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Zinserhöhungen der Fed werden auf 2017 verschoben

Veröffentlicht am 09.05.2016, 13:22
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10
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Ereignisse in den USA und China machen EM FX attraktiv (von Peter Rosenstreich)

Zum ersten Mal preisen die Händler an den Finanzmärkten nicht länger eine Straffung der Geldpolitik für 2016 ein. Dies ist die Folge der enttäuschenden Zahlen vom Freitag, die vermuten lassen, dass die Schwäche nun auch ins Inland überschwappt. Es scheint so, als wäre die vorsichtig zurückhaltende Einstellung von Frau Yellen richtig, da wir eine zyklische Periode mit schwachen US-Wirtschaftsdaten sehen sollten. Die Divergenz bei der Geldpolitik ist nun offiziell vorbei... für den Moment. Die IMM-Daten zeigten, dass die bärischen USD-Positionen den höchsten Wert seit Februar 2013 erreicht haben, während die US-Renditekurve gefallen ist (die Renditen der zehnjährigen US-Papiere sind auf 1,70% abgerutscht). Diese Woche sprechen Dudley, Rosegren, Mester, William und George von der Fed, was möglicherweise weitere Erkenntnisse für die Denkweise der Fed bringen wird. Mit den komplett zurückhaltenden Märkten werden wahrscheinlich nur restriktive Kommentare den USD bewegen können.

Da die Angst vor der Fed nachlässt, tauchen die Sorgen um die Fundamentaldaten der Schwellenländer wieder auf, die wieder die Hintergrundbegleitmusik ausmachen sollten. Doch eine überstützte Bevorzugung von EM-Währungstrades mit hohem Beta wäre jedoch etwas voreilig, da China nicht stabil und wirtschaftlich gesund ist. Sieht man sich die heutigen chinesischen Veröffentlichungen an, könnte es sein, dass wir auf starke Belege etwas länger warten müssen. Die Devisenreserven sind Ende April um 6,4 Mrd. USD auf 3.219 Mrd. USD gestiegen, den zweiten Monat in Folge mit einer Erhöhung, nachdem sie im März 10,3 Mrd. USD gestiegen sind. Ein deutlicher Anteil des Anstiegs geht auf Bewertungseffekte zurück, aber die Daten zeigen auch klar, dass die Ängste um destabilisierende Kapitalabflüsse nachgelassen haben. Die Handelsdaten zeigten eine starke Verschlechterung bei den Exporten in die USA und nach Japan, doch einen Anstieg der Exporte in den ASEAN-Raum um 6,3%. Dies unterstützt unsere Erwartungen, dass sich ausgewählte asiatische Schwellenländerwährungen ausgezeichnet entwickeln sollten.

Die langsame Erholung der chinesischen Wirtschaft mit ihren verbesserten Häuserpreisen (was für das Binnenkapital eine Investitionsmöglichkeit im Land schafft) und den behördlichen Auflagen zur Eindämmung rechtswidriger Kanäle hat die Abflüsse ebenfalls verlangsamt. Wir glauben, dass die Erholung in China anhalten wird, da die seit 2014 eingeführten steuerlichen und geldpolitischen Maßnahmen (um die Wirkungen der Umstrukturierung auszugleichen) die revidierten höheren Wachstumsprognosen unterstützen sollten (unterstützt vor allem durch Kreditexpansion). Trotz der Überbewertung des CNY ist eine deutliche Abwertung eher unwahrscheinlich (eher eine Bewegung in zwei Richtungen), da ein kleiner aber stetiger Rückgang dazu führen wird, dass die chinesischen Bären "Zusammenbruch" schreien und eine übermäßige Kapitalflucht einsetzen wird. Doch mit der USD-Aufwertung wird der Nebeneffekt auf den Yuan begrenzt sein.

Schweizerische Inflation zeigt Besserung

Der Schweizerische Verbraucherpreisindex (CPI) hat mit 0,3% im Monatsvergleich gegenüber erwarteten 0,1% für eine positive Überraschung gesorgt, während der Wert im Jahresvergleich von -0,9% auf -0,4% zulegte. Unterstützt durch den schwächeren CHF zeigte die Inflation endlich einen positiven Trend (trotz des weiter inflationären Umfelds auf Jahresbasis). Dies sollte der SNB gefallen. Solange es kein risikoaverses Szenario gibt, dass möglicherweise durch die Ereignisse in Europa verursacht wird, glauben wir dass der CHF gegenüber dem USD und EUR weiter abwerten wird.

Griechenlandproblem ist wieder auf dem Tisch (von Yann Quelenn)

Heute werden die Finanzminister der Eurozone über Griechenland sprechen und die Überweisung einer Bailout-Zahlung von 86 Mrd. EUR genehmigen, nachdem an diesem Wochenende von der griechischen Regierung die Renten- und Steuerreformen genehmigt wurden. Die Reformvorlage wurde in einer sehr engen Abstimmung mit 153 zu 146 Stimmen angenommen. Hierbei muss darauf hingewiesen werden, dass die Vorlage von Premierminister Alexis Tsipras verteidigt wurde, der ja eigentlich für eine Anti-Austeritätspolitik gewählt wurde und der im Gegensatz zu den Wünschen der Öffentlichkeit bereit war, einen Bailout-Deal mit der Eurozone auszuhandeln. Diese Abstimmung war für Griechenland sehr wichtig, da es bis Juli dringend Barmittel braucht, um eine Rückzahlung von 3,5 Mrd. EUR zu bedienen.

Die Mehrwertsteuer wird von 13% auf mindestens 14% steigen, das zu versteuernde Einkommen wird um 500 EUR auf 8.600 EUR gesenkt, und die Steuern für kleine Unternehmen werden ebenfalls von 26% auf 29% steigen. Über das Wochenende kam es zu massiven Anti-Austeritätsprotesten. Hierbei sehen wir eine große paradoxe Einstellung, da die Mehrheit der Griechen in der Eurozone bleiben möchte, aber den Sparmaßnahmen nicht zustimmen will. Die Proteste sind noch lange nicht vorbei, vor allem wenn man weiß, dass die griechischen Schulden nicht zurückgezahlt werden können. Der Preis für jeden neuen Bailout bedeutet weniger Freiheit und weniger Souveränität für Griechenland.

Auf der Währungsseite sehen wir vor dem Hintergrund dieser Unsicherheiten mittelfristig weitere Belastungen für den EUR/USD. Griechenland ist dabei die Spitze des Eisbergs, denn auch andere europäische Länder sind stark betroffen. Nach dem Ende der geldpolitischen Divergenz bleiben wir aktuell zum EUR/USD bullisch, wobei unser Ziel für die nächsten Wochen 1,2000 lautet.

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EURUSD Der EUR/USD bewegt sich jetzt seitwärts und geht auf die Stundenunterstützung bei 1,1370 zu (Tief vom 29. 4. 2016). Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,1616 (Hoch vom 12. 4. 2016). Eine stärkere Unterstützung liegt bei 1,1144 (Tief vom 24. 3. 2016). Erwarten Sie einen weiteren Anstieg innerhalb des Aufwärtstrendkanals. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand bei 1,1746 hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) Die derzeitige technische Aufwertung spricht für einen allmählichen Anstieg.

GBPUSD Der GBP/USD schwächt sich weiter ab, nachdem er Anfang der letzten Woche 2 Punkte verloren hat. Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,4300 (Tief vom 21. 4. 2016). Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,4543 (Hoch vom 6. 5. 2016). Ein stärkerer Widerstand liegt bei 1,4969 (Hoch vom 27. 12. 2015). Erwarten Sie eine weitere Konsolidierung vor einer weiteren Aufwärtsbewegung. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,3503 (Tief vom 23. 1. 2009), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.

USDJPY Der USD/JPY weist kurzfristig ein bullisches Momentum auf. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 107,70 (Innertageshoch). Ein stärkerer Widerstand findet sich bei 111,88 (Hoch vom 28. 4. 2016). Eine Stundenunterstützung liegt bei 106,25 (Tief vom 4. 5. 2016). Erwarten Sie weiteren Kaufdruck. Langfristig favorisieren wir eine bärische Tendenz. Die Unterstützung bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014) ist im Visier. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun weniger wahrscheinlich. Eine weitere Schlüsselunterstützung befindet sich bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014).

USDCHF Der USD/CHF ist mittelfristig klar abwärts gerichtet. Doch das Paar erholt sich und geht in Richtung der oberen Begrenzung des Abwärtstrendkanals. Der Stundenwiderstand liegt bei 0,9736 (9. 5. 2016). Eine Stundenunterstützung liegt bei 0,9444 (Tief vom 3. 5. 2015). Erwarten Sie eine weitere Schwäche, da das mittelfristige Momentum vorherrscht. Langfristig hat das Paar seit Mitte 2015 Hochstände produziert. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet eine langfristig bullische Tendenz an.

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