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Aktien Frankfurt: Hexensabbat und Handelssorgen drücken Dax ins Minus

Veröffentlicht am 15.06.2018, 15:03
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Hexensabbat und Handelssorgen drücken Dax ins Minus
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat sich am Freitag auf eine Berg- und Talfahrt begeben. Seine frühen Gewinne gab er um die Mittagszeit vollständig ab und drehte dann in die Verlustzone. Am Nachmittag büßte der Leitindex 0,48 Prozent auf 13 044,58 Punkte ein. Im Wochenverlauf bedeutet dies aktuell aber immer noch ein Plus von 2,2 Prozent.

"Abgesehen vom großen Verfallstag an den Terminbörsen und allgemein leichten Gewinnmitnahmen geht die Sorge vor einen Handelskrieg zwischen China und den USA um", begründete Händler Markus Huber von City of London Markets die Kehrtwende.

US-Präsident Donald Trump lässt aktuell gegen China Strafzölle auf Waren im Wert von 50 Milliarden US-Dollar verhängen. Allerdings geht aus der Mitteilung des Weißen Hauses nicht hervor, wann die Zölle tatsächlich wirksam werden sollen. Peking droht derweil mit Vergeltung. "Wenn Trump härter gegen China vorgeht, ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis er auch wieder gegen Europa loslegt", sagte der Händler. Zwar hält Huber einen großen Handelskrieg zwischen den USA und dem Rest der Welt für sehr unwahrscheinlich, dennoch dämpfe die Unsicherheit darüber die Risikobereitschaft von Händlern und Anlegern.

Um 13 Uhr verfielen an der Eurex zudem die Index-Optionen und -Futures auf den Dax. Gegen Handelsschluss laufen später noch die Optionen und Futures auf die einzelnen Aktien aus. Zu diesen Zeitpunkten können Indizes und Aktienkurse ohne wesentliche Nachrichten hin- und herzucken, weshalb an den Märkten gern vom "Hexensabbat" gesprochen wird.

Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen sank am Nachmittag um 0,21 Prozent auf 27 115,01 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) verlor 1,13 Prozent auf 2910,30 Zähler. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50), gab um 0,40 Prozent nach.

Unternehmen im Blick waren etwa die Papiere der Commerzbank (4:CBKG) und der Deutschen Bank (4:DBKGn) mit Verlusten von 4,4 Prozent und 2,9 Prozent. Sie litten darunter, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Vortag beschlossen hatte, den Leitzins noch bis zum Sommer 2019 bei null Prozent zu belassen.

An der Index-Spitze legten die Aktien von Continental (4:CONG) um rund 2,0 Prozent zu. Nach Investitionen von General Motors (112:GMC) in Fahrassistenzsysteme und der daraus resultierenden Aufwertung der Papiere von Herstellern entsprechender Produkte dürfte laut der US-Bank Morgan Stanley (NYSE:MS) auch die Aktie von Conti zulegen. Der deutsche Autozulieferer sei die Nummer eins bei diesen Sensoren und habe mit Übernahmen seine Software-Expertise erweitert, hieß es.

Im MDax nahmen die Anteile von Ceconomy (4:MEOG) die Index-Spitze ein mit einem Kursplus von 3,4 Prozent. Endlich scheint sich eine Lösung für das schwierige Russland-Geschäft des Elektronikhändlers Media-Saturn abzuzeichnen. Die Media-Saturn-Holding befindet sich nach den Worten der Konzernmutter Ceconomy in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem russischen Konkurrenten M.video über den Verkauf ihrer russischen Filialen.

Im Blick stand zudem der Online-Möbelhändler Home24 (4:H24), der den Schritt aufs Börsenparkett wagte und dafür reichlich belohnt wurde. Die Aktien starteten zu 28,50 Euro und legten zuletzt auf 29,16 Euro zu. Da der Ausgabepreis bei 23,00 Euro je Anteilsschein gelegen hatte, bedeutet dies einen Kurssprung von fast 27 Prozent.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,32 Prozent am Vortag auf 0,24 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) stieg um 0,50 Prozent auf 140,98 Punkte. Der Bund-Future (DE0009652644) gewann 0,15 Prozent auf 161,09 Punkte. Der Euro wurde zuletzt zu 1,1596 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1730 (Mittwoch: 1,1764) Dollar festgesetzt.

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