FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Donnerstag dürfte die Sorge vor steigenden US-Zinsen einmal mehr den deutschen Aktienmarkt belasten. Der Broker IG taxierte den Dax (DAX) etwa zwei Stunden vor dem Start 0,72 Prozent tiefer auf 12 381 Punkte. Zuvor hatten Aussagen aus dem Protokoll zur vergangenen Fed-Sitzung an der New Yorker Börse die Anleger einige Nerven gekostet. "Anleger befürchten, dass die US-Notenbank ihre Zinserhöhungen beschleunigen könnte", sagte Marktanalyst David Madden vor diesem Hintergrund.
Kräftig steigende Renditen am US-Anleihemarkt vermiesten den Aktienanlegern in New York letztlich die Stimmung. Dies dürfte nun über viele asiatische Märkte auch nach Europa ausstrahlen. Zehnjährige US-Anleihen näherten sich erstmals seit vier Jahren wieder der Marke von 3 Prozent. Steigende Marktzinsen machen Anleihen tendenziell als Anlagealternative attraktiver, und zudem können steigende Kapitalmarktzinsen die Profitabilität der Unternehmen schmälern. Auf der Unternehmensseite gibt die Berichtssaison am Donnerstag noch einmal richtig Gas. Jahreszahlen zu verarbeiten gibt es unter anderem von den Dax-Konzernen Henkel (4:HNKG_p), ProSiebenSat.1 (0:PSMd) und der Deutschen Telekom (DE:DTEGn). Abgerundet wird die Agenda von zahlreichen Unternehmen aus der zweiten Börsenreihe.