtlich der Bewertung zu Risiko! 

Präsident Xi weise

Nachdem die westliche Intervention nach 20 Jahren in Afghanistan gescheitert ist, kommt von Seiten Chinas ein Aufruf zu pragmatischem Handeln seitens der internationalen Gemeinschaft. Dieser Aufruf unterscheidet sich markant von dem Vorgehen des Westens, das für Afghanistan eine Umerziehung hinsichtlich des kulturellen Hintergrunds als auch ein „Nation building“ vorsah. 85% der Bevölkerung Afghanistans leben in der Etappe und sind tief in ihrer islamischen Kultur verwurzelt. Mehr noch denken sie nicht in nationalen Größen, sondern regional in historisch gepflegten Sippen- und Stammeskontext. Diese 85% erreichte der Westen nicht. 

Xi Jinping forderte in Afghanistan eine gemäßigte und stabile Politik seitens aller Parteien. Es müsse ein offener und integrativer politischer Rahmen geschaffen werden. Verbindungen zu allen Terrorgruppen müssten gekappt werden. Xi tauschte sich mit dem russischen Präsidenten Putin in einem Telefonat über die Lage in Afghanistan aus. Er versicherte, dass China und Russland bereit seien, mit der internationalen Gemeinschaft die Kommunikation/Kooperation mit Afghanistans zu verstärken.

Fazit

China und Russland setzen eine Vorbedingung für Pragmatismus und Kooperation, den Verzicht auf Terrorismus. Das ist verständlich und Sinn stiftend für die gesamte Welt. China und Russland akzeptieren anders als der Westen die globale Multikultur (Toleranz). Das passt zur UN-Charta. Westliches Verhalten unter US-Führung (Regime-Change) der letzten 20 Jahre auch (Selbst-, Fremdbild)?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Die Erholung im Jahr 2020 nach dem ersten global verfügten Lockdown (Basiseffekte) und Relativitätsgrundsätze bei Stimmungsindikatoren werden in den kommenden Monaten dafür sorgen, dass die hohen Wachstumszahlen als auch hohe Indexstände bei Stimmungsindikatoren keinen Bestand haben können.

Eurozone: IFO-Geschäftsklimaindex verfehlt Erwartung

Der deutsche IFO-Geschäftsklimaindex sank per August von zuvor 100,7 (revidiert von 100,8) auf 99,4 Punkte (Prognose 100,4). Der Lageindex legte von 100,4 auf 101,4 zu, während der Erwartungsindex von 101,0 (revidiert von 101,2) auf 97,5 Zähler sank (Prognose 100,0).

In Irland stieg der Index des Verbraucher-Sentiments per August von zuvor 84,9 auf 86,5 Punkte.

USA: Auftragseingang etwas besser als unterstellt

Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter fiel per Juli im Monatsvergleich um 0,1% (Prognose -0,3%) nach zuvor 0,8% (revidiert von 0,9%).

Südkorea: Zentralbank erhöht Leitzins erwartungsgemäß

Die Bank of Korea erhöhte die Base Rate von zuvor 0,50% auf 0,75% (Prognose 0,75%).

Russland: Industrieproduktion verfehlt Prognose

Die Industrieproduktion stieg per Juli im Jahresvergleich um 6,8% (Prognose 8,2%) nach zuvor 10,2% (revidiert von 10,4%). 

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.1810 - 1.1840 negiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer 
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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