Die Bank of America (BofA) teilte am Mittwoch ihre Einschätzungen zu den möglichen Auswirkungen der US-Wahlen auf die Schwellenländer (Emerging Markets, EM) mit. Die Bank deutet an, dass sich die anfängliche Marktreaktion je nach endgültigem Wahlergebnis noch weiterentwickeln könnte. Das Finanzinstitut wies darauf hin, dass ein Handelskriegsszenario, mit dem die Märkte nicht vollständig gerechnet hatten, kurzfristig zu erheblichen Mittelabflüssen aus Schwellenländerfonds führen könnte.
Laut BofA zeigten Kundengespräche eine geringe Risikobereitschaft, wobei keine klare Positionierung für ein Handelskriegsszenario erkennbar war. Trotz der seit September gängigen Strategie, US-Dollar-Rallyes zu verkaufen und Kursrückgänge in Schwellenländern zu kaufen, blieben die Positionen der Anleger weitgehend unverändert. BofA betonte die Wichtigkeit, die Auswirkungen erhöhter Zölle auf die Fundamentaldaten der Schwellenländer zu berücksichtigen, was zu bedeutenden Verschiebungen der Gleichgewichtswechselkurse in den Schwellenländern führen könnte.
Die Analyse deutet darauf hin, dass angesichts des bereits schwachen Wachstums in Europa und Nordasien sowie des begrenzten fiskalischen Spielraums für Konjunkturmaßnahmen die Wechselkurse zum primären Anpassungsmechanismus in den Schwellenländern werden könnten. Besonders anfällig sind Länder mit erheblichen Haushaltsproblemen wie Brasilien, wo ein stärkerer US-Dollar und höhere Zinssätze zu Verwerfungen führen könnten. Auch Frontier Markets mit ungelösten Nachhaltigkeitsproblemen könnten mit verstärkten Finanzierungsengpässen konfrontiert werden.
BofA geht davon aus, dass der USD/EM-Wechselkurs weiteres Aufwärtspotenzial hat, was Druck auf die Zinssätze und die Spreads für Auslandsschulden (External Debt, EXD) ausüben würde. Dieser Druck dürfte die Auswirkungen von US-Zinsbewegungen noch verstärken, wobei handelsexponierte Märkte wahrscheinlich unterdurchschnittlich abschneiden werden. Die Bank prognostiziert jedoch, dass die Zinssätze letztendlich sinken werden, da die Auswirkungen auf das Wachstum dominanter werden als der Wechselkurs-Pass-through-Effekt. BofA plant, in Märkten mit soliden Haushaltspositionen und Inflationsglaubwürdigkeit schließlich Zinsen zu erhalten. Im Bereich der Auslandsschulden hat die Bank bestimmte Kredite identifiziert, die im Falle einer Trump-Präsidentschaft voraussichtlich überdurchschnittlich abschneiden werden.
In anderen aktuellen Nachrichten erwarten Citi-Analysten nach Donald Trumps zweiter Amtszeit einen Trend zu niedrigerer Inflation und Leitzinsen in Europa. Diese Prognose kommt, während Goldman Sachs seine Vorhersage für 30-jährige konforme Hypothekenzinsen auf 6% für 2024 und 6,05% für 2025 nach einer Zinssenkung der Federal Reserve revidiert. Morgan Stanley und Wells Fargo haben diese bedeutende Zinssenkung analysiert und prognostizieren trotz eines starken Arbeitsmarktes weitere Reduzierungen.
Jüngste Entwicklungen umfassen auch einen Anstieg des Secure Overnight Financing Rate (SOFR), was auf eine Verknappung an den kurzfristigen Finanzierungsmärkten hindeutet. Tellimer und LPL Financial beobachten die eskalierenden Spannungen im Nahen Osten, die eine Verschiebung hin zu sicheren Anlagen ausgelöst haben und möglicherweise Auswirkungen auf die Ölpreise und die Marktstabilität haben könnten.
Anleger bereiten sich auf die bevorstehende Veröffentlichung von Arbeitsmarktdaten vor, die die vorherrschende Einschätzung über das Potenzial der US-Wirtschaft für eine "sanfte Landung" beeinflussen könnten. Morgan Stanley hat zusätzliche Zinssenkungen durch die Federal Reserve prognostiziert und erwartet eine Senkung um 25 Basispunkte sowohl im November als auch im Dezember.
InvestingPro Insights
Um den Artikel über Schwellenländer und mögliche Auswirkungen der US-Wahlen in einen breiteren Kontext zu setzen, betrachten wir einige relevante Daten des SPDR S&P 500 ETF Trust (SPY), der als Benchmark für den US-Aktienmarkt dient und globale Markttrends beeinflussen kann.
Laut InvestingPro-Daten hat der SPY eine starke Performance mit einer Gesamtrendite von 34,15% im letzten Jahr gezeigt und wird derzeit nahe seinem 52-Wochen-Hoch gehandelt, wobei der Kurs bei 98,39% des Hochs liegt. Diese robuste Performance unterstreicht die Stärke des US-Marktes, was Auswirkungen auf die Schwellenländer haben könnte, wie im Artikel diskutiert.
InvestingPro-Tipps heben hervor, dass der SPY seine Dividende 14 Jahre in Folge erhöht und 32 Jahre in Folge Dividendenzahlungen geleistet hat. Diese Konsistenz im Dividendenwachstum könnte für Anleger, die Stabilität suchen, attraktiv sein und möglicherweise Kapitalflüsse zwischen entwickelten Märkten und Schwellenländern beeinflussen.
Ein weiterer relevanter InvestingPro-Tipp weist darauf hin, dass die Aktie im Allgemeinen mit geringer Preisvolatilität gehandelt wird. Diese Eigenschaft könnte besonders interessant sein im Zusammenhang mit möglichen Marktreaktionen auf Wahlergebnisse und Handelskriegsszenarien, die im Artikel erwähnt werden.
Für Anleger, die tiefer in die Marktanalyse eintauchen möchten, bietet InvestingPro 7 zusätzliche Tipps für SPY, die einen umfassenderen Überblick über die Performance und das Potenzial des ETFs geben.
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