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Zentralbanken verschieben Reserven von Dollar zu Gold

Veröffentlicht am 14.01.2022, 13:32
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Zentralbanken weltweit haben im Jahr 2021 so viel Gold als Währungsreserven gehalten wie seit 31 Jahren nicht. Das Gold scheint damit den Dollar als globale Reservewährung ein Stück weit abzulösen. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe.

Wie der World Gold Council berichtet, haben die Zentralbanken weltweit ihre Goldreserven im letzten Jahrzehnt um mehr als 4500 t aufgestockt. Im September 2021 erreichte der Gesamtbestand der in Gold gehaltenen Währungsreserven 36.000 t. Dies ist der höchste Stand seit 1990 und ein Anstieg um 15 % gegenüber zehn Jahren zuvor.

Dollar verliert gegen Gold

Der Goldpreis wird am Weltmarkt vorwiegend in US-Dollar notiert. Der Preis in US-Dollar gibt zugleich das Wechselkursverhältnis zwischen Dollar und Gold an. Hier sah es für den Dollar in den letzten Jahrzehnten nicht gut aus. Im Kontext expansiver Geldpolitik stieg der Preis für eine Feinunze Gold von gut 250 USD (2000) auf bis zu mehr als 2000 USD.

Der Shift der Zentralbanker hin zum Gold könnte deshalb auch ein Signal für schwindendes Vertrauen in die US-Währung sein, die zugleich die weltweite Leitwährung darstellt.

Vielleicht begann der Trend zur Aufstockung der Goldreserven nicht ganz zufällig ausgerechnet im Jahr 2009, dem Jahr der Finanzkrise. Zwar hatte der Anstieg des Goldkurses bereits vorher begonnen – eigentlich 1971, als der damalige US Präsident Richard Nixon die Bindung des Dollars an Gold aufhob. Die Finanzkrise lässt sich jedoch als Beschleuniger diese Entwicklung ausmachen.

Gold bietet als Währungsreserve einige Vorteile gegenüber „Papierwährungen“. So ist der Preis des Edelmetalls nicht an das wirtschaftliche und politische Schicksal eines bestimmten Landes gebunden. Zudem stellt Gold einen Sachwert dar.

Ein Grund für den Anstieg der Goldreserven ist allerdings auch die starke Nachfrage durch Zentralbanken von Schwellenländern. Diese erwirtschaften über Leistungsbilanzüberschüsse ihrer Volkswirtschaften die Mittel zum Erwerb von Gold. So erwarben in den ersten drei Quartalen 2021 etwa die Zentralbanken von Thailand, Indien und Brasilien 90 t, 70 t bzw. 60 t Gold.

Den höchsten Goldanteil an den gesamten Währungsreserven verzeichnet Kasachstan. Über 60 % entfallen hier auf Barren im Keller der nationalen Notenbank. Die Türkei und Russland halten jeweils etwas mehr als 20 % ihrer Bestände in Gold.

An den Beispielen dieser Länder wird ersichtlich, dass Gold als Währungsreserve auch eine politische Dimension besitzt. Länder wie Russland stehen in politischen Konfrontationen mit den USA und sind versucht, ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren. Kasachstan kämpft seit Jahren mit einer Schwäche des Kasachischen Tenge, die bereits mehrfach zu einer abrupten und deutlichen Abwertung geführt hat.

Auch für Zentralbanken fallen die Opportunitätskosten weg

Recht hohe Bestände verzeichnen auch die Mongolei, Kirgisistan und Ungarn. Die polnische Notenbank hatte 2019 rund 100 t Gold gekauft und will diesen Kurs auch in der Zukunft fortsetzen.

Auch für Zentralbanken gilt, dass durch die weltweite Niedrigzinspolitik die Opportunitätskosten eines Goldinvestments gesunken sind bzw. sogar ganz wegfallen. Hält eine Zentralbank zum Beispiel Staatsanleihen anderer Länder, erzielt sie dadurch Zinseinnahmen. Diese Zinseinnahmen sind durch die Geldpolitik deutlich gesunken. Der bei Goldbeständen bestehende Zinsnachteil reduziert sich damit deutlich.

Das Jahr 2021 verlief für Goldanleger allerdings weniger positiv. Der Goldpreis sank sogar leicht, wenngleich dies nach den starken Gewinnen der vorangegangenen Jahre für die meisten schon länger investierten Marktteilnehmer zu verschmerzen sein dürfte. Die weitere Entwicklung des Goldpreises dürfte auch davon abhängen, inwieweit den Zentralbanken dies- und jenseits des Atlantiks eine Eindämmung der Inflation gelingt.

Die US-Notenbank Federal Reserve Reserve hat diesbezüglich neben dem Ende der Anleihekäufe auch mehrere Zinserhöhungen für das kommende Jahr angekündigt. Bei der EZB geben sich die Verantwortlichen noch zurückhaltender.

Klar scheint: Sollte den Notenbanken die Kontrolle über die Inflation nicht gelingen oder sollte sich das Bemühen darum als nicht weitreichend genug darstellen, dürfte der Goldpreis davon profitieren.

Eine Zinswende könnte sich jedoch noch in anderer Hinsicht auf den Goldmarkt auswirken. Sollte eine veränderte Zinspolitik zu einer Aufwertung des US-Dollar gegenüber anderen Währungen führen, dürfte dies insbesondere die Währungen von Schwellenländern abwerten. Diese Länder wiederum könnten dann infolge steigender Importpreise geringere Leistungsbilanzüberschüsse erzielen bzw. in ein Handelsdefizit rutschen. Dies wiederum dürfte die Möglichkeiten der Notenbanken zum Kauf von Gold verringern.

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