Zwei Zinserhöhungen später ...

Veröffentlicht am 29.01.2014, 11:43

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3665 (07.59 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3630 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 103,25. In der Folge notiert EUR/JPY bei 141,10. EUR/CHF oszilliert bei 1,2295.

Gestern früh war das Thema Währungsturbulenzen der Schwellenländer noch prominent und führte zu erheblicher Risikoaversion. Zwei Zinserhöhungen später (Indien und Türkei) ist das heiß gekochte Thema nur noch lauwarm. Wir verweisen auf unsere Einlassungen im gestrigen Forex-Report. Wir verdeutlichten, dass es sich um spezifische Themen handelt. Offensichtlich wird dieser Sichtweise zumindest heute früh Folge geleistet.

Die Daten aus der Eurozone setzten unerwartete positive Akzente:
Das vom US-Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen der Eurozone legte per Dezember von zuvor 109,2 auf 109,9 Punkte zu. Damit markiert der Index den höchsten Wert seit Messungsbeginn in der zweiten Hälfte der 80er Jahre. In der Eurozone tut sich was!
Verbrauchervertrauen
Unerwartet legte der GfK-Konsumklimaindex in Deutschland per Berichtsmonat Januar von 7,7 (revidiert von 7,6) auf 8,2 Punkte zu und markierte das höchste Niveau seit 2007. Die Prognose war bei 7,6 Zählern angesiedelt. Der Subindex der Einkommenserwartungen markierte den höchsten Stand seit 13 Jahren.
Deutsches GfK-Konsumklimaindex
Der Datenpotpourri aus den USA lieferte ein gemischtes Bild:
Der US-Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter sank per Berichtsmonat Dezember unerwartet um -4,3% im Monatsvergleich. Die Prognose lag bei +1,8%. Mehr noch wurde der Vormonatswert von +3,4% auf +2,6% revidiert. Entscheidend war ein deutlicher Rückgang im Transportsektor. Der Index ist sehr volatil. Ergo ist dieser Datensatz mit Vorsicht zu diskontieren und nicht simpel extrapolierbar. Der beigefügte langfristige Chart unterstreicht die unter Schwankungen positive Tendenz der letzten Jahre.
Langlebige US-Wirtschaftsgüter
Der US-Hauspreisindex nach Berechnung von S&P/Case-Shiller lieferte Licht und Schatten. Per November kam es im Jahresvergleich (20 Städte) zu einem Anstieg um 13,7% nach zuvor 13,6%, so weit zum Licht. Gegenüber den im Jahr 2006 markierten Höchstpreisen ergibt sich derzeit ein Rückgang um -19,7%. Der leichte Schatten stellte sich im Monatsvergleich ein. Hier kam es zu einem Rückgang um -0,1%. Die Phalanx der aktuellen Daten aus dem Immobiliensektor impliziert Stockungen. In wie weit diese aktuellen Daten bei der heutigen FOMC-Sitzung in der Debatte Traktion gewinnen, sei dahin gestellt.
S&P/ Case-Shiller-Hauspreisindex
Positive Akzente setzte dagegen das Verbraucherbertrauen nach Lesart des Conference Board. Per Berichtsmonat Januar kam es unerwartet zu einem Anstieg von zuvor 77,5 (revidiert von 78,1) auf 80,7 Punkte. Die Prognose lag bei 78,1 Zählern. Der Lageindex legte von 75,3 auf 79,1 Punkte zu. Der Erwartungsindex verbesserte sich von 79,0 auf 81,8 Zähler.
US-Verbrauchervertrauen
Heute steht die Sitzung des Offenmarktausschusses im Mittelpunkt des Interesses. Die Stabübergabe von Bernanke an Frau Yellen markiert eine neue Ära mit einer Frau an der Spitze der US-Zentralbank. In der Zinspolitik wird sich nichts tun. Es wird bei der Zielzone zwischen 0,00% - 0,25% bleiben. Im Sektor der quantitativen Maßnahmen besteht die Möglichkeit einer Anpassung von 75 auf 65 Mrd. USD. Ausgemacht ist eine solche Entscheidung jedoch nicht. Die Daten aus dem USImmobiliensektor implizieren, dass eine weitere Subvention dieses Sektors erforderlich ist. Selbsttragend ist der Immobilienmarkt nicht. Auch die Analyse der Arbeitsmarktdaten ist wenig erbaulich. Die Quote mag niedrig sein. Die Partizipationsrate ist jedoch auf dem tiefsten Stand seit Mitte der 70er Jahre.
Beteiligungsrate am US-Arbeitsmarkt
Ergo ist die Quote Dezember 2013 nicht vergleichbar mit der Quote Dezember 2007! Das sollten Zentralbanker wissen. Ebenso sollte die Tatsache bekannt sein, dass hochwertige Jobs verloren wurden und maßgeblich Billigjobs geschaffen wurden (Lohnsummenaspekt). Ergo schließen wir nicht aus, dass der Offenmarktausschuss zunächst eine abwartende Haltung einnehmen wird.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!

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