Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1403 (07.36 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1380 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 114.16. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.18. EUR-CHF oszilliert bei 1.0995.
Hinsichtlich der Ergebnisse des G-20 Treffens in Hamburg sind die im Vorwege begründeten Befürchtungen nicht eingetreten. Das ist bezüglich der Probleme dieser Welt grundsätzlich positiv zu bewerten.
Dieses Format hat erreicht, dass ein sehr intensiver Austausch auf persönlicher Ebene zwischen US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin stattfinden konnte.
Der andauernde, aber maßgeblich erfolglose Versuch des Westens, Russland zu isolieren, weicht in zarten Ansätzen aus guten Gründen auf.
Die Selbstisolierung der USA fand nur im Sektor des Kommuniques über das Pariser Klimabakommen einen bemerkenswerten Ausdruck.
Der Katalog der entworfenen gemeinsamen Agenda kann sich sehen lassen:
1. An dem Grundsatz gemeinsamen Handelns (Präambel) wird festgehalten.
2. Bekenntnis zu mehr Transparenz im Finanzsystem
3. Kampf gegen Steuerumgehung der Großkonzerne und gegen Geldwäsche
4. Bekenntnis zum Ziel tragfähiger öffentlicher Schuldenstände.
5. Aktionsplan für Wachstum, gemeinsame Herangehensweisen (u.a. Digitalisierung), Forderung nach Strukturreformen und flexibler Währungspolitik
6. Kampf gegen Protektionismus und unfairen Handelspraktiken.
7. Bekenntnis zur WTO
8. Stahl – Entwicklung eines Plans für Abbau der Überkapazitäten
9. Klima: 19 : 1 für das Pariser Abkommen
Aber:
John Kornblum, ehemaliger Botschafter der USA in Deutschland, sagte gestern bei Anne Will weise Worte, denen hier volle Zustimmung erteilt wird.
G-20 ist wichtig, der persönliche Austausch mit der Definition einer gemeinsamen Agenda ist in den aktuellen Zeiten unverzichtbarer denn je. Ob diese, wie hiess es in der Sendung, „gigantomanische“ Veranstaltung den effizientesten Rahmen darstellt, darf hinterfragt werden. Hier sind effizientere Formate (kleiner, fokussierter) machbar.
Politik muss miteinander reden. Menschen müssen sich bei diesen Themen in die Augen sehen. Nur so lässt sich Vertrauen gewinnen. Nur so sind nachhaltige Lösungen unserer Probleme möglich.
Die Rahmenbedingungen in Hamburg sollen hier nicht weiter thematisiert werden. Mein Hamburger Herz blutet.
Die deutsche Handelsbilanz setzt heute massive positive Signale. Dabei heben wir nicht auf den Überschuss in Höhe von 20,3 Mrd. Euro ab.
Nein, es ist der Blick auf die Exporte (+14,1% im Jahresvergleich) und Importe (+16,2% im Jahresvergleich). Dieses Wachstum im Jahresvergleich im zweistelligen Bereich signalisiert eine deutliche Zunahme der wirtschaftlichen Aktivität eben nicht nur in Deutschland, sondern auf globaler Ebene.
Gut ich höre Ihre Einwände, sie haben Recht! Das UK fällt da schon heraus. So etwas wie mit dem UK passiert, wenn Medien und Politik ihrem Job in sachlicher Manier nicht nachkommen und das Prinzip von Strukturreformen (Aristoteles) nicht verstehen oder aus Opportunismus (Hinwendung zu kurzfristiger Gerwinnmaximierung) nicht verstehen wollen.
Zu den Fakten:
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte fand in einer Umfrage heraus, dass die großen Unternehmen ihre Investitionspläne zusammenstreichen (= Erosion des Kapitalstocks). 72% der befragten Finanzchefs erwarten eine Eintrübung des Geschäftsumfelds. Dieser Wert lag in dieser Umfrage noch nie höher.
Erosion des Kapitalstocks ist gefährlich. Der Kapitalstock ist der Lebensnerv und/oder das Rückgrat der Wirtschaft und auch der gesamten Gsellschaft, da die Prosperität und die Stabilität der Gesellschaft immer von dem Wohl der Wirtschaft abhängt.
Mit jedem weiteren schwachen Wirtschaftsdatum, das die Menschen im UK in ihren Lebensumständen negativ beeinflußt, nimmt die ultimative Wahrscheinlichkeit des Brexit ab`
Warum fragen Sie? – Das ist die Kraft des normativ Faktischen lautet meine Antwort. Das Getöse der Brexiteers, das diese Entwicklung hin zum Exit vom Brexit gerne ausschließen will, wird perspektivisch leiser werden. Achten Sie darauf, es sind auch nur Populisten, die dann ultimativ dem Volk auf das Maul schauen werden (siehe Boris Johnson) …
Die US-Arbeitsmarktdaten waren quantitativ auf ersten Blick positiv überraschend.
Per Juni wurden 222.000 neue Jobs heschaffen. Die Prognose lag bei lediglich 180.000. Die Qualität hinkt nach wie vor. Maßgeblich wurden Jobs im Billiglohnbereich geschaffen. Mehr noch lag das Lohnwachstum bei nur 0,2%, im Jahresvergleich nicht inflationsbereinigt bei 2,5%. Die Arbeitslosenrate legte von 4,3% auf 4,4% zu. Die Partizipationsrate stieg von 62,7% auf 62,8%.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1100-1.1130 dreht den Bias zu Gunsten des USD.
Viel Erfolg!
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